SPIELENDE n.V. LIVE Verl. HZ

SV Elversberg - Preußen Münster. 2. Bundesliga.

Waldstadion an der KaiserlindeZuschauer10.157.

SV Elversberg 0

    Preußen Münster 1

    • S Scherder (70. minute)

    Live-Kommentar

    Für Elversberg geht es am Freitag nach der Länderspielpause beim HSV weiter, Münster empfängt zwei Tage später Braunschweig zum ersten Matchballspiel um den Klassenerhalt. Aber heute steht ja auch noch was an, ab 20:30 Uhr Köln gegen Darmstadt, viel Spaß auch damit und bis bald! 

    Denn jetzt hat man 26 Punkte auf dem Konto, kann superentspannt morgen bei uns im Ticker mitlesen, was die Hertha, die man heute auch noch in der Tabelle überflügelt hat, und Braunschweig morgen aufführen. Verliert zudem Ulm in Karlsruhe, dann ist der direkte Abstieg zudem kein wirkliches Thema mehr, satte sieben Zähler liegt man derzeit vor dem Mitaufsteiger aus dem Südwesten. Für Elversberg hat sich das Thema Aufstieg heute wohl erledigt, aber seien wir ehrlich, dafür hat man ohnehin noch keine taugliche Infrastruktur. Noch! 

    Die kopfballstärkere Mannschaft hat dieses Spiel gewonnen. Und gar nicht unverdient, denn Münster hat auch noch mit dem Fuß zweimal Aluminium getroffen. Elversberg hatte freilich deutlich mehr Spielanteile, kombinierte zeitweise gefällig. Aber der eigene Rasen, der ist dafür denkbar ungeeignet, aus dem Deep Rough schaffen halt meist nur die Besten der Welt ein Birdie. So blieb die Coproduktion der beiden Innenverteidiger Koulis und Scherder das einzig Zählbare an diesem Nachmittag, Münster feiert den Dreier ausgelassen mit den Fans, hat auch allen Grund dazu.

    Und das wars! Elversberg 0, Münster 1. 

    Damar findet keinen Mitspieler, aber diesmal bekommt Münster das auch nicht geklärt. Und so Le Joncour mit der Freikugel vom Elfmeterpunkt. Er haut drüber, kollektives die Hände über den Kopf schlagen beim Fehlschützen und allen anderen Elversbergern.

    Gelbe für Bouchama und Freistoß Elversberg von der rechten Außenbahn. Mal wieder.

    Bouchama will Sekunden gewinnen, einen Eckball organisieren. Paar Sekunden holt er, die Ecke nicht, es gibt Abstoß. 

    Doch nur fünf Minuten Nachspielzeit, meine Prognosen heute in dieser Hinsicht zum Vergessen. Und das Argument, dass wir erst bei 49 Minuten Nettospielzeit halten, das scheint nicht zu interessieren. 

    Damar fällt im Strafraum ein Ball auf den Kopf. Da bekommt er keinen Druck dahinter, das sieht aus wie eine Rückgabe auf Schenk. Direkt danach wird es aber gefährlicher, Asllani hebt den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei.

    Beste Laune natürlich bei den Preußen-Fans, die wird aber gleich einen Dämpfer bekommen. Denn auf der Tafel des Vierten Offiziellen vermute ich mindestens eine Sechs. 

    Elversberg wird natürlich noch offensiver, Ebnoutalib ersetzt Baum.

    Geht schon wieder weiter bei Schenk. Für Kollege Fridjonsson war es das aber, ab sofort darf Preißinger mithelfen, die Führung zu verteidigen. Das ist durchaus so gemeint wie es klingt, denn der Mittelstürmer war zuletzt mehr im eigenen Strafraum tätig.

    Schenk muss aber an der Schulter behandelt werden, ja, auch in diesem Durchgang werden etliche Minuten dazu kommen. 

    So wie jetzt! Baum wird auf der rechten Seite freigespielt, flankt scharf zur Mitte. Kein Abnehmer steht bereit. Und die folgende Ecke steht den ersten drei Versuchen eigentlich um nichts nach, aber Schenk greift kurz mal daneben. Keine direkten Folgen, die Kollegen bügeln aus.

    Immer die spannende Frage, macht es Neubauer, macht es Damar. Ergebnis ist bisher aber auch immer gleich, der Ball landet beim Gegner. Ich lege mich fest, Standards retten den Elversberger Freund heute nicht mehr, es muss ein herauskombinierter Treffer sein, wenn man am Ende nicht mit leeren Händen dastehen will. 

    Elversberger Ecken sind und bleiben harmlos. Gut, gab eh erst drei. Freistoßflanken aber deutlich mehr, jetzt auch wieder eine von der rechten Seite. 

    Wir gehen in die Schlussviertelstunde. Klar, bei dem Rumpelrasen sind hohe Flanken eigentlich ein sinnvolles Mittel, aber Scherder und Koulis sind im eigenen Strafraum natürlich noch schwerer in Verlegenheit zu bringen, echte Leuchttürme die beiden. Münster ist im Vergleich zu Elversberg ja auch fast schon an der Küste. 

    Münster hingegen wird natürlich defensiver, Lorenz raus, Bouchama rein.

    Horst Steffen wechselt sofort, ersetzt Zimmerschied durch Schnellbacher.

    Toooor! SV Elversberg - PREUSSEN MÜNSTER 0:1. Die Lufthoheit! Sie wird schlagend, denn nach einer Lorenz-Ecke gewinnt Koulis das Kopfballduell und verlängert den Ball ideal für Scherder, der aus kürzester Distanz mitten vor dem Elversberger Tor gar nichts anderes machen kann, als das Leder über die Linie zu drücken.

    Vorlage Niko Koulis

    Münster küsst zum zweiten Mal Aluminium! Wieder ein Schuss von außerhalb des Strafraums, Makridis trifft sogar den Innenpfosten. Aber der Ball springt nicht über die Linie, Kristof, der immer noch keinen Ball gehalten hat, erneut im Glück. 

    Etwas ist uns der Schwung der ersten Minuten nach Wiederanpfiff abhanden gekommen. Aber wir müssen auch mal über den Rasen sprechen, der hat den Winter alles andere als gut überstanden. Ja, Elversberg ist punktemäßig an den Aufstiegsrängen dran, aber die Infrastruktur. Das Stadion eine Baustelle, der Rasen ein Acker, da gibt es noch viel zu tun. 

    Binnen Sekunden fallen gleich zwei Elversberger im Münsteraner Strafraum. Bacher winkt durchgehend ab, Schwalben waren es keine, Elfer erst recht nicht. 

    Und Sahin macht für Sickinger Platz.

    Auch Elversberg mit einem Doppelwechsel, Feil kommt für Petkov in die Partie. 

    Und Pick hat auch Feierabend, Batmaz übernimmt. 

    Die ersten Wechsel, Mees übergibt bei Münster an Makridis.

    Zimmerschied taucht nach Hackentrick von Damar rechts vor dem Preußen-Tor auf. Zielt auf das kurze Kreuzeck, Schenk reißt eine Faust hoch, hätte er gar nicht müssen, Zimmerschied klar im Abseits. 

    Zu steil für Baum, der Ball landet im Toraus. Und ich kann mit eigentlich nicht vorstellen, dass eine Mannschaft, die so gut verteidigt wie Münster, absteigt. Wobei ich mich aber auch schon mehrfach zu Ulm sehr positiv geäußert habe und irgendeiner muss halt den Jahn beim bitteren Gang in die 3. Liga begleiten. 

    Deutlich hektischer ist es jetzt auch, das wird Sascha Hildmann vermutlich weniger gefallen. Gut gefällt ihm aber, dass Kirkeskov auch den nächsten Schuss von Baum erfolgreich blocken kann. 

    Und dann läuft Münster prompt in einen Konter! Asllani und Damar bekommen beide den Abschluss nicht hin, immer ist ein Preuße im Weg. Und der nachfolgende Eckball ist dann nicht der Rede wert. Aber geht gut hin und her jetzt, so haben wir uns das vorgestellt. 

    Und dann plötzlich die Chance für die Gäste. Pick lauert an der Strafraumgrenze, kommt auf Umwegen tatsächlich an den Ball. Und schließt sofort ab, das Geschoss touchiert den Querbalken und geht drüber. Nie im Leben wäre Kristof, der bisher noch nichts zu tun hatte, da rangekommen. 

    Pausenwechsel gab es übrigens keine, das heißt, dass auch die drei angeschlagenen Elversberger Baum, Fellhauer und Neubauer erfolgreich wiederhergestellt werden konnten. 

    Geht schon weiter. Obwohl schon, 14:09 zeigt die Uhr. Aber wir haben ja nichts vor bis 15:30 Uhr. 

    Das Fazit fällt sehr kurz aus, denn das torlose Remis zur Pause geht in Ordnung. Klar, die Gastgeber hatten mehr vom Spiel, Münster agierte nach einer mutigen Anfangsphase doch sehr defensiv. Ließ aber andererseits auch fast nichts zu, den einen Aussetzer von Koulis mal außen vor. Ansonsten ein höhepunktarmes Spiel, das entspricht den Erwartungen, denn Elversberg hat in den fünf Spielen zuvor nur einen Gegentreffer kassiert und Sascha Hildmanns Preußen gelten als defensiv sehr diszipliniert, diese Einschätzung bestätigte sich einmal mehr. Muss freilich nicht heißen, dass nach Wiederanpfiff nicht deutlich mehr los ist, wir hoffen jedenfalls darauf. 

    Und das dürfen sie jetzt auch. Wurden dann sogar fast sechs Minuten zusätzlich. 

    Beide Teams wollen in die Pause. 

    Oha, gibt dann doch satte vier Minuten Nachspielzeit. 

    Petkov luchst Kinsombi den Ball ab und stürmt mit viel Tempo in den Preußen-Strafraum. Eine ganz starke Grätsche von Scherder bügelt den Fehler des Kollegen wieder aus. 

    Bis eben sprach alles für gar keine Nachspielzeit, jetzt werden es wohl zwei Minuten werden. Aber Baum kann jetzt zumindest mit Hilfe der Betreuer vom Platz humpeln. 

    Baum knickt nach einer Klärungsaktion ganz böse um, da ist eine intensivere medizinische Behandlung notwenig. Und eventuell sogar ein Wechsel noch vor der Pause. 

    Damar schnibbelt den Ball aus 19 Metern genau in die Arme von Schenk. Kann er besser, keine Frage.

    Gelbe Karte für Schad und diesmal ein Freistoß aus Direktschussdistanz für Elversberg. War eher ein Allerweltsfoul an Neubauer.

    Macht jetzt 0,07 für Münster bei den xGoals. Aber auch bei Elversberg drängen die 0,37 noch keinen Führungstreffer auf.

    Und kopfballstark sind die Gäste auch offensiv. Keine optimale Flanke von Lorenz, trotzdem bringt Koulis den Kopfball in Richtung SVE-Tor. Aber Kristof muss nicht eingreifen. 

    Mal ein wenig Entlastung für die Preußen, kommt der erste Eckball bei rum. 

    Münster seinerseits nützt bei den Befreiungsschlägen die Höhe des Platzes ganz gut aus. Und dann langt im Mittelkreis Kirkeskov gegen Petkov ordentlich hin. Die erste Gelbe des frühen Nachmittags ist fällig. 

    Hohe Bälle in den Münster-Strafraum, das scheint ohnehin kein probates Mittel zu sein. Scherder und Co. haben bisher ganz eindeutig die Lufthoheit. 

    Freistoß für die Gastgeber, halblinke Position, aber das sind über 30 Meter bis zum Tor. Damar überlässt im letzten Moment Neubauer, das wird dann meistens nichts, wenn spontan ein Plan geändert wird. So auch hier, den unpräzisen Ball von Neubauer klärt die Gästeabwehr mühelos. 

    Münster kommt kaum mehr über die Mittellinie, geschweige denn ins Angriffsdrittel. Hinten steht man aber weiter gut, man hat ja nicht umsonst gemeinsam mit Ulm die stärkste Defensive der Abstiegskandidaten.

    3:0 Paderborn mittlerweile, also damit war nun wirklich nicht zu rechnen. Für Münster ist das andere Spiel wichtiger, da hält der Jahn noch ein 0:0 in Düsseldorf. Andererseits, dass die Oberpfälzer noch eine große Aufholjagd starten können, da glauben selbst in Ostbayern nur mehr die Wenigsten dran. 

    Der furchtbare Ballverlust war übrigens von Koulis, kann er sich bei Damar bedanken, dass das wegen dessen Eigennützigkeit unbestraft blieb. 

    Petkov wühlt sich durch bis zur Strafraumgrenze, aber da steht ein weiterer Schwung Münster-Defensiver. Dementsprechend findet der Abschluss keine Lücke, dann aber ist nach einem Münsteraner Ballverlust im Aufbauspiel ganz viel Platz da. Damar läuft von der rechten Seite auf Schenk zu, will den überlupfen, lupft am kurzen Eck vorbei. Hätte er zwingend zur Mitte spielen müssen, da war Asslani komplett frei und hätte nur ins leere Tor einschieben müssen.

    Mittlerweile findet das Spiel auch vorwiegend in der Münsteraner Hälfte statt. Was die gute Laune der mitgereisten Preußen-Fans nicht mindert, die genießen auch den Luxus eines Gästesektors genau auf Höhe der Mittellinie. Das gibt es im deutschen Profifußball sicher kein zweites Mal, ist natürlich dem Umbau des Elversbergers Stadion geschuldet. Wenn der abgeschlossen ist, dann müssten die Schlachtenbummler des Gastvereins natürlich wieder hinter das Tor. 

    Mees schnappt sich den Ball im Mittelfeld, macht ein paar Schritte und setzt dann seinen Weitschuss deutlich links am Ziel vorbei. Indes erreicht uns vom Spitzenspiel ein interessanter Zwischenstand, da führt Paderborn schon nach wenigen Minuten mit 2:0 gegen Lautern. Kleine Zusatzmotivation für Elversberg. 

    Jetzt auch die Gastgeber im Angriff, Asllani legt mit der Hacke auf für Damar. Dessen Weitschuss wird abgefälscht, aber vor allem auch abgebremst. So kann Schenk das Leder ganz locker aufnehmen.

    Eine erste Flanke segelt in den Elversberger Strafraum. Fridjonsson kommt zu Fall, wäre aber ohnehin nicht an den Ball gekommen. Gibt einen Pfiff, aber nur wegen eines Offensivfouls. 

    Anpfiff!

    Zu guter Letzt blicken wir noch auf das Schiedsrichtergespann, das heute von Michael Bacher angeführt wird. Ihm assistieren an den Linien die Herren Nico Fuchs und Tobias Fritsch, Marcel Gasteier ist der Vierte Offizielle. An den VAR-Reglern agieren Markus Schmidt, den finden etwaige wütende Fans im Telefonbuch nie, und Arno Blos.

    Das Hinspiel in Münster endete übrigens 1:1, getroffen haben Mees und Fellhauer, ansonsten gab es dieses Duell nur in der 3. Liga und in der Regionalliga. Meist mit dem besseren Ende für die Preußen, aber das ist alles lang, lang her. Die SVE ist mittlerweile ein durchaus etablierter Zweitligist, Münster erstmals nach nach 33 Jahren Abwesenheit wieder zurück im Unterhaus.

    Denn Elversberg ist sehr heimstark, lässt in der Ursapharm-Arena selten etwas anbrennen. Nur gegen Magdeburg zum Rückrundenauftakt, da ging beim 2:5 alles schief. Dass eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben wurde, das lag freilich auch an der Rote Karte für Schmahl kurz vor der Pause. Bei den Preußen hingegen war der Jahresauftakt mit dem 2:1 gegen Fürth ein sehr gelungenen, dann lief allerdings nicht viel, den eminent wichtigen 2:0-Sieg gegen den Jahn außen vor.

    Das machen die Preußen aber ganz ordentlich, derzeit hält man den magischen 15. Platz, allerdings nur aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Braunschweig. Und der BTSV spielt morgen gegen die Hertha, ganz großes Drama ist da garantiert. Wäre also kein Fehler aus Münsteraner Sicht, wenn man heute vorlegen könnte, so schwer die Aufgabe auch sein mag.

    Geht da noch was für die SVE in Sachen Aufstiegswunder? Auf den ersten Blick absolut, nur vier Punkte fehlen auf Köln auf der Zwei, drei auf Lautern auf dem Relegationsrang. Und die Pfälzer spielen ja zeitgleich das Spitzenspiel in Paderborn, da hängen die Trauben hoch. Elversberg hingegen mit einer Pflichtaufgabe auf dem Papier, der Neuling aus dem Münsterland kämpft seit dem 1. Spieltag nur um den Klassenerhalt.

    Sind nach der Heimpleite gegen den Club natürlich ein paar Personalmaßnahmen von Hildmann fällig gewesen. Hendrix ist nach der fünften Gelben sowieso gesperrt, ter Horst und Preißinger rotieren auf die Ersatzbank. Und ersetzt wird dieses Trio durch Bazzoli, Kirkeskov und Mees.

    Und so beginnt der Gast aus Münster: Schenk - Kirkeskov, Scherder, Koulis, Schad - Mees, Bazzoli - Pick, Kinsombi, Lorenz - Fridjonsson.

    Trainer Horst Steffen muss nur auf Dragon und Jäkel (beide Knie) verzichten, ändert aber ohnehin nichts an der Startelf vom 1:1 in Kaiserslautern. Wen wunderts, das war auch eine richtig gute Leistung, man war am Dreier zum Schluss näher dran als der Aufstiegsaspirant aus dem Pfälzischen.

    Hier die Aufstellung der Saarländer: Kristof - Baum, Pinckert, Le Joncour, Neubauer - Fellhauer, Sahin - Petkov, Damar, Zimmerschied - Asllani.

    Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 26. Spieltages zwischen der SV 07 Elversberg und Preußen Münster.