SPIELENDE n.V. LIVE Verl. HZ

Eintracht Braunschweig - SC Paderborn 07. 2. Bundesliga.

Eintracht-StadionZuschauer20.283.

Eintracht Braunschweig 3

  • R Tachie (44. minute)
  • R Philippe (71. minute)
  • L Bell (78. minute)

SC Paderborn 07 2

  • F Bilbija (25. minute)
  • A Grimaldi (47. minute)

Live-Kommentar

Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Mit der 2. Bundesliga geht es bei uns bereits morgen wieder weiter, wenn zunächst ab 13:00 Uhr unter anderem Nürnberg zum Heimspiel gegen den HSV lädt. Ihnen noch ein schönes Wochenende und bis bald!

Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die nächste Woche wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während Braunschweig erneut am Freitagabend in Hamburg zu Gast ist, empfängt Paderborn am Sonntag Düsseldorf zu Hause. 

Der Blick auf die Tabelle verdeutlicht, wie wichtig dieser Dreier ist: Durch den Heimsieg bleibt der BTSV zwar auf dem Relegationsplatz, liegt aber einzig ob der schlechteren Tordifferenz hinter Münster. Paderborn muss im Kampf um den Aufstieg dagegen einen großen Rückschlag hinnehmen und wird weiterhin als Vierter erstmal den weiteren Verlauf dieses Spieltages abwarten müssen.

Braunschweig weiß wohl selbst nicht so recht wie, landet mit diesem Heimsieg aber einen enorm wichtigen Befreiungsschlag im Tabellenkeller. Bei einem jeweiligen xG-Wert von 1,21 respektive 3,24 wird sich Paderborn nach zweifacher Führung vorwerfen müssen, im zweiten Durchgang trotz Drangphase nach dem zweiten Tor zu früh in den Verwaltungsmodus geschalten zu haben. Für lange Zeit harmlose Niedersachsen blieb die Tür so offen, innerhalb von sieben Minuten stellten die beiden Joker Philippe und Bell Bell das Spiel plötzlich auf den Kopf. Zum Ende verteidigten die Löwen leidenschaftlich und brachten diesen umkämpften Dreier über die Zeit.

Bei einem Konter der Löwen verzieht Tachie aus 15 Metern knapp, völlig egal - Abpfiff! 

Herrmann nochmal für Paderborn nach einem Abpraller aus 16 Metern auf engstem Raum - geblockt. Im Anschluss findet eine Zehnter-Flanke aus dem linken Halbfeld keinen Abnehmer.

Braunschweig nochmal! Philippe dribbelt bei einem Entlastungsangriff über halbrechts in die Box, kappt dort zur Mitte ab und schließt aus 16 Metern zentraler Position aus der Drehung ab. Der Ball kommt etwas zu mittig, Riemann pariert. 

Die Brechstange natürlich als letztes Mittel. Aus dem rechten Halbfeld fliegt die Hereingabe lang und weit an den Elfmeterpunkt, wo Grimaldi unter Bedrängnis, aber ohne jeglichen Druck hinter dem Ball köpft. Kein Problem für Hoffmann.

Immer wieder die Flanken von Zehnter. Diesmal kurz vor der linken Grundlinie, jedoch etwas zu dicht vor das Tor gezogen. Hoffmann ist zur Stelle.

Paderborn bleibt nur noch die Nachspielzeit, aus BTSV-Sicht gilt es dagegen vier zusätzliche Minuten zu überstehen.

Zweitligadebüt für Kevin Krumme, der für die Schlussminuten Curda bei den Ostwestfalen ersetzt. 

Zehnter flankt aus dem linken Halbfeld hoch an den zweiten Pfosten, wo sich Terho mit Anlauf hochschraubt. Seinen Kopfball bekommt er aber nicht nach unten gedrückt - klar drüber.

Braunschweig verteidigt jetzt leidenschaftlich, wirft sich in alles rein. Paderborn läuft unermüdlich an und will sich zumindest diesen einen Punkt sichern. Ach ja, der xG-Wert? 1,03 Braunschweig, glatte 3 dagegen bei Paderborn. 

Abschluss Nummer 16 für den SCP. Einen Ball in die Tiefe verarbeitet Klaas stark, kommt bei seinem Abschluss aus 20 Metern zentraler Position aber etwas in Rückenlage und verzieht deutlich.

In Person von Herrmann zieht Kwasniok seinen dritten Joker, Hoffmeier muss dagegen weichen.

Grimaldi lässt den Ausgleich liegen! Nach einem leichtfertigen Ballverlust der Braunschweiger im Mittelfeld kontert Paderborn plötzlich in einer Drei-gegen-Eins-Situation. Bilbija steckt im richtigen Moment auf Grimaldi durch, der die Kugel zentral von der Sechzehnerkante frei vor dem hochstehenden Hoffmann knapp neben den rechten Pfosten legt.

Baas ist ebenfalls neu dabei, Krauße hat an seiner Stelle das Feld verlassen. 

Und Braunschweig will dagegen den Sieg absichern, Doppelwechsel: Nikolaou wird in der Abwehr durch Ehlers ersetzt.

Plötzlich läuft Paderborn einem Rückstand hinterher. Kwasniok wechselt nochmal und bringt Terho für Götze. 

Tooor! BRAUNSCHWEIG - Paderborn 3:2. Verrückt, die Löwen drehen das Spiel. Kaufmann bekommt den Ball bei einem Gegenstoß in der Vorwärtsbewegung rausgelegt, zieht über rechts an und flankt auf Sechzehnerhöhe in die Mitte, wo Tachie durchlässt. In seinem Rücken verlängert Philippe am Elfmeterpunkt eher ungewollt auf Bell Bell, der aus 15 Metern halblinker Position direkt mit rechts abschließt. Castaneda will vor dem Fünfer mit dem Fuß klären, fälscht aber entscheidend ab, wodurch der Ball unhaltbar über Riemann hinweg ins linke Eck fällt.

Vorlage Rayan Philippe

Es wird etwas wilder, Paderborn gibt sich mit diesem Punkt natürlich nicht zufrieden. Bei einem Steckpass rechts in den Strafraum geht Hoffmann volles Risiko, wirft sich dem Ball entgegen und schnappt sicher zu. 

Da war mehr drin. Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld legt Klaas vor dem Sechzehner mit dem Kopf in den Lauf von Bilbija, der die Kugel halbrechts im Sechzehner aus spitzem Winkel nicht voll trifft und so kläglich vergibt.

Es sind aber die Niedersachsen, die hier gerade etwas Oberwasser zu haben scheinen. Nikolaou verteidigt gut nach vorne, worauf Philippe vor dem Sechzehner für Tachie ablegt. Der Versuch des Angreifers halblinks von der Strafraumkante wird aber geblockt und landet harmlos in den Armen von Riemann.

Gleich brechen auch schon die letzten 15 Minuten an. Schlussviertelstunde, bekanntlich so etwas wie SCP-Zeit in dieser Saison. Stolze 17 Tore erzielte die Kwasniok-Elf bereits in der Schlussphase und damit ligaweit die meisten.

Bilbija beschwert sich nach dem Tor, wobei er es war, der versucht hatte, Philippe von hinten noch zu Fall zu bringen. Bilbija wurde dabei unabsichtlich im Gesicht getroffen und sieht für seine Beschwerden jetzt Gelb. 

Tooor! BRAUNSCHWEIG - Paderborn 2:2. Zum zweiten Mal gleichen die Löwen aus dem Nichts aus, Joker Philippe sticht. Scheller verstolpert den Ball im Aufbau folgenschwer gegen den stark nachsetzenden Tachie, der die Kugel über halbrechts in den Lauf von Philippe legt. Der Stürmer ist dabei schneller als Bilbija, taucht so frei vor Riemann auf, bleibt cool und schiebt den Ball aus acht Metern halbrechter Position überlegt ins lange Eck. Ein durchaus passender Zeitpunkt, um die Torflaute nach zuvor 14 Spielen ohne Treffer zu beenden.

Vorlage Richmond Tachie

Paderborn mal wieder. Eine Flanke von rechts kommt etwas zu lang, links im Sechzehner lauert aber natürlich mal wieder Aktivposten Zehnter. Seine Hereingabe kommt dann aber etwas zu flach und wird am Fünfer weggeschlagen. 

Wie gesagt, Braunschweig bleibt im Spiel! Mit etwas Glück wird der Ball auf der rechten Seite in den Lauf von Philippe geblockt, der auf Sechzehnerhöhe an den Elfmeterpunkt flankt. Marie geht dort volles Risiko, setzt seinen Volley aber deutlich über das Tor. 

Dritter Wechsel bei den Niedersachsen: Polter sprintet vom Feld und klatscht mit Marie ab. 

Riecht das hier etwa nach Verwaltungsmodus? Dann würde Paderborn ja doch wieder den Fehler aus Durchgang eins begehen. Einerseits lässt Paderborn nichts anbrennen, andererseits bleibt die Tür für Braunschweig bei diesem Spielstand offen. 

Wir dürfen natürlich nicht die Vergangenheit von Daniel Scherning bei den Ostwestfalen unterschlagen, schließlich kommt der 41-Jährige gebürtig aus Paderborn. Vor seinem ersten Cheftrainer-Posten in Osnabrück war Scherning von 2016 bis 2021 Co-Trainer beim SCP. In bislang drei Duellen gegen seinen alten Arbeitgeber blieb Scherning im Übrigen ungeschlagen und sammelte dabei sieben Punkte.

Scheller mit dem langen Ball von der Mittellinie, findet damit auch Zehnter links im Strafraum. Der flinke Schienenspieler bleibt mit einem respektive zwei versuchten Querpässen aber gleich zweimal an Kaufmann hängen.

Etwas Platz jetzt mal für Kaufmann, der die Kugel auf den rechten Flügel rausgelegt bekommt. Die Flanke kommt mit Zug, Riemann geht aber aktiv zum Ball und fängt die Hereingabe sicher ab. 

Die Drangphase der Gäste just nach dem zweiten Gegentor scheint Braunschweig immerhin überstanden zu haben. Die Niedersachsen werden selbst wieder aktiver und werden das Risiko natürlich zunehmend erhöhen müssen.

Feierabend zudem für Ba, an seiner Stelle ist Bell Bell neu dabei. 

Doppelwechsel bei den Hausherren: Stürmer Philippe macht den Anfang und übernimmt für Rittmüller.

Oha, bis kurz vor die Mittellinie. So weit zieht es Riemann bei einem langen Ball aus seinem Kasten, an seiner Klärungsaktion gibt es aber nichts auszusetzen: mit dem Kopf kontrolliert ins Seitenaus.

Den Fehler aus Durchgang eins will Paderborn offensichtlich nicht ein zweites Mal machen. Die Gäste bleiben nach dem erneuten Führungstreffer dran und drücken auf das dritte Tor. 

Nach der Ecke liegt der Ball dann dennoch um ein Haar im Tor! Zehnter bringt die Hereingabe von rechts mit Schnitt an den zweiten Pfosten, wo Grimaldi im Rücken von Polter im Stand den Kopf hinhält. Der zuvor etwas zögernde Hoffmann ist bereits geschlagen, auf der Linie steht aber Krauße richtig und klärt mit dem Kopf.

Hoffmann verhindert den Doppelschlag. Eine weite Flanke aus dem rechten Halbfeld legt Grimaldi mit der Brust auf Zehnter ab, der links im Strafraum freistehend lauert und aus spitzem Winkel wuchtig per Dropkick draufhält. Hoffmann ist schnell unten und lenkt den Ball mit einer Hand stark um den langen Pfosten.

Da ist er auch schon wieder. Bei einer hohen Flanke von rechts will Grimaldi den Ball am zweiten Pfosten mit dem Kopf in die Mitte ablegen, wo der Ball von seinem Gegenspieler ungewollt zurück vor seine Füße geblockt wird. Dann macht es Grimaldi eben doch selbst, wird aber früh geblockt.

Vorlage und Tor, der Startelfeinsatz von Grimaldi hat sich allemal bereits gelohnt. Nach wie vor blickt Paderborn in dieser Saison ja auf erst eine einzige Auswärtsniederlage zurück - ein 0:3 Mitte Oktober am Betze. Seitdem blieb man bei acht Gastauftritten ungeschlagen (4S, 4U) und wird bei der bisherigen Punkteausbeute auf fremden Plätzen (22) einzig von Magdeburg und Köln überboten.

Tooor! Braunschweig - PADERBORN 1:2. Traumstart für den SCP in Hälfte zwei, Grimaldi bringt die Ostwestfalen ein zweites Mal in Front. Bei einem Pass in die Tiefe taucht der eingewechselte Klaas an der rechten Sechzehnergrenze auf und legt quer. Götze leitet nochmal zur Mitte weiter, auch Bilbija hält das Ganze direkt, wenn wohl auch ungewollt, und leitet wiederum auf Grimaldi weiter. Mit dem richtigen Riecher lässt sich Grimaldi dann aus zehn Metern zentraler Position nicht zweimal bitten und schiebt mit dem ersten Kontakt überlegt flach ins rechte Eck ein. 

Vorlage Filip Bilbija

Und dann kann es wieder weitergehen, Durchgang zwei läuft. 

Lukas Kwasniok hat die Halbzeit für seinen ersten Wechsel genutzt: Klaas wirkt fortan anstelle von Ansah mit. 

Unentschieden also zur Halbzeit, Paderborn wird sich ärgern. Die Gäste waren die spielbestimmende und auch deutlich bessere Mannschaft, lagen durch das Tor von Bilbija verdient in Führung. Auch im Anschluss schien man gegen offensiv zu harmlose Löwen alles unter Kontrolle zu haben, kurz vor der Halbzeit staubte Tachie nach einem Lattenkracher von Krauße aber stark ab und besorgte den doch schmeichelhaften Ausgleich.

Zugleich die letzte Aktion, Halbzeit.

Nach einem langen Ball dribbelt sich nochmal Grimaldi von rechts in die Box, wo Nikolaou den versuchten Querpass im hohen Bogen blocken kann. Hoffmann agiert anschließend souverän und fängt das Leder ab. 

Perfekter Zeitpunkt also für einen solchen Ausgleich aus dem Nichts, inzwischen läuft auch schon die zweiminütige Nachspielzeit. 

Tooor! BRAUNSCHWEIG - Paderborn 1:1. Und plötzlich trifft Tachie für die Löwen, der Ausgleich! Bei einer Rittmüller-Flanke von rechts ist Hoffmeier in der Mitte zur Stelle und klärt mit der Hacke in den Rückraum, wo Krauße direkt aus 18 Metern ein echtes Pfund loslässt. Sein wuchtiger Versuch knallt an die Latte und springt in die Box zurück, wo Tachie aus elf Metern leicht nach links versetzter Position volley mit rechts abzieht. Und auch der ist perfekt getroffen, nur landet der Ball diesmal auch im Tor und schlägt zentral über Riemann hinweg unter dem Tordach ein.

Gerade nach dem Führungstor scheint Paderborn alles im Griff zu haben. In der Vorsaison glückte den Ostwestfalen beim 3:1-Auswärtssieg ja eine Art Befreiungsschlag mit Blick auf die jüngsten Gastauftritte in Braunschweig. Zuvor blieb man nämlich nicht nur in sieben Auswärtsspielen sieglos (4U, 3S), sondern erzielte man dabei addiert auch nur zwei Tore.

Die erste Ecke klärt Hoffmann zunächst mit einer Faust direkt zum nächsten Eckstoß. Diesmal kommt die Hereingabe von rechts weit hinter den zweiten Pfosten, wo sich Bilbija zu leicht absetzen konnte. Bilbija köpft quer, Hoffmann ist aber zur Stelle und fängt den Ball ab.

Das geht zu einfach. Nach einem Einwurf steckt Götze auf den gestarteten Obermair durch, der rechts im Strafraum in die Mitte flankt. Jaeckel ist zur Stelle, klärt im Rückraum aber vor die Füße von Hoffmeier. Mit seinem Dropkick geht der aufgerückte Verteidiger volles Risiko, sein Abschluss wird aber auf Kosten einer Ecke abgefälscht. 

Da war mehr drin für Paderborn. Bereits mit Gelb vorbelastet, bleibt Nikolaou gegen Curda weg, der so von rechts in die Box eindringen kann und ziemlich viel Platz hat. Der Querpass kommt dann aber etwas zu überhastet und wird abgefangen. 

Kaufmann sucht Tachie in der Tiefe, Hoffmeier geht dem Ball mit dem langen Bein voraus entgegen, trifft aber nur Tachie am Fuß und sieht Gelb.

Bei der Offensivschwäche der Niedersachsen muss man sich ja auch vor Augen halten, dass Braunschweig bislang erst 14 Tore aus dem Spiel heraus erzielte und damit nur zwei mehr als Schlusslicht Regensburg. Auf der Gegenseite hat Paderborn erst 19 Tore und damit ligaweit die wenigsten aus dem Spiel heraus kassiert. Heißt im Umkehrschluss aber auch, dass der ruhende Ball heute gerade aus BTSV-Sicht vielleicht zum Thema werden könnte.

Braunschweig bleibt dagegen zu harmlos. Immerhin wird Rittmüller jetzt über rechts in Szene gesetzt, flankt vor der Grundlinie scharf in die Mitte. Dort ahndet Referee Schwengers aber früh einen Schubser von Tempelmann, Offensivfoul. 

Paderborn ist einfach die bessere Mannschaft. Nach einer kurz ausgeführten Ecke und Zusammenspiel mit Obermair flankt Zehnter rechts vom Strafraum mit Zug zum Tor. Curda läuft gut ein, hält in der Luft den Schlappen rein, drückt den Ball vor dem Fünfer als Volley aber klar vorbei. 

Nikolaou geht nahe der rechten Seitenauslinie mit gestrecktem Bein voraus zu großes Risiko gegen Götze, wodurch es keine Rolle spielt, dass er auch den Ball trifft. Gelb für den Verteidiger. 

Nicht nur bei der Entstehung des Tores, ganz grundsätzlich gilt es die kreative Rolle von Götze als Spielmacher im Mittelfeld heute vorzuheben. Weiter hinten verteidigt dafür Scheller als zentraler Part in der Innenverteidigung. 

Grundsätzlich mal das Stichwort Punkte nach Rückstand und der Blick auf die Comeback-Qualitäten beider Mannschaften: Paderborn wusste in dieser Hinsicht bislang zu überzeugen, holte aus 14 Rückständen heraus noch 16 Zähler und drehte vier Partien. Für Braunschweig waren hingegen bislang drei Remis und somit nur drei Punkte bei 16 Rückständen das höchste der Gefühle.

Tooor! Braunschweig - PADERBORN 0:1. Das ist durchaus verdient, die Gäste setzen den ersten Stich. Curda bietet sich mit einem guten Laufweg in die Tiefe an und bekommt den Ball von Götze rechts vom Sechzehner durchgesteckt. Dort hebt Curda die Kugel kurz vor der Grundlinie hinter den zweiten Pfosten, wo Grimaldi überlegt in die Mitte köpft. Bilbija steht zentral vor der Torlinie blank und drückt den Ball aus kürzester Distanz mit der Brust über die Linie. Nikolaou greift zu spät von hinten ein. 

Vorlage Adriano Grimaldi

Das Spiel nimmt in dieser Phase deutlich an Fahrt auf. Unter Lukas Kwasniok steht der SCP ja wie kaum eine andere Mannschaft im Unterhaus für Intensität. Die Ostwestfalen vereinen die meiste Gesamtlaufdistanz und die meisten Tempo- und Intensivläufe auf sich, einzig bei den Sprints belegt man nur Platz vier.

Und schon läuft der Gegenangriff. Götze legt im Halbfeld zu seiner Rechten quer, wo sich der aufgerückte Curda die Kugel einmal vorlegt und aus 20 Metern halbrechter Position wuchtig abschließt. Hoffmann hebt ab, der Ball rauscht aber knapp am rechten Pfosten vorbei.

Jetzt aber Braunschweig mit der ersten richtigen Gelegenheit. Gutes Gegenpressing im Anschluss an eine Flanke, so darf sich Köhler aus dem rechten Halbfeld nochmal versuchen und chippt den Ball als Hereingabe in etwa an den Elfmeterpunkt, wo Polter ziemlich freistehend lauert. Doch auch hier trifft der Stürmer den Ball nicht voll, sein Volley aus der Drehung kullert harmlos in die Arme von Riemann.

Glück für Braunschweig! Der Ball ruht im rechten Halbfeld, Obermair zieht den Freistoß in die Box. Dort rutscht der Ball auf Grimaldi durch, dem sich nach Ballannahme bei nahezu freier Schussbahn aus zehn Metern die Chance bietet. Grimaldi rutscht aber weg, trifft den Ball dadurch nicht voll, wodurch Hoffmann locker aufnehmen kann.

Kommunikationsprobleme zwischen Köhler und Hoffmann. Ersterer hat wohl den Ruf seines Torhüters nicht gehört und geht bei einer Flanke mit dem Kopf hin. Ansah schnappt sich die Kugel am Sechzehner und stolpert sie mit Glück vor die Füße von Bilbija, dessen Versuch vom Elfmeterpunkt gerade noch abgefälscht wird. Jaeckel nimmt dem Abschluss dadurch das Tempo, sodass Hoffmann sicher zupacken kann. 

Ansah dreht sich im Halbfeld auf, legt rechts raus, worauf Obermair etwas zu optimistisch den Laufweg von Götze sucht. Den Steilpass kann Götze nicht mehr erlaufen, und das heute in ungewohnter Rolle hinter den beiden Angreifern. 

Wieder setzt Zehnter nach einer zu lang geratenen Flanke gut nach, sichert sich den Ball auf dem linken Flügel, worauf Castaneda das Leder über Umwege im Rückraum abgelegt bekommt. Der Versuch des US-Amerikaners aus 20 Metern kann aber früh geblockt werden, dennoch wirkt Paderborn etwas schärfer eingestellt. 

Einmal mussten die Löwen also bereits aufatmen, zumal das anfänglich doch sehr abwartend aussah. In diesen Minuten wird aber auch Braunschweig aktiver, Rittmüller flankt aus dem rechten Halbfeld, der aufsetzende Ball kommt tückisch, kann aber weggeschlagen werden.

Die erste Großchance gehört den Gästen aus Paderborn! Bei einer zunächst zu lang geratenen Halbfeldflanke von rechts sichert sich Zehnter die Kugel links vom Sechzehner kurz vor der Grundlinie und hebt den Ball nochmal gefühlvoll in die Mitte. Und zwar genau auf den Kopf von Grimaldi, der sich sechs Meter vor dem Tor stark im Rücken von Köhler hochschraubt, mit seinem Kopfball aber nur die Oberkante der Latte trifft.

Hoffmeier lässt im Sechzehner einen Querpass von der rechten Seite etwas verspringen, Kaufmann spritzt dazwischen. Eine kontrollierte Aktion springt dabei aber nicht heraus, Kaufmann blockt den Ball schlicht ins Toraus.

Nächster langer Ball der Ostwestfalen, erneut ist Hoffmann zur Stelle. Diesmal aber deutlich zu lang geraten, den darf der Torhüter diesmal sogar in aller Ruhe mit den Händen aufnehmen. 

Immerhin muss Hoffmann jetzt ein erstes Mal eingreifen, kommt bei einem langen Ball aus seinem Sechzehner und klärt mit dem Fuß ins Seitenaus. Ansonsten ist Paderborn um Kontrolle bemüht, die Löwen sehen sich das Ganze zunächst gegen den Ball an. 

Ein erstes Zwischenfazit hinsichtlich der anfänglichen Eindrücke können wir uns getrost sparen, nicht mehr als reines Abtasten zu Beginn in Braunschweig. 

Wir wären so weit, Paderborn hat angestoßen.

Geleitet wird die Partie von Patrick Schwengers, der dabei von Konrad Oldhafer und Fabian Maibaum an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Sven Waschitzki-Günther, vor den Bildschirmen bilden Nicolas Winter und Arno Blos das VAR-Duo. 

Wirklich vorangebracht hat der Punkt die Löwen nicht, immerhin zeigte man aber eine Reaktion auf die 1:5-Heimklatsche vor der Länderspielpause gegen die Hertha, nach der Daniel Scherning vorerst weitermachen durfte. Gegen Paderborn wolle man heute "scharf und intensiv" auftreten, ob der Auswärtsschwäche ist Braunschweig gerade zu Hause ja ohnehin fast schon zum Siegen verdammt. Das Hinspiel Anfang November nahm im Übrigen erst zum Ende an Fahrt auf und endete mit einer leistungsgerechten Nullnummer.

Kontrollierte Offensive also statt sonst gewohnt kompromisslosem Angriffsfußball? Mit den Löwen geht es gegen die zweitschwächste Offensive und zugleich auch Defensive der Liga. Im Keller-Krimi gegen Münster erwischte Braunschweig einen Traumstart - schon nach 8,5 Sekunden stand das zweitschnellste Tor der Zweitliga-Geschichte. Sinnbildlich aber, dass man sich nur drei Minuten später den Ausgleich fing und nach einem doch eigentlich positiven Trend zu Jahresbeginn seit fünf Spielen auf einen Sieg wartet (3U, 2N). 

Mit einem Sieg gegen Köln hätte Paderborn dort oben natürlich ein ganz dickes Signal gesendet. Stattdessen musste Kwasniok dem Gegner mehr Reife attestieren und sah ungewohnte Probleme in der Dreierkette als Hauptgrund für einen Bruch im Spiel. Ein Bruch, der die Serie von zuvor sechs Spielen ohne Niederlage (4S, 2U) beendete. Mit Blick auf das heutige Spiel forderte Kwasniok schon im Vorfeld Geduld, Braunschweig sei schließlich "die mit Abstand beste Mannschaft, was das Umschaltspiel angeht gegen die Top neun".

Braunschweig gegen Paderborn also, gegensätzlicher könnten die Ausgangslagen kaum sein. Für die Eintracht geht es als Sechzehnter drei Punkte hinter dem rettenden Ufer einzig um den Klassenerhalt, zumal der Minipuffer auf einen direkten Abstiegsplatz nur einen Zähler beträgt. Der SCP träumt indes von der Bundesliga und liegt als Vierter einen Punkt hinter dem Dritten. Um Lukas Kwasniok an dieser Stelle zu zitieren: "Für Braunschweig geht es um alles, für uns geht es um alles. Es wird sicherlich ein heikles Spiel werden."

Paderborn empfing am zurückliegenden Spieltag Köln zum Topspiel und musste sich über eine knappe 1:2-Heimniederlage ärgern. Lukas Kwasniok tauscht ebenfalls dreimal: Michel muss aufgrund einer Adduktorenverletzung passen, Mehlem fehlt ebenfalls angeschlagen, Terho rotiert dagegen auf die Bank. An ihrer Stelle beginnen Curda, Grimaldi und Ansah. Routinier Michel und Mehlem erweitern also das Lazarett, das auch weiterhin aus Brackelmann, Engelns und Platte besteht.

Aufseiten der Ostwestfalen soll es dagegen folgende Elf richten: Riemann - Curda, Götze, Hoffmeier - Obermair, Castaneda, Scheller, Zehnter - Bilbija - Grimaldi, Ansah.

Für die Eintracht stand in der Vorwoche das Kellerduell in Münster auf dem Programm, das mit einem leistungsgerechten 1:1 endete. Im Vergleich dazu nimmt Daniel Scherning drei personelle Änderungen vor: Gomez fällt mit muskulären Problemen aus, Di Michele Sanchez fehlt ebenfalls im Kader, zudem sitzt Marie auf der Bank. Neu dabei sind dafür Ba, Kaufmann und Krauße. Neben Gomez und den Langzeitverletzten Casali, Sane sowie Tauer stehen auch Ivanov und Szabo nach wie vor nicht zur Verfügung. Routinier Bicakcic und auch Torjäger Philippe bleibt dagegen auch heute nur ein Platz auf der Bank. 

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Hoffmann - Rittmüller, Jaeckel, Nikolaou, Ba - Krauße, Köhler - Kaufmann, Tempelmann - Tachie, Polter.

Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 28. Spieltages zwischen Eintracht Braunschweig und dem SC Paderborn.