Sky exklusiv || Neuendorf: "Vielfalt trägt zum Erfolg des DFB bei"
DFB-Präsident Bernd Neuendorf spricht exklusiv bei Sky über das Potenzial des Fußballs gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck - und darüber, wie die Vielfalt innerhalb des DFB zum Erfolg des gesamten Landes beiträgt.
21.03.2025 | 11:29 Uhr
Vor rund zehn Monaten sorgte eine Umfrage für Schlagzeilen. Das Ergebnis: 20 Prozent der Befragten wünschten sich mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft. Zum Internationalen Tag gegen Rassismus positioniert sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf entschieden gegen Ausgrenzung und plädiert für Zusammenhalt - auch über die Grenzen des Sports hinaus.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei Sky ...
... darüber, was der Sport gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft machen kann: "Der DFB ist ein riesengroßer Verband. Natürlich spiegelt sich ein Stück weit die Gesellschaft in so einem Verband wider. Für uns alle im Verband ist klar, dass wir immer wieder darauf aufmerksam machen müssen, wofür wir stehen. Wir stehen für Vielfalt, für Demokratie, für Fairness, das ist ein Miteinander, das wir durch den Sport und durch den Fußball befördern wollen. Das steht teilweise im krassen Gegensatz zur Programmatik von antidemokratischen und rechtspopulistischen Parteien."
... wie er zehn Monate später auf die Umfrage der ARD zurückblickt, die besagte, dass sich 20 Prozent mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft wünschen würden: "Ich bin ein Stück weit stolz darauf, wie damit umgegangen wurde. Unmittelbar, als die Umfrage bekannt wurde, haben sich damals Julian (Nagelsmann; Anm.d.Red.), aber auch einzelne Spieler sehr deutlich geäußert. Ich habe das nun auch noch einmal getan. Einen Unterschied zu machen zwischen schwarzen und weißen Menschen, zwischen schwarzen und weißen Spielern, ist mehr als absurd. Gerade der Fußball belegt, was die Gesellschaft leisten kann. Es wurden große Erfolge gefeiert mit Spielern, die Migrationshintergrund haben, die eine Einwanderungsgeschichte haben. Darauf immer wieder hinzuweisen, dass diese Vielfalt ein Reichtum ist und zum Erfolg des DFB und unseres Landes insgesamt beiträgt, ist unerlässlich."
... warum es wichtig ist, dass eine öffentliche Debatte über dieses Thema geführt wird: "Es ist nicht nur im Fußball wichtig. Wir sind ein Teil des Gemeinwesens. In allen gesellschaftlichen Bereichen müssen wir darauf hinwirken, dass Hass und Ausgrenzung nicht unwidersprochen bleiben. Wir reden sehr viel über die Nationalmannschaft. Aber ich würde schon gerne deutlich machen, dass der DFB aus weitaus mehr besteht als der Nationalmannschaft. Wir haben gut 24000 Vereine in Deutschland. Das sind für mich Motoren der Integration und des Miteinanders verschiedener Kulturen. Für mich ist es immer wieder beeindruckend, wenn ich am Wochenende durch meine Stadt gehe, Amateurspiele sehe und sehe, wie viele Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund da spielen. Sie sind aufgenommen worden in den Vereinen und Teil der Gemeinschaft. Das ist eine Riesen-Leistung, die der Sport, die der Fußball vollbringt."
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