Schalke raus aus dem Aufstiegsrennen

Für Schalke 04 ist die Aufholjagd beendet, bevor sie richtig begonnen hat. Es droht langweiliges Mittelmaß.

Nach der spektakulären Vier-Tore-Show von Martijn Kaars blies bei Schalke 04 der Kapitän höchstpersönlich die Aufholjagd ab, bevor sie richtig begonnen hatte.

"Von mehr brauchen wir nicht zu träumen. Wir haben heute gesehen, dass wir in dieser Saison noch nicht so weit sind", sagte Kenan Karaman nach der 2:5 (0:2)-Heimpleite gegen den 1. FC Magdeburg.

Nach dem Zwischenspurt mit elf Punkten aus fünf Spielen ist die zarte Hoffnung, doch noch mal ins Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga eingreifen zu können, zerstört - und die Saison so gut wie beendet. Denn nicht nur nach oben geht bei elf Zählern Rückstand auf Magdeburg und Co. nichts mehr, auch unten dürfte der Abstand groß genug sein. Auch wenn Karaman bei Sky warnte: "Wir müssen weiter punkten, damit wir mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben."

Abwehr bleibt weiter eine Baustelle

Es drohen fast vier Monate königsgraue Langeweile, die der chronisch aufgeregte Traditionsklub durchaus mal vertragen könnte - doch nicht unbedingt jetzt: Denn die heftig kritisierte Klubführung hat vor eineinhalb Wochen mit dem Verkauf der Stadionanteile begonnen. Bislang sind damit fünf Millionen Euro erlöst worden, das ehrgeizige Ziel von 50 Millionen ist weit entfernt - ein kontinuierlicher sportlicher Aufschwung mit Aufstiegsrennen und wachsender Euphorie hätte sicherlich geholfen. Denn mit dem Geld der Fördergenossenschaft will Schalke seine enormen finanziellen Probleme lösen.

Dafür hätten aber zunächst die sportlichen Probleme gelöst werden müssen, die durch die jüngsten Erfolge übertüncht worden waren. Die Abwehr ist mit dem zum Verteidiger umfunktionierten Mittelfeldspieler Ron Schallenberg und dem restlos überforderten Marcin Kaminski weiter eine Baustelle, an der überhaupt nicht gearbeitet wird. Schalke holte in der Winterpause zwar einen Torwart und einen Stürmer, aber keinen Innenverteidiger.

Der Niederländer Kaars, der mit seinem Viererpack dem Schalker Sturmduo Karaman und Moussa Sylla (zusammen 24 Tore) die Show stahl und Magdeburg die Auswärtspunkte 26 bis 28 sicherte, deckte die Defizite schonungslos auf: fehlendes Tempo, schlechtes Stellungsspiel, mangelnde Absprachen - vor allem der schon lange kritisierte Kaminski fiel dadurch auf, dass er nie da war, wo er gebraucht wurde. "Die Gegentore fallen viel zu einfach", meinte Karaman und bilanzierte treffend: "Das war eine Klatsche, ein peinlicher Auftritt."

SID

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