Leroy Sane kehrt mit Galatasaray erstmals nach Deutschland zurück
Von Deutschland in die Türkei - doch der erhoffte Durchbruch lässt auf sich warten. Leroy Sane tut sich bei seinem neuen Klub noch schwer. Die Erwartungen sind hoch, die Zweifel wachsen.
18.09.2025 | 14:58 Uhr
Die Kritik in der Türkei wird spürbar lauter und auch aus der Heimat kommt kein Rückenwind: Bundestrainer Julian Nagelsmann verzichtete zuletzt auf eine Nominierung.
Von Michelle Reifner
Nach Jahren beim FC Bayern München entschied sich Leroy Sane für einen Neustart - und damit gegen eine Vertragsverlängerung beim deutschen Rekordmeister. Das letzte Angebot der Münchner: zwölf Millionen Euro Fixgehalt plus drei Millionen Euro an leistungsbezogenen Boni, Laufzeit bis 2028. Sane lehnte ab.
Sane mit schwacher Ausbeute
Stattdessen unterschrieb der 29-Jährige beim türkischen Topklub Galatasaray Istanbul - ebenfalls bis 2028. Der neue Vertrag bringt ihm laut offizieller Vereinsmitteilung "ein garantiertes Nettogehalt von neun Millionen Euro und einen Treuebonus von drei Millionen Euro" pro Saison.
Auch bei Gala trägt Sane die Rückennummer zehn. "Ich kann es kaum erwarten, alles für diesen Verein zu geben, mit dieser Mannschaft Erfolg zu haben und mit unseren Fans zusammenzukommen", wurde er bei seiner Vorstellung zitiert.
Doch der erhoffte Neuanfang verläuft bislang holprig. In fünf Pflichtspielen kommt Sane erst auf ein Tor und eine Vorlage - ausbaufähig. Und während sich die Erwartungen weiter aufstauen, wächst zugleich die Kritik. Besonders deutlich äußerte sich Volkan Demirel, türkische Fußball-Legende und TV-Experte: "Meiner Meinung nach ist er kein geeigneter Spieler für die Süper Lig", sagte er und weiter: "Er versucht mit dem Ball zu glänzen anstatt seine Arbeit zu machen. Ich finde, Sane ist etwas zu weich."
Deutschland-Rückkehr für Sane
Es wird ein besonderer Abend für Sane: Erstmals seit seinem Wechsel in die Türkei kehrt der Offensivspieler mit Galatasaray für ein Pflichtspiel nach Deutschland zurück. In der Champions League trifft der türkische Meister am Donnerstag auf Eintracht Frankfurt - ein Spiel, das für Sane sportlich eine große Chance bedeutet.
Denn in der Heimat hat sich zuletzt die Tür zur Nationalmannschaft erst einmal geschlossen. Julian Nagelsmann verzichtete auf eine Nominierung für die WM-Qualifikationsspiele - nun könnte ein starker Auftritt in Frankfurt ein Signal senden. Die Bühne ist groß, die Augen zahlreich.
Bei Galatasaray liegt der volle Fokus auf der Königsklasse - und die Ansprüche sind klar formuliert. "Wir wollen mindestens das Viertelfinale erreichen, am liebsten sogar das Finale", wird Vizepräsident Metin Öztürk in mehreren Sportberichten zitiert. Gefordert sind auf diesem Weg nicht nur Torjäger Mauro Icardi, sondern auch jene Spieler, die im Sommer als Hoffnungsträger verpflichtet wurden. Namentlich: Ilkay Gündogan, Victor Osimhen und eben Sane.
Das fordert Nagelsmann von Sane
"Ich muss jetzt einfach weiter Gas geben, meinen Rhythmus finden und dann startet auch bald die Champions League. Die Saison ist noch sehr lange", sagte der 29-Jährige dem SID nach Bekanntgabe des DFB-Kaders. Mit dem Bundestrainer stehe er weiterhin im engen Austausch: "Es ist alles in Ordnung. Er hat mir gesagt, dass ich auf jeden Fall weiterhin Teil der Planungen bin. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis."
Nagelsmann stellte zugleich deutlich klar, woran Sane aktuell gemessen wird. "Er spielt in einer Liga, die einen Tick schlechter ist als die Bundesliga. Er muss mehr auffallen", sagte er. Zwar erwarte er von Sane "keine Wunderdinge, aber eine gewisse Quote" - doch diese habe er "noch nicht erreicht". "Sane müsse sich nun "beweisen und einige Tore schießen und Vorlagen geben", so der Bundestrainer weiter.
Für Sane beginnt jetzt die entscheidende Phase seiner Karriere. In der Türkei muss er sportlich zulegen - nicht nur für Galatasaray, sondern auch, um seinen Platz im DFB-Team zurückzuerobern. Die Chance, sich zu beweisen, liegt vor ihm - nutzen muss er sie selbst.
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