Kompany bringt Obergrenze für Spieler ins Gespräch
20.09.2024 | 13:20 Uhr
Bayern Münchens Trainer Vincent Kompany hat in der Diskussion um die zunehmende Belastung der Stars eine Obergrenze an Spielen ins Gespräch gebracht.
"Ich habe schon als Spieler gefordert, dass man eine Maximalanzahl bestimmt, die ein Spieler absolvieren darf, man sollte das begrenzen. Damit beschützt man die Gesundheit der Spieler, aber auch die Interessen der Klubs. Und am Ende auch die Trainer, für die ist es auch nicht einfach. Das wäre sehr sinnvoll", sagte Kompany am Freitag.
Dies sei schon in seiner aktiven Zeit als Profi bei Manchester City "immer ein Thema gewesen", so Kompany weiter: "Ich war Teil der FIFPro-Spielergewerkschaft. Wir haben das immer mit Sorge gesehen. Es geht ja nicht nur um die Spiele, sondern auch um die Reisen - auch mit dem Nationalteam. Da geht es um 75, 80 Spiele. Das ist schon fast unrealistisch." Deshalb sei eine Maximalzahl wünschenswert, "und dazwischen Pausen und Urlaub". Das wäre, sagte der 38 Jahre alte Belgier, "das Beste, wenn man das erreichen könnte".
Manchester Citys Mittelfeldstratege Rodri hatte erst in dieser Wochen mit einem Streik gedroht, sollte die Anzahl der Spiele weiterhin steigen. "Wenn es so weiter geht, haben wir keine andere Wahl. Wir sind die Akteure, die unter dem Terminkalender leiden", betonte der spanische Europameister. Für ihn seien "40 bis 50 Spiele" das Maximum, darüber hinaus "sinke das Niveau", denn es sei "nicht möglich so viele Spiele auf höchstem Level" zu machen.
Anfang September hatte die Gewerkschaft FIFPro in einem Bericht Schutzmaßnahmen für die Spieler gefordert, um deren Reisen zu beschränken sowie Pausen und eine angemessene Erholung zu ermöglichen, damit die Athleten ihr Leistungslimit erreichen könnten.
Bis es zu einem Fortschritt kommt, will Kompany beim FC Bayern "den ganzen Kader nutzen, ohne jeden Spieler wäre es nicht möglich", sagte er. Ein großer Kader sei "kein Luxus, sondern wir brauchen ihn, um unsere Ziele zu erreichen".
Auch Leverkusen-Trainer Xabi Alonso äußerte sich auf der Bayer-Pressekonferenz zum Belastungsthema: "Ich verstehe Rodri und andere Spieler. Ich verstehe, dass es einen Moment gibt, in dem die Spieler fühlen, dass es zu viele Spiele gibt. Die Spieler müssen gehört werden, sie müssen an diesen Entscheidungen teilhaben. Weil wir alle guten Fußball wollen." Rodri habe "total Recht".
Auf die Frage, ob sich Spieler weigern könnten zu spielen, hatte der spanische Europameister etwa gesagt: "Ich denke, wir sind dicht davor. Ich denke, Sie können jeden Spieler fragen, wen Sie wollen, er wird das Gleiche sagen." Klubs wie City könnten angesichts der vielen Wettbewerbe auf 75 oder sogar 80 Spiele in einer Saison kommen. Für die Nationalspieler wie Rodri sind es sogar noch mehr.
Auch Borussia Dortmunds Trainer Nuri Sahin hat sich in der Diskussion um die zunehmende Belastung von Fußballprofis auf die Seite der Spieler gestellt. "Wenn Spieler schon anfangen über Streiks zu reden, dann müsste es eigentlich 'Klick' machen bei jedem einzelnen", sagte Sahin bei einer Pressekonferenz am Freitag. Man müsse "aufpassen. Wenn Spieler schon über Streiks reden, da weiß man, dass es fünf vor Zwölf ist."
Sahin selbst habe "das Gefühl, je mehr wir darüber reden, desto mehr spielen wir". Auch Trainer wie Jürgen Klopp oder Pep Guardiola würden sich seit Jahren darüber beschweren. Doch es habe sich "nichts geändert. Wenn die Organisationen oder die Leute sich keine Gedanken machen, dann müssen wir uns die Gedanken machen."
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