Hamann kritisiert Mike Tullberg wegen Jubel-Ausraster

Mike Tullberg bejubelt Dortmunds ersten Bundesliga-Sieg in diesem Jahr auf bemerkenswerte Art und Weise. Sky Experte Didi Hamann findet den Auftritt des Dänen "peinlich".

Voller Ekstase hat Interimstrainer Mike Tullberg den ersten Bundesliga-Sieg von Borussia Dortmund in diesem Jahr bejubelt.

Der Däne rannte nach dem 2:1 (1:0) des schwer angeschlagenen und ins Tabellenmittelfeld abgestürzten achtmaligen deutschen Meisters beim 1. FC Heidenheim wie entfesselt vor den Block mit den BVB-Fans. Er brüllte, ballte die Faust, deutete auf den Dortmund-Schriftzug auf seinem Pullover und klopfte sich auf die Brust.

Hamann und Meijer werden deutlich

Sky Experte Erik Meijer fand die Aktion "übertrieben". "Es hat auch seinen Charme, wenn du es etwas ruhiger angehst. Vielleicht war der Stress bei ihm aber auch sehr hoch, das kann auch der Grund sein, warum er so feiert", erklärte der Niederländer.

Didi Hamann pflichtete ihm bei. Er konnte der außergewöhnlichen Jubel-Szene nicht viel Positives abgewinnen - im Gegenteil. "Als klar war, dass Kovac kommt, hat er gesagt: 'Es geht nicht um mich.' Alles, was er in den Pressekonferenzen gesagt hat, das hat er heute widerlegt. Als ich die Bilder gesehen habe, habe ich mir gedacht: 'Es geht um dich.' Es geht aber nicht um ihn. Ich fand es peinlich. Übertrieben ist für mich noch untertrieben", wurde der Sky Experte deutlich.

Weiter: "Er hat drei Spiele gehabt, hat gegen Bremen nicht gewonnen, hat Donezk geschlagen, die abgeschlagen in der Champions League sind und in Heidenheim gewonnen. Es gab ja die Diskussion, ob er Trainer bleiben soll oder nicht. Dass es die richtige Entscheidung der Dortmunder war, dass er nicht weitermacht, das hat er heute nach dem Spiel gezeigt."

"Wichtigster Job ist, Papa zu sein"

"Es geht nicht um mich, es geht immer um den Verein", sagte Tullberg zu der Szene. "Ich habe den klaren Auftrag vom Verein bekommen, Energie reinzubekommen, den Turnaround zu schaffen. Das haben wir geschafft", erklärte der 39-Jährige, der das Kommando am Sonntag an den neuen Cheftrainer Niko Kovac übergeben und zur Dortmunder U19 zurückkehren wird.

Er freue sich darauf, nach der Rückkehr von der Ostalb wieder seine drei Kinder in den Arm zu nehmen, sagte Tullberg. Die habe er in den vergangenen Tagen zu selten gesehen. "Der wichtigste Job für mich ist, Papa zu sein", erklärte er. Es gehe für ihn nun zurück in den Alltag. In der Dortmunder U19 werde er versuchen, "die nächsten Diamanten zu schleifen".

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Nach dem Schlusspfiff in Heidenheim flippte Mike Tullberg vor der BVB-Kurve aus und schrie sich die Erleichterung von der Seele. Am Sky Mikrofon erklärt er seinen emotionalen Ausbruch und was dahinter steckt.

Ob er in Zukunft noch mal als Chefcoach einspringen würde, wenn die BVB-Bosse ihn darum bitten sollten? Das wolle er nicht kommentieren, meinte Tullberg. Er könne ja erst mal Heidenheims Trainer Frank Schmidt fragen, ob er bei ihm hospitieren dürfe, sagte er. Er ziehe seinen Hut vor dem 51-Jährigen, der schon so lange im Amt und immer Mensch geblieben sei. Auch für ihn persönlich sei aber alles gut, betonte Tullberg.

dpa

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