FSV Mainz dank Robin Zentner, Dominik Kohr, Bo Henriksen & Nadiem Amiri auf CL-Kurs
Der FSV Mainz 05 schickt als Tabellendritter der Bundesliga immerhin zwei Spieler zur Deutschen Nationalmannschaft. Grund für den Höhenflug sind aber nicht nur Nadiem Amiri und Jonathan Burkardt.
17.03.2025 | 16:46 Uhr
Mainz liegt nach 26 Spieltagen in der Bundesliga mit 45 Punkten auf Kurs Champions League. Der Erfolg der Rheinhessen hat dabei viele Gesichter.
Nadiem Amiri kamen nach eigenen Angaben die Tränen, als Bundestrainer Julian Nagelsmann den Edeltechniker nach über vier Jahren wieder für die Nationalmannschaft nominierte.
Es ist die Belohnung für eine starke Saison des Spielmachers des FSV Mainz 05. Der 28-Jährige ist Denker und Lenker im Mittelfeld der Rheinhessen und hat großen Anteil daran, dass die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen in der Tabelle nur zu Doublesieger Bayer Leverkusen und Rekordmeister Bayern München hochschaut.
Burkardt bester deutscher Torjäger
Am meisten profitiert sicherlich Torjäger Jonathan Burkardt von den kreativen Momenten Amiris. Der 24-jährige Torjäger traf in der laufenden Spielzeit in 22 Spielen bereits 15 Mal und ist zusammen mit Gladbachs Tim Kleindienst bester deutscher Torschütze, wobei Burkardt drei Partien weniger bestritten hat. Völlig zurecht wurde auch das FSV-Eigengewächs daher von Nagelsmann für die anstehenden Nations-League-Spiele gegen Italien eingeladen.
Zwei Mainzer beim DFB-Team sind für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus aber noch einer zu wenig. Der Sky Experte hat kein Verständnis dafür, dass Nagelsmann freiwillig auf Torhüter Robin Zentner verzichtet. "Zentner für mich der beste Torhüter Deutschlands in dieser Saison und ich verstehe nicht, warum Julian Nagelsmann, der ja nach Leistung geht, ihn nicht nominiert hat", so Matthäus exklusiv bei Sky90 - die Fußballdebatte.
Matthäus sagt auch gleich noch, wen er dafür zu Hause gelassen hätte: "Zentner kann seine Leistung Woche für Woche zeigen und der Name fehlt mir im Aufgebot für den Namen Ortega, der einfach nicht spielt."
Bobic schwärmt von "Hardkohr"
Zentner. Amiri. Burkardt. Drei Namen, die sicherlich stellvertretend für den Höhenflug der Mainzer sind und dennoch ist für Fredi Bobic ein anderer Akteur der vielleicht wichtigste Spieler: "Wenn ich ein Synonym für die Mannschaft suche, dann ist das "Hardkohr". Also Dominik Kohr, den ich ja selbst in Frankfurt als Spieler hatte. Die Mannschaft hat eine enorme Widerstandsfähigkeit und er - mit den meisten Gelben und Roten Karten - verkörpert das perfekt und steht dafür, wie diese Mannschaft leidenschaftlich auf dem Platz agiert", so der ehemalige Sportvorstand der SGE bei Sky90.
Und weiter: "Er spielt immer am Rande und hat das schon immer getan. Er wird seine Spielart nicht ändern und ich finde das okay. Du brauchst so Mentalitätsspieler, die für die Mannschaft alles geben. Körperkontakt sollte im Spiel immer noch möglich sein."
FSV-Sportdirektor Nico Bungert ergänzt im Hinblick auf den Mittelfeld-Abräumer: "Ich muss persönlich eine Lanze für ihn brechen. Er spielt hart und an der Grenze. Ein Schiedsrichter kontrolliert das und dann gibt es mal ne Gelbe Karte. Wir sind da nicht böse, wenn er dann ein oder zwei Mal mit der fünften oder zehnten Gelben Karte fehlt. Aber alles in allem ist er kein unfairer Spieler."
Henriksen und der Spaß am Fußball
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dieses Quartett auch vor zwölf Monaten bereits in Mainz aktiv war und der Verein damals gegen den Abstieg spielte. Der Aufschwung ist somit auch eng mit dem Namen Bo Henriksen verbunden. Sein Erfolgsrezept? Fußball ist keine Arbeit, sondern Spaß.
"Das ist zum großen Teil das, was er predigt und auf die Jungs ausstrahlt. Jeder Tag auf dem Fußballplatz ist ein Geschenk und da soll man Spaß haben. Das lebt er extrem vor und er hat die Jungs damit angesteckt von dem Moment, als er vor zwölf Monaten zu uns gekommen ist", beschreibt Bungert die Herangehensweise des extrovertierten Dänen und ergänzt:
"Er hat uns aufgerüttelt und ein positives Denken gepredigt und hat von Woche zu Woche immer mehr Vertrauen von den Spielern bekommen. Es war damals eine ganz wichtige Personalie für uns und ist es auch heute noch."
Langfristiger Erfolg denkbar
Positiv ist aus Mainzer Sicht, dass die vielen Gesichter des Erfolgs dem FSV wohl länger erhalten bleiben. Henriksen hat erst vor kurzem verlängert und weiß laut Bungert "zu schätzen, was er in Mainz hat." Amiri wiederum plant trotz einiger Angebote nach Sky Informationen ebenfalls keinen Abflug im Sommer und auch bei Burkardt ist Bungert guter Dinge, dass der Stürmer noch länger bei seinem Ausbildungsverein spielt.
Am besten natürlich ab kommender Saison auch in Europa. Gefeiert würde der Einzug in die Europa League oder gar in die Champions League auf jeden Fall. Und wer weiß? Vielleicht kommen auch Amiri dann wieder die Tränen...
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