Nicht Torjäger Lewy! Barca mit neuer Erfolgsformel
09.02.2023 | 22:34 Uhr
Der FC Barcelona dominiert in La Liga. Nicht zuletzt wegen Marc-Andre ter Stegen, der das Tor der Katalanen sauber hält und mit unglaublichen Statistiken glänzt. Überhaupt fährt Barca derzeit die Siege wegen einer neuen Erfolgsformel ein.
Der FC Barcelona liegt in La Liga auf Titelkurs. Nach 20 Spieltagen beträgt der Vorsprung auf Dauerrivale Real Madrid bereits acht Punkte. Das liegt dieses Jahr jedoch nicht unbedingt an Robert Lewandowksi und der starken Offensive. Viel mehr glänzen die Katalanen durch eine beeindruckende Defensive und Torhüter Marc-Andre ter Stegen.
Nach etwas mehr der Halbzeit der Saison musste der deutsche Torhüter lediglich sieben Mal hinter sich ins Tor greifen - Top-Wert im Ligavergleich. Bayern München beispielsweise liegt nach 19 Spielen bei 18 Gegentreffern in der Bundesliga. In Frankreich ist der drittplatzierte RC Lens mit 16 Gegentoren (22 Spiele) die beste Mannschaft. Italiens SSC Neapel mit 15 (21 Spiele), sowie der Premier League Klub Newcastle United mit 12 (21 Spiele) kassierten Toren ergänzen den Vergleich.
Ter Stegen hält den Kasten dicht. Bereits 15 Mal spielte er diese Saison zu null. Kein Wunder, dass der Nationalspieler in Spanien den Spitznamen "Wall" - auf Deutsch Mauer - bekommen hat. Der Deutsche ist in einer hervorragenden Form. Ein Wink des 30-Jährigen in Richtung DFB, dass er sich in Zukunft nicht mit der Reservistenrolle hinter Manuel Neuer nach dessen Genesung zufriedengeben wird und auch dort eine größere Rolle spielen könnte.
In der letzten Saison sah das bei ter Stegen noch deutlich anders aus. Zum Ende der Saison standen in 35 gespielten Partien 34 Gegentore auf dem Konto des ehemaligen Gladbachers. Dabei konnte "nur" er elf Mal das Tor sauber halten. Nach 20 Spieltagen griff er seinerzeit bereits 20 Mal hinter sich und konnte lediglich vier Spiele mit weißer Weste vorweisen. Eine starker Kontrast zur aktuellen Spielzeit.
Dies liegt nicht zuletzt an den starken Leistungen seiner Vorderleute in der Abwehr. Auf der linken Seite hat Youngster Alejandro Balde Altmeister Jordi Alba den rang abgelaufen und ist in der Liga meistens gesetzt. In 15 Startelfeinsätzen räumt er auf seiner Seite auf und ist defensiv deutlich stabiler als der Routinier. Auf der anderen Seite setzt Trainer Xavi meistens entweder auf Ronald Araujo oder Jules Kounde. Beide sind gelernte Innenverteidiger, halten dafür ihre Seite absolut dicht.
In der Zentrale rotiert Xavi gerne: Eric Garcia, Ex-Gladbacher Andreas Christensen und entweder Araujo oder Kounde kämpfen um zwei Plätze. Egal, wen der Coach einsetzt: Die Abwehr besticht durch extreme Zweikampfstärke und ein hohes Pressing, weshalb es der Gegner schwer hat, gegen die Katalanen durchzukommen.
So kann Barca auch die nötigen Punkte einfahren, wenn Lewandowski beispielsweise gesperrt fehlt: Als der Pole nach seinem Platzverweis dreimal zuschauen musste, gelang jeweils ein knappes 1:0 und so konnte der Vorsprung in der Liga bewahrt oder sogar ausgebaut werden.
Das Spiel Barcelonas kommt diese Saison eher defensiver und ergebnisorientiert daher. Das spiegelt sich auch in der Statistik wieder. "Nur" 42 Tore erzielten Lewandoswki und Co. in dieser Spielzeit. Zu Zeiten, als Lionel Messi noch durchs Camp Nou wirbelte, erzielte Barca zwischen der Saison 2008/09 und 2019/20 in zwölf Spielzeiten bis zum 20. Spieltag immer mindestens 50 Treffer, oft waren es sogar mehr als 60 Tore.
Mit dem Argentinier waren Tore in den Spielen der Blaugrana garantiert. Das Tiki Taka dominierte lange Zeit das Spiel Barcelonas. In dieser Saison ist dies anders. Zwar ist die Offensive nach wie vor stark besetzt und kann vereinzeln für Spektakel sorgen, die neue Erfolgsformel ist aber erstmals seit langem eine unglaublich stabile Defensive. Deshalb liegt der FC Barcelona aktuell in La Liga auch auf Titelkurs.
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.