Fabio Capello kritisiert Manchester Citys Trainer Pep Guardiola scharf

Manchester City spielt eine Saison zum Vergessen. Die Skyblues scheiden in der CL früh aus, in der Liga muss der Serienmeister sogar um die Qualifikation für die Königsklasse zittern.

Sky Sport

13.03.2025 | 13:13 Uhr

Eine ungewohnte Situation für Startrainer Pep Guardiola, der scharfer Kritik ausgesetzt wird. Auch der ehemalige Erfolgstrainer Fabio Capello hält sich in seiner Analyse nicht zurück.

Der Fußball von Pep Guardiolas Starensemble sei eine "Katastrophe" und "langweilig", so Capello im Interview mit El Mundo. Der 78-jährige Italiener war während seiner aktiven Zeit als Trainer unter anderem bei Milan, Real Madrid und der englischen Nationalmannschaft angestellt. Der ballbesitzorientierten Philosophie des Spaniers kann "Don Fabio" wenig abgewinnen: "Warum sollte man sich 90 Minuten lang Pässe und Querpässe ansehen, ohne Kampf, ohne Laufarbeit?"

Doch damit nicht genug, auch mit Guardiolas Art hat Capello ein Problem: "Wissen Sie, was ich an Guardiola nicht mag?", fragte der Erfolgscoach und antwortete sogleich: "Seine Arroganz. Die Champions League, die er mit City gewonnen hat, ist die einzige, bei der er in den entscheidenden Spielen nichts Verrücktes versucht hat", erklärt er seinen Standpunkt.

Guardiola und City setzten sich 2023 im Finale der Königsklasse mit 1:0 gegen Inter Mailand durch und beendete damit die lange internationale Durststrecke der Citizens - erstmals in der Vereinsgeschichte sicherte man sich den Henkelpott.

Capello: "Das hat den italienischen Fußball ruiniert"

"Aber in all den anderen Jahren, in Manchester und München wollte er an entscheidenden Tagen immer der Hauptdarsteller sein", so Capello. "Er hat Dinge geändert und erfunden, um sagen zu können: 'Nicht die Spieler gewinnen, sondern ich.' Und diese Arroganz hat ihn mehrere Champions-League-Titel gekostet. Ich respektiere ihn, aber für mich ist die Sache klar."

Mit seiner Spielweise habe der Taktiker nicht nur seinem eigenen Verein, sondern indirekt auch dem gesamten internationalen Fußball geschadet, argumentiert der ehemalige Champions-League-Sieger mit Milan: "Denn alle haben zehn Jahre lang versucht, ihn zu kopieren. Das hat den italienischen Fußball ruiniert, der seine Natur verloren hat", so Capello. "Ich sagte: 'Hört auf, ihr habt nicht Guardiolas Spieler!' Es gab auch die absurde Vorstellung, dass das alles war, was man tun musste, um gut zu spielen."

Wichtige Duelle stehen bevor

Manchester City bleibt in der laufenden Saison meilenweit hinter den eigenen Erwartungen zurück. In der Premier League rangieren Guardiola und Co. nur auf Rang fünf, Quali-Krampf statt Meisterkampf. Nach dem frühen Aus in der Königsklasse und dem League Cup bleibt City lediglich im FA-Cup eine Titelchance. Dort trifft man nach der Länderspielpause am 30. März auf Bournemouth, vorher empfängt man in der Liga im direkten Duell um die CL-Plätze Fabian Hürzeler und Brighton.