Erik Cantona von Manchester United und sein Kung-Fu-Tritt

Vor 30 Jahren streckte Eric Cantona einen Fan mit einem spektakulären Kung-Fu-Tritt nieder. Der Franzose zeigt keine Reue für seinen Ausraster, der in die Fußball-Geschichte einging.

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Der 25. Januar 1995 - United-Legende Eric Cantona attackiert einen Fan von Crystal Palace mit einem Kung-Fu-Tritt.

Eric Cantona wagte einen letzten Blick zurück auf den Platz, ehe "Le Roi" angefressen in Richtung der Katakomben trottete. Der Frust über seine Rote Karte nagte an ihm, doch anstatt seine Strafe und die Buhrufe der pöbelnden Fans im Selhurst Park zu akzeptieren, brannten Cantona die Sicherungen durch.

Zwei Meter nahm der Superstar von Manchester United Anlauf, dann streckte er einen Fan von Crystal Palace mit einem Kung-Fu-Tritt nieder. Cantona fiel dabei hin, rappelte sich schnell auf und schlug mit der Faust auf den flüchtenden Mann ein. Die Bilder gingen um die Welt, mit seinem legendären Ausraster schrieb der Franzose ein Stück Fußball-Geschichte.

Der spektakuläre Tritt bescherte Cantona eine achtmonatige Sperre, er entging nur knapp einer Gefängnisstrafe - und rühmt sich bis heute mit seiner Tat. "Ich bereue daran nur eine Sache: Ich hätte ihn liebend gerne noch härter getreten", sagte der mittlerweile 58-Jährige im 2021 erschienenen Film "The United Way".

"Cantona ist und bleibt ein Dreckskerl"

Genau 30 Jahre ist Cantonas legendäre wie schockierende Selbstjustiz am Samstag her. All das geschah wohl nur, weil ein gewisser Matthew Simmons ihn, seine Mutter und seine Herkunft am 25. Januar 1995 übelst beleidigt haben soll. Simmons bestritt stets, Cantona verbal attackiert zu haben. "Verdammte Lüge", sagte er dem Magazin 11Freunde einmal: "Cantona ist und bleibt ein Dreckskerl".

Ich hatte viele gute Momente, aber der schönste war der, als ich den Hooligan getreten habe.
Eric Cantona

Er sei "tausende Male beleidigt worden und habe nie reagiert, aber manchmal ist man verletzlich", rechtfertigte Cantona seinen Blackout, den er aber als einen echten Karriere-Höhepunkt sieht: "Ich hatte viele gute Momente, aber der schönste war der, als ich den Hooligan getreten habe."

Er habe sich dazu hinreißen lassen, um "die Fans glücklich" zu machen, sagte Cantona einst, "vielleicht träumen viele davon, diese Art von Menschen zu treten. Ich habe es für sie getan. Das gibt ihnen eine Art von Freiheit."

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Cantona - vom Fußballer zum Schauspieler

Cantona vereinte wie kaum ein anderer Spieler Genie und Wahnsinn. "King Eric" holte United aus der Versenkung, vor der Ära Cantona hatten die Red Devils bis 1993 26 Jahre keinen Premier-League-Titel gewonnen. Insgesamt führte er United zu vier Meisterschaften und erzielte in 182 Spielen 82 Tore. Trotz oder gerade wegen seiner Exzentrik und Eskapaden wurde das Enfant terrible auf der Insel zur Legende.

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Auch nach der Karriere blieb der Franzose in aller Munde. Vor allem die Schauspielerei bereitete ihm Freude, seinen ersten Film drehte Cantona schon während seiner Kung-Fu-Sperre 1995. Auch in der Politik engagierte er sich in seiner französischen Heimat.

Geldstrafe für das Opfer

Sein Opfer Simmons, damals 20 Jahre alt und wegen Körperverletzung vorbestraft, hatte übrigens beteuert, er habe nach Cantonas Platzverweis lediglich gebrüllt: "Runter! Runter! Runter! Das gibt eine frühe Dusche, Mr. Cantona."

Für seine Beschimpfung wurde Simmons zu einer Geldstrafe von 500 Pfund und einem einjährigen Stadionverbot verurteilt. Bei der Urteilsverkündung eiferte er Angreifer Cantona damals nach: Er stürzte sich über die Richterbank, um den Staatsanwalt Jeffrey McCann anzugreifen - und landete dafür selber eine Woche im Gefängnis.

SID

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