Didi Hamann über BVB-Remis, Schlotterbeck-Kritik, Lennart Karl und Xabi Alonso

Didi Hamann ist vom BVB-Rückschlag gegen Bodö/Glimt nicht überrascht. Zur deutlichen Kritik von Nico Schlotterbeck an seinen Mitspielern hat der Sky Sport Experte eine klare Meinung.

''Hamanns Top 3'' - Die Kolumne des Sky Experten.
Image: Die Kolumne von Didi Hamann.  © Sky

Zudem ordnet Hamann den aktuellen Hype um Bayern-Supertalent Lennart Karl ein und spricht über die schwierige Situation von Xabi Alonso bei Real Madrid.

Der BVB ist einfach nicht besser

Bodö/Glimt ist eine unangenehm zu bespielende Mannschaft. Nichtsdestotrotz, wenn du zweimal in Führung gehst, sollte man davon ausgehen, das Spiel zu gewinnen (Zum Spielbericht). Der BVB hat eine Riesenchance verpasst, sich in der Champions League in Position zu bringen, um dort am Ende unter die ersten Acht zu kommen (Zur CL-Tabelle). Das werden sie durch das Remis jetzt wahrscheinlich nicht mehr schaffen.

Die Dortmunder arbeiten Fußball. Ihnen fehlen die spielerischen Möglichkeiten gegen Mannschaften, die hinten drinstehen. In der Offensive fehlen ihnen die Alternativen, um Situationen spielerisch zu lösen. Vorne haben sie mit Adeyemi, Brandt, Beier, Silva und Guirassy fünf Spieler für drei Positionen.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Der BVB blamiert sich in der Champions League, Nico Schlotterbeck zerlegt im Anschluss sein eigenes Team. Sky Experte Didi Hamann bemängelt die Qualität in der Mannschaft und geht auf einzelne Spieler ein.

Silva war länger verletzt, Beier ist weit unter den Erwartungen und Guirassy hat etwas Ladehemmungen. Der einzige konstante Spieler ist Adeyemi, Brandt ist oft von der Bank gekommen. Duranville ist zwar wieder fit, will aber weg im Winter und spielt keine Rolle. Nach vorne hat der BVB ganz klar zu wenige Optionen.

Auf den Außenbahnen hat Dortmund mit Svensson, Ryerson oder auch Bensebaini Arbeiter, da fehlen einfach die spielerischen Möglichkeiten. Die beiden Sommer-Rekordtransfers Bellingham und Silva haben bislang wenig zum BVB-Erfolg beigetragen. Dortmund spielt daher fast mit der Mannschaft aus der Vorsaison. Deswegen bin ich nicht so überrascht, was da passiert.

BVB bei Fanatics: Achtung Fans! Euer Lieblingstrikot - jetzt hier!
BVB bei Fanatics: Achtung Fans! Euer Lieblingstrikot - jetzt hier!

Hol dir jetzt das neue Trikot des BVB! Hier im Store von Sky Sport.

Der BVB zeigt das, was er im Moment kann - vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Es ist eine gefährliche Situation, wenn du das Gefühl hast, dass die Mannschaft unterperformt. Für mich spielt der BVB am Limit oder überperformt. Für mich ist die Mannschaft einfach nicht besser.

Schlotterbecks Worte sind grenzwertig

Die deutlichen Worte von Nico Schlotterbeck, dass er die Einwechselspieler so kritisiert, das steht einem Spieler nicht zu. Wir wollen zwar, dass Spieler immer Klartext sprechen, aber diese Wortwahl ist grenzwertig. Du musst aufpassen, dass die Mannschaft nicht auseinanderdividiert wird durch solche Aussagen.

Mehr dazu

Die Spieler, die ins Spiel reingekommen sind, hat er durch seine Aussagen mehr oder weniger persönlich angegriffen. Da muss man immer vorsichtig sein. Auf der anderen Seite zeigen seine Worte aber, wie viel ihm am Erfolg der Dortmunder liegt. Was er gesagt hat, da kann man ihm aber wenig widersprechen. Insbesondere bei der Qualitätsfrage stimme ich mit ihm überein.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den norwegischen Vizemeister ließ Nico Schlotterbeck seinem Ärger freien Lauf. Niko Kovac wollte im Anschluss bei der Pressekonferenz nicht auf seine Aussagen direkt reagieren.

Intern wird Niko Kovac die Kritik von Schlotterbeck oder auch die deutlichen Worte von Julian Brandt nach dem Hoffenheim-Spiel sicherlich ansprechen. Das muss er sogar, das kann er nicht einfach so stehen lassen. Dann wäre es aber auch mal an der Zeit, dass Kovac die Mannschaft zusammentrommelt und sich die Spieler untereinander die Meinung sagen.

Es geht ja darum, dass die Spieler untereinander ehrlich miteinander sind. Das wäre auch hilfreich in dieser Phase, in der man aus dem Pokal geflogen ist und eine super Ausgangsposition in der Champions League leichtfertig verspielt hat. Die Spieler sollten sich intern einmal richtig die Meinung sagen und dann nach vorne gucken.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Nico Schlotterbeck hat nach dem 2:2 von Borussia Dortmund gegen Bodö/Glimt Dampf abgelassen. Sportdirektor Sebastian Kehl hat nach dem Spiel darauf reagiert.

Karl stellt alle Bayern-Stars in den Schatten

Beim FC Bayern München läuft es sportlich rund, aktuell dreht sich dort alles um Lennart Karl. Vincent Kompany wird die richtigen Worte finden und die richtigen Maßnahmen ergreifen, dass der Junge nicht abhebt. Diesen Karl-Hype kannst du jetzt nicht aufhalten.

Er ist aktuell der Spieler, der aus diesem Starensemble mit Kane, Olise, Gnabry und Co. heraussticht, er ist der auffälligste Spieler. Karl war in den vergangenen Wochen der beste Spieler der Bayern-Offensive. Das ist schon außergewöhnlich in dem Alter.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Nach dem 3:1-Sieg gegen Sporting Lissabon findet Joshua Kimmich nur positive Worte für seinen Mannschaftskollegen Lennart Karl. Seiner Meinung nach macht Karl einen guten Job und er sei jemand, der arbeiten kann.

Grundsätzlich ist das für einen Trainer natürlich immer gut, wenn er so viele gute personelle Optionen hat. Das, was der Kovac in Dortmund nicht hat, hat der Kompany in München wahrscheinlich etwas zu viel. Wenn alle fit sind, muss man mal schauen, ob es dann ein Luxusproblem gibt.

Karl ist aktuell der Spieler, den du als Trainer nicht rausnehmen kannst. Er stellt alle anderen im Moment in den Schatten. Er ist natürlich aber auch erst 17, hat zuletzt viele Spiele gemacht. Da kann es immer sein, dass er mal in ein kleines Loch fällt. Das wird Kompany alles im Auge haben. Aber im Moment ist Karl absolut gesetzt.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Soll Lennart Karl mit zur WM? Sky Sport Experte Dietmar Hamann hat bei ''Triple – der Hagedorn-Fußballtalk'' eine klare Meinung.

Real Madrid ist das Problem, nicht Xabi Alonso

Nicht so rosig sieht die Situation in Madrid um Xabi Alonso aus. Wenn man die spanische Presse liest, geht das nicht mehr lange so weiter. Real hat in der Liga vier Spiele gegen Mannschaften aus dem Mittelfeld oder dem unteren Tabellendrittel nicht gewonnen. Die Frage ist, ob diese Mannschaft überhaupt trainierbar ist.

Es sind offensichtlich viele Dinge eingerissen unter Carlo Ancelotti, der einen anderen Ansatz hatte. Aber die Disziplin und der Respekt sind Grundvoraussetzungen für einen Teamsport und für den Erfolg. Alonso hat versucht, genau da wieder mehr Wert draufzulegen. Die Spieler scheinen das nicht zu wollen.

Erlebe Fußball LIVE auf Sky Sport. Verfügbar mit Sky und WOW
Erlebe Fußball LIVE auf Sky Sport. Verfügbar mit Sky und WOW

Auf Sky Sport siehst du Bundesliga, 2. Bundesliga, DFB-Pokal, Premier League, EFL und Topspiele des Frauen DFB-Pokals live. Jetzt Sky Sport holen!

Ein Wendepunkt bei Real Madrid war dieser Boykott beim Ballon d'Or, als Vinicius Junior nicht gewonnen hat. Da hat man dem Spieler das Gefühl gegeben, dass er der Verein ist. Das hat er auch wieder vor wenigen Wochen gegen Barcelona gezeigt, als er ausgewechselt wurde und sich wahnsinnig aufgeführt hat.

Damit hat er die Autorität des Trainers untergraben. Es gab vom Verein her keine Sanktionen. Und damit war der Trainer ausgeliefert. Es ist schwer für Alonso, die Spieler überhaupt noch zu erreichen. Deswegen ist es wenig überraschend, was da jetzt in Madrid passiert. Da müssten einige Spieler weg.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Sky Experte Didi Hamann sieht die Weltfußballer-Wahl und den Trouble um Vini Jr. als Wendepunkt für die Real-Krise. Seit dieser Veranstaltung sei es bei den Madrilenen bergab gegangen - auch für Trainer Xabi Alonso.

Der Umbruch ist sicherlich auch die Idee von Alonso, aber die Zeit wird er vermutlich nicht mehr kriegen. Wenn man sich vorstellt, was er in Leverkusen gemacht hat: Bayern wollte ihn, in Liverpool war er im Gespräch. Alonso war die heißeste Aktie im Weltfußball. Und jetzt, nach fünf Monaten in Madrid, ist es schon fast vorbei. Das Problem sind der Verein, die Mannschaft und die Spieler, nicht der Trainer.

Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de

Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.

Mehr Geschichten