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DFB: Alexander Rosen spricht über Julian Nagelsmann als Bundestrainer

Sky exklusiv || "... dann kann man sich als DFB auch abschaffen"

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TSG Hoffenheim-Geschäftsführer Alexander Rosen ist ist davon überzeugt, dass Julian Nagelsmann der richtige Mann für die Position des Bundestrainers ist. Nagelsmann war von 2016-2019 Trainer bei Hoffenheim.

Im exklusiven Sky Interview hat Hoffenheims Sportgeschäftsführer Alexander Rosen einen flammenden Appell für Julian Nagelsmann und für Geschlossenheit in Fußballdeutschland gehalten.

skysport.de: Alexander Rosen, Sie haben Julian Nagelsmann 2016 zum Cheftrainer gemacht. Damals schon gedacht, dass er mal Bundestrainer wird?

Alexander Rosen: Zunächst einmal muss ich sagen, dass es nicht ich allein war, sondern es war die Entscheidung vieler. Aber alle, die diese Entscheidung getroffen haben, waren absolut überzeugt von Julian. Es war tatsächlich absehbar, dass wir es da mit einem Ausnahmetalent zu tun haben. Ein außergewöhnlicher Trainer, auch ein außergewöhnlicher Typ. Jetzt geht er in der Rekordgeschwindigkeit über die Deutsche Meisterschaft bis hin zum Bundestrainer, der uns in die EM führen wird. Und ich freue mich sehr darüber. Und von uns wird er maximale Unterstützung erfahren.

skysport.de: Bundestrainer ist ein etwas anderes als ein Vereinstrainerjob. Was für Qualitäten bringt er mit, die ihn dafür qualifizieren?

Rosen: Ich glaube, dass ich den Trainer Julian Nagelsmann der Öffentlichkeit nicht mehr beschreiben muss. Jeder weiß, dass er kommunikativ herausragend ist, dass er inhaltlich top ist, dass er jederzeit in der Lage ist, auf Spielsituationen zu reagieren, dass er innovativ denkt, dass er Spieler besser macht, all das ist bekannt. Jetzt ist er Bundestrainer. Ich glaube, eine große Qualität von ihm ist: Wenn er derartige Aufgaben angeht, dann macht er es mit absoluter Überzeugung und mit dem festen Glauben, dass wir etwas erreichen können. Und genau das brauchen wir. Wir brauchen diese Aufbruchsstimmung, wir brauchen die Unterstützung. Die Entscheidung ist getroffen und jetzt sollten alle dahinter stehen. Wir tun das auf jeden Fall.

skysport.de: Wie war ihr Kontakt in den letzten Tagen?

Rosen: Ganz bewusst sehr reduziert. Ich kenne ihn ja schon sehr lange. Wir haben ein gutes und auch freundschaftliches Verhältnis und wenn er Fragen hat, meldet er sich. Es ist klar, dass jetzt sehr, sehr viel auf ihn einprasselt. Es ist ja noch nicht mal veröffentlicht, aber wir gehen davon aus, dass es jetzt so kommen wird. Und es wird sicher den Moment geben, wo wir uns auch mal hinsetzen oder länger sprechen miteinander. Aber da spiele ich nicht die wichtige Rolle. Er ist jetzt bei sich. Jetzt wird sicher das Team zusammengestellt, jetzt werden Zeitpläne gemacht, dann wird eine Kommunikation vorbereitet. Wir sind in einem Austausch, aber der ist aktuell sehr reduziert.

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skysport.de: Ist es für Julian Nagelsmann eine clevere Entscheidung, den Bundestrainerjob anzunehmen?

Rosen: Ich freue mich für uns alle, dass er den Mut hat, diese Entscheidung anzunehmen, dass er sie angeht, dass er die Aufgabe annimmt und dass er uns Fußballdeutschland - wir alle sind Teil dessen - in diese so bedeutungsvolle, wichtige und wegweisende Heim-EM führt. Dafür braucht es aber nicht nur einen starken Bundestrainer, egal ob der Julian Nagelsmann heißt oder nicht. Es braucht alle. Es braucht alle im Fußball. Es braucht mehr Einheit. Es braucht natürlich Räume, in denen wir kritisch diskutieren. Aber es braucht dann vor allem Geschlossenheit, eine Aufbruchstimmung. Wir haben eine gute Mannschaft, vielleicht nicht die beste in Europa. Wir haben einen guten Trainer. Wir müssen aber im Zusammenspiel eine Kraft entwickeln, ein toller Gastgeber sein und uns wieder auf der Fußballlandkarte mit Nachdruck markieren.

skysport.de: Was trauen Sie der deutschen Mannschaft bei der EM mit Julian Nagelsmann als Trainer zu?

Rosen: Das ist ja noch ein langer Weg. Es geht nicht nur um Julian und die deutsche Mannschaft. Ich hoffe einfach, dass mehr und mehr und vor allem die Menschen, die im Fußball tätig sind, verstehen, dass es hier um uns alle geht. Es geht um Unterstützung. Es geht jetzt um nicht mehr um ein Gegeneinander, um ein Besserwissen, um ein aneinander abreiben, sondern es geht tatsächlich darum, dass wir uns unterstützen für diese gemeinsame Aufgabe. Und es kann ja uns allen nur daran gelegen sein, dass wir eine erfolgreiche EM spielen, weil das ist für uns alle gut. Also aufhören gegeneinander zu agieren, kritisch bleiben, klar wissen, wo wir sind. Es kann nicht alles gut gewesen sein. Aber jetzt ab nach vorne und die Leute begeistern und eine tolle EM vorbereiten und dann auch spielen.

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skysport.de: Er ist bekannt dafür, dass er ein großes Selbstvertrauen hat und weiß, was er will. Ist das genau das, was der DFB gerade braucht oder kann genau das in so einem Apparat wie dem DFB zu Problemen führen?

Rosen: Ganz ehrlich: Wenn man sich jetzt für Julian Nagelsmann entscheidet und nicht weiß, dass man Julian Nagelsmann bekommt, dann kann man sich als DFB auch abschaffen. Also wenn es jetzt nicht maximalen Support gibt vor der Heim-EM, dann weiß ich auch nicht mehr. Ich glaube das nicht. Ich glaube, dass hier jetzt eine positive Grundstimmung herrscht. Die muss auch herrschen und die darf jetzt Woche für Woche, je näher die EM rückt, besser werden. Wir müssen nicht alles schönreden. Es ist vieles falsch gelaufen. Das haben aber auch schon genügend Menschen jetzt festgestellt. Jetzt geht es aber um eine Europameisterschaft in Deutschland, und wir sind schon in der Saison, in der diese Europameisterschaft gespielt wird. Und deswegen freue ich mich, dass wir einen selbstbewussten, richtig guten Trainer haben, der diese Aufgabe mit Mut angeht und der diese Aufgabe meistern kann.

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