Der Tabellendritte der Ligue 1 Stade Brest spielt bald Champions League

Der märchenhafte Aufstieg von Stade Brest

Nächstes Jahr in der Champions League: Stade Brest.
Image: Nächstes Jahr in der Champions League mit dabei: Stade Brest.  © DPA pa

1991 stand der französische Erstligist Stade Brest noch vor der Insolvenz. 2024 löst der Klub aus der Bretagne das Ticket für die Champions League und spielt kommendes Jahr erstmals international.

Der VfB Stuttgart aus der Bundesliga, der FC Girona in der spanischen La Liga, der FC Bologna aus Italien und der englische Erstligist Aston Villa: Diese vier Mannschaften zählen zu den sportlichen Überfliegern der Saison 2023/24 und sicherten sich jeweils sensationell ein Ticket für die kommende Champions-League-Saison. Doch ein kleiner Klub aus der französischen Bretagne überstrahlte in der abgelaufenen Spielzeit alles: Stade Brest.

Kein Scheich, kein Oligarch, ein Gemüsehändler ist Vereinsboss

Stade Brest war in den vergangenen Jahrzehnten eine klassische Fahrstuhlmannschaft. Nach sechs Jahren in der Ligue 2 feierte Brest 2018 die Rückkehr ins Oberhaus. Seitdem spielte der Klub bisher jedes Jahr gegen den Abstieg. Kein Wunder, schließlich hat Brest mit 48 Millionen Euro den viertkleinsten Etat der Liga.

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Somit wird deutlich, dass der Klub in Zeiten von Oligarchen, Scheichs oder Investorengruppen in Führungsetagen von europäischen Spitzenteams weit entfernt ist. Genauer gesagt so weit entfernt, dass mit Denis Le Saint ein Gemüsehändler das Amt des Vereinspräsidenten ausübt. Der 60-Jährige hat seit 2016, damals war Brest noch Zweitligist, das Heft des Handelns in die Hand genommen und legte somit den Grundstein für sportlich bessere Zeiten in der Bretagne.

Die Gründe für den Höhenflug

Brest schloss 1987 eine Erstligasaison auf dem achten Tabellenplatz ab - es war die bisher beste Ligaplatzierung des kleinen Bretagneklubs. In dieser Saison wurde allerdings frühzeitig klar: Dieser Vereinsrekord lässt sich brechen!

Nach 25 von insgesamt 34 Spieltagen führte zwar wenig überraschend Paris Saint-Germain (Etat: 700 Millionen Euro) die französische Liga an. Doch direkt dahinter auf dem zweiten Tabellenplatz stand Brest. Ein sportlicher Aufstieg, der womöglich alle überraschte. Das sportliche Gesicht des Erfolgs heißt Eric Roy. Der Franzose, der zuvor elf Jahre gar kein Traineramt innehatte, führte den abstiegsbedrohten Verein zunächst von Platz 17 zum Klassenerhalt. Diese Spielzeit etablierte Roy die "Ty-Zefs" nun in der Spitzengruppe der Ligue 1.

Für den sportlichen Höhenflug gibt es mehrere Gründe. Zunächst einmal zeichnet sich die Mannschaft durch ihren großen Teamgeist aus. Keine Stars, dafür eine eingeschworene Einheit auf dem Platz. Zudem war der offensive 4-3-3-Spielstil mit aggressivem Gegenpressing von Trainer Roy ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Regelmäßig konnte Brest somit auch die großen Vereine wie Olympique Lyon oder Marseille bezwingen.

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Märchenreise geht in der Königsklasse weiter

Am letzten Spieltag krönte Brest seine märchenhafte Saison mit dem Champions-League-Ticket. In Toulouse gewann die Mannschaft mit 3:0. Im Parallelspiel kam OSC Lille gegen Nizza nicht über ein 2:2-Remis hinaus.

Somit sprang Brest noch auf den dritten Tabellenplatz und spielt nächstes Jahr zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte international. Und das gleich auf der größtmöglichen Bühne: Der Königsklasse!

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