Das macht Nordirlands Will Grigg neun Jahre nach dem Hype bei der EM 2016

Bei der Europameisterschaft 2016 war der nordirische Stürmer in aller Munde - und das obwohl er keine einzige Minute für sein Land spielte.

Will Grigg.
Image: Will Grigg bejubelt seine Tore mittlerweile für den englischen Viertligisten FC Chesterfield.  © Imago

Will Grigg ist wohl immer noch einer der bekanntesten Fußballer aus Nordirland. Doch was macht der viel besungene Stürmer eigentlich heute?

Ein Auswärtsspiel in Nordirland ist besonders. Das wird wohl auch die DFB-Elf zu spüren bekommen, wenn sie am Montag (20:45 Uhr) im Rahmen der WM-Qualifikation im Windsor Park in Belfast zu Gast ist. Denn wer sich mit der nordirischen Fußballkultur auseinandersetzt, der landet unweigerlich beim ehemaligen Ballon-d'Or-Gewinner George Best, beim sensationellen WM-Viertelfinaleinzug 1958 - und nicht zuletzt bei den leidenschaftlichen Fans.

Nationalheld ohne Spielminuten

Die "Green and White Army", wie die Fans Nordirlands genannt werden, gilt als lautstark und emotional. Spätestens seit der EM 2016 sind die Anhänger der nordirischen Nationalmannschaft weltweit bekannt. Sportlich betrachtet scheiterte das Team von Trainer Michael O'Neill bei seiner EM-Premiere als Gruppendritter zwar schon früh, rein stimmungstechnisch gehörten die Nordiren aber damals zu den großen Gewinnern.

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Mittendrin: Mittelstürmer Will Grigg.

Dank 25 Treffern und fünf Vorlagen schoss der Nordire seinen damaligen Verein Wigan Athletic zum Aufstieg in die zweite englische Liga. Grund genug für die Fans der Nationalmannschaft dem Stürmer einen eigenen Song zu widmen. Zur Melodie des 90er-Jahre-Hits "Freed from desire" klang es auf den Rängen: "Will Grigg's on fire, your defence is terrified". Ein Song, der sofort zum Ohrwurm wurde und schon bald in Stadien und Kneipen rauf und runter gespielt und gesungen wurde. Gemeinsam mit "Sweet Caroline" von Neil Diamond, das bei Spielen des Nationalteams schon zuvor omnipräsent war, wurde der Will-Griggs-Song zur Hymne Nordirlands. Ein Einsatz bei der Europameisterschaft war Grigg letztlich jedoch nicht vergönnt.

Unterklassiger Aufstiegsgarant

Und heute? So hell Griggs Stern bei der EM 2016 auch leuchtete, aus fußballerischer Perspektive gelang ihm der ganz große Durchbruch danach nicht. Der mittlerweile 34-Jährige spielte in den vergangenen Jahren noch mehrere ordentliche Saisons auf Drittligaebene, auf höherem Niveau ließ seine Treffsicherheit dann allerdings nach. Das letzte Spiel für die Nationalmannschaft absolvierte er im Oktober 2018.

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Seine Tauglichkeit als unterklassiger Aufstiegsgarant stellte Grigg aber noch einmal unter Beweis. Beim Aufstieg des FC Chesterfield in die vierte Liga gelangen ihm in der Spielzeit 2023/24 beachtliche 25 Tore. In der abgelaufenen Saison verpassten Chesterfield und Grigg dann als Aufsteiger sogar erst in den Playoffs den Durchmarsch in die dritte Liga. Die Chesterfield-Fans dürften also auch neun Jahre nach der Geburt des Songs noch den Gesang auf ihren Mittelstürmer anstimmen, wenn dieser mal wieder einen Sahnetag erwischt. Den Nordiren wird ihr einstiger Held sowieso noch lange im Gedächtnis bleiben.

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Nagelsmann-Aussage sorgt für nordirischen Unmut

Mit der Emotionalität der nordirischen Fans machte übrigens auch Bundestrainer Julian Nagelsmann jüngst seine Erfahrungen. Im Anschluss an das Qualifikations-Hinspiel in Köln, das das DFB-Team mit 3:1 gewann, hatte der 38-Jährige den Spielstil des Gegners als "nicht schön anzusehen" bezeichnet. Eine Aussage, die in der nordirischen Öffentlichkeit für Unmut gesorgt hatte.

Das Gastspiel im Hexenkessel Windsor Park, bei dem auch rund 900 deutsche Fans dabei sein werden, wird dadurch sicherlich noch emotionsgeladener und stimmungsvoller als ohnehin schon. Auch ohne den ehemaligen Nationalstümer Will Grigg auf Seiten Nordirlands.

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