City-Trainer Pep Guardiola reagiert frustriert auf das Aus in der Champions League

Pep Guardiola bezifferte die Chance auf ein Weiterkommen von Manchester City gegen Real Madrid auf ein Prozent. Genauso spielte sein Team auch. Vor allem Kylian Mbappe nutzt das aus.

City-Coach Pep Guardiola ist nach dem Ausscheiden in der Champions League gegen Real Madrid gefrustet.
Image: City-Coach Pep Guardiola ist nach dem Ausscheiden in der Champions League gegen Real Madrid gefrustet.  © DPA pa

Der ganze Frust über die Lehrstunde von Kylian Mbappé und Real Madrid zeigte sich bei Pep Guardiola im TV-Interview unmittelbar nach dem frühen Champions-League-Aus.

"Glauben Sie, dass er nicht spielen würde, wenn er fit wäre? Dann vielen Dank für die Frage", blaffte der Startrainer von Manchester City den Reporter an. Der hatte ihn nach dem Grund gefragt, warum Top-Stürmer Erling Haaland beim 1:3 im Playoff-Rückspiel in Madrid nicht eingesetzt worden war.

"Ich weiß, manchmal treffe ich komische Entscheidungen", sagte Guardiola mit ironischem Unterton, "aber Haaland lasse ich natürlich spielen. Der war verletzt". Knieprobleme zwangen den Norweger zum Zuschauen. Und was Haaland von der Bank aus tatenlos mit ansehen musste, war ein hilfloses Man City, das nicht nur dem Dreierpacker Mbappe nicht gewachsen war.

"Das war einfach nicht ausreichend, was wir hier gezeigt haben", bemängelte Mittelfeldspieler Bernardo Silva: "Wir brauchen eine Lösung, um nächstes Jahr wieder voll angreifen zu können. Denn wir sind eine starke Mannschaft, wir sind City."

Champions League Termine 2025: Road to Munich

  • Ligaphase: 17. September 2024 - 29. Januar 2025 (1. - 8. Spieltag)
  • Auslosung Play-offs zur K.-o.-Phase: 31. Januar 2025
  • K.-o.-Runden-Play-offs: 11./12. Februar & 18./19. Februar 2025
  • Auslosung Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale: 21. Februar 2025
  • Achtelfinale: 4./5. & 11./12. März 2025
  • Viertelfinale: 8./9. & 15./16. April 2025
  • Halbfinale: 29./30. April & 6./7. Mai 2025
  • Finale: 31. Mai 2025 in der Allianz Arena, München

Erreicht Guardiola die Mannschaft noch?

Doch selbst der Klub, der sich fast jeden Spieler der Welt leisten kann, ist vor einer handfesten Krise nicht gefeit. City hat nur noch eine realistische Titelchance - nämlich im FA Cup. In der Premier League ist der FC Liverpool, den Man City am Sonntag (17.30 Uhr) empfängt, uneinholbar enteilt.

Neben Haaland fehlte in Madrid auch der seit Monaten verletzte Mittelfeldstratege Rodri spürbar. Und Verteidiger John Stones musste schon nach wenigen Minuten angeschlagen vom Platz. Die Verletzungen sollen keine Ausrede sein, forderte Bernardo Silva.

Guardiola ist nun gefragt, das Team aufzurichten. Aber ist er dazu noch in der Lage? Daran glauben längst nicht mehr alle. Guardiolas Aussage vor dem Rückspiel, dass die Chance zum Weiterkommen für Man City nach dem 2:3 im Hinspiel zu Hause bei nur "einem Prozent" läge, dürfte die Zweifel verstärken. Dass die Real-Fans höhnisch "Pep bleib', Pep bleib'" in Richtung des früheren Trainers des Dauerrivalen FC Barcelona sangen, machte seine Rückkehr nach Spanien endgültig zu einem Reinfall.

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Das Ende einer Ära?

Lange brauchte Guardiola nicht, um am späten Mittwochabend zu erkennen, dass hier soeben etwas zu Ende gegangen war. "Nichts währt ewig", sagte der Star-Coach nach der 1:3-Niederlage und dem damit verbundenen Ausscheiden in den Playoffs der Champions League, "wir haben einige Spieler in der Gruppe, die eine Ära geprägt haben".

Dem Spanier blieb wenig anderes übrig, als an vergangene Hochzeiten zu erinnern; die Gegenwart bei City nämlich war in Madrid einmal mehr düster. "Wir hatten ein schlechtes Jahr in dem Wettbewerb", musste Guardiola beim spanischen TV-Sender Movistar einräumen, nachdem seinem Team zum dritten Mal in vier Jahren das Aus gegen Real ereilt hatte. "Wenn du 22. wirst, passiert das, weil du nicht gut warst. Es war unser schlechtestes Jahr."

Und weiter: "Wir können nicht leugnen, was diese Gruppe von Spielern getan hat", wollte er aufgrund von sechs Meisterschaften in England in sieben Jahren die Erfolge der Vergangenheit jedoch nicht vergessen wissen. "In Europa sind wir immer ins Viertelfinale, Halbfinale, Finale gekommen. Das sagt viel darüber aus, was wir getan haben." In dieser Saison bleibt Manchester City mit dem FA-Cup nun aber nur noch eine realistische Titelchance.

Es herrsche nun die Gewissheit, dass Guardiolas bestes Team offiziell am Ende sei, schrieb der Guardian nach der 1:3 (0:2)-Niederlage im Playoff-Rückspiel bei Real Madrid.

Die Partie am Mittwochabend sei ein "Akt sportlicher Grausamkeit gewesen", hieß es in einem bissigen Kommentar. Man habe dabei zusehen können, wie die Real-Profis "einem auberginefarbenen Schmetterling ganz langsam die Flügel ausreißen". Eine "klägliche" Niederlage sei es gewesen, so The Telegraph.

City habe "die weiße Fahne geschwenkt", schrieb die Times. Reals Superstar Kylian Mbappe habe die Gäste mit seinem Hattrick "zerstört", urteilte der Mirror. City sei in Stücke zerlegt worden, hieß es bei der Daily Mail.

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Mbappe nach Dreierpack obenauf

Mbappe fühlte sich dagegen nach seiner Gala gegen Man City endgültig so richtig angekommen bei Real. "Ich möchte hier gut spielen, ich möchte der Saison meinen Stempel aufdrücken. Ich möchte mit Real Madrid Geschichte schreiben", sagte Frankreichs Fußballstar: "Die Eingewöhnungsphase ist für mich vorbei und jetzt muss ich meine Qualität zeigen."

Ob er im Achtelfinale lieber gegen Bayer Leverkusen oder gegen Stadtrivale Atletico Madrid spielen wolle, beantwortete Mbappe mit einem sehr pragmatischen Argument. "Tatsächlich sind beide sehr gute Mannschaften", sagte der 26-Jährige: "Aber für mich ist es besser, gegen Atletico zu spielen, weil wir dann nicht reisen müssen! Wir müssen schon viel reisen." Die Auslosung findet am Freitag statt.

dpa / SID

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