Baustellen bei RB Leipzig – was Trainer Ole Werner jetzt anpacken muss
RB Leipzig geht mit einigen offenen Fragen in die neue Saison – sportlich, personell, strukturell.
15.07.2025 | 21:03 Uhr
Neu-Trainer Ole Werner steht vor einem komplexen Umbauprozess. Fünf zentrale Baustellen stechen dabei besonders ins Auge:
Von Hannes Jakobi
1. System finden - zwischen Pressing und Spielkontrolle
Ole Werner steht für einen klaren, planvollen (Ballbesitz-)Fußball - das machte auch RB-Sportchef Marcel Schäfer bei seiner Verpflichtung deutlich. In seinem Statement nannte Schäfer an erster Stelle Werners Fähigkeit, einen strukturierten Ballbesitzfußball zu entwickeln - erst danach folgen Umschalten, Pressing und kämpferisches Auftreten. Passt also nicht perfekt zur viel zitierten RB-DNA - noch. Das neue Konzept braucht Zeit. Übrigens: auf seiner Vorstellungs-PK erklärte Werner, dass Bremen in der letzten Saison Topwerte hatte bei den Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte. Vielleicht sind sich der Neu-Trainer und Verein tatsächlich doch nicht so fern.
2. Plan B und C - was passiert bei Schlüssel-Abgängen?
Noch ist der Leipziger Kader ein Puzzle mit vielen Unbekannten:
Benjamin Sesko wird europaweit umworben - ein Abgang ist möglich. Xavi Simons hat angeblich einen Wechselwunsch hinterlegt. Wenn beide gehen, verliert Leipzig enorme Qualität in Tempo, Technik und Kreativität. Wer füllt diese Lücke?
Ole Werner muss Szenarien durchdenken - und zwar jetzt. Der Kader ist breit, aber die individuelle Klasse der Topspieler lässt sich nicht 1:1 ersetzen.
Zudem stellt sich die Frage: Wann steht der Kader wirklich? Ein später Transfer-Sommer würde die Vorbereitung erschweren.
3. Hierarchien klären - Führungsspieler auf dem Prüfstand
Willi Orban ist Kapitän, Leader, Zweikampfmonster - aber: nicht mehr der Schnellste. Passt er in Werners Fußball? Wird er erneut Kapitän?
Peter Gulacsi, mit 34 Jahren der Routinier im Tor, die Zukunft gehört anderen (Maarten Vandevoordt). Ist jetzt der Moment für einen Generationenwechsel?
Auch im Trainerteam selbst gibt es Bewegung: Werner bringt neue Assistenten mit, die sich ins Leipziger Umfeld einfinden müssen.
4. Kader verschlanken - und Gehaltskosten senken
Der verpasste Einzug ins internationale Geschäft hat wirtschaftliche Folgen: Der Kader war auf drei Wettbewerbe ausgelegt - die Belastung fällt weg, die Gehaltsstruktur bleibt hoch. Timo Werner und Andre Silva gehören zu den Topverdienern - sportlich jedoch ohne Rolle. Leipzig sucht nach Abnehmern. Weitere Rotationsspieler dürften folgen.
5. Nachwuchsarbeit verbessern - Entwicklung statt Einkauf
Kaum ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hat den Durchbruch geschafft. Ole Werner gilt nicht als klassischer "Entwickler" - in Bremen wurde ihm z. B. der Umgang mit Nick Woltemade kritisch ausgelegt. Trainer und Verein haben hier Entwicklungspotenzial.
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