Ralf Schumacher über Lewis Hamilton, Max Verstappen und die neue F1-Saison

Ralf Schumacher beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Themen vor dem F1-Saisonstart in Australien. Der Sky F1-Experte geht 2025 von einem Ende der Verstappen-Dominanz aus und nennt Themen, die im neuen F1-Jahr für Konfliktpotenzial sorgen können.

Ralf Schumacher spricht in seiner Sky Kolumne über das Rennen in Saudi-Arabien.
Image: Ralf Schumacher blickt in seiner Sky Kolumne auf aktuelle Themen in der Formel 1.  © Sky

Schumacher sieht die Traditionsteams McLaren und Ferrari im WM-Kampf vorne. Zwei Rennställen drückt der ehemalige F1-Pilot besonders die Daumen. Auch zu Aston Martin mit Adrian Newey sowie dem Cadillac-Einstieg hat Schumacher eine klare Meinung.

Aus meiner Sicht beginnen Max Verstappen und Red Bull die Saison eher auf der dritten Position - hinter McLaren und Ferrari. Das Auto ist einfach zu weit weg von der Spitze, mit dem fünften WM-Titel in Serie wird es daher schwer werden für Verstappen. Die Personalie Christian Horner könnte 2025 noch mal ein Thema werden, er muss wohl noch mal vor ein englisches Arbeitsgericht. Generell ist bei Red Bull sehr viel Erfolgsdruck da. In diesem Jahr sehe ich aber andere Fahrer und Teams vorne.

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Die F1-Saison steht in den Startlöchern. Sascha Roos spricht mit Ralf Schumacher und Timo Glock über die Favoritenrolle der F1 Fahrer und Teams in der Saison 2025. Für alle drei ist Lando Norris der Top-Kandidat auf den Fahrertitel.

McLaren hat mit Lando Norris und Oscar Piastri ein Top-Duo. Auch super vom Team, sich die Dienste von Piastri langfristig zu sichern. McLaren ist für mich der Favorit auf beide Titel. Auch Lewis Hamilton und Charles Leclerc bilden eine unheimlich starke Fahrerpaarung. Wenn Hamilton das Auto liegt, hat er eine wirklich gute Chance, von Beginn an stark dabei zu sein. Ansonsten muss man ihm ein bisschen Zeit geben. Wenn er Balance-Schwierigkeiten hat, fällt es ihm nicht immer ganz so leicht, das hat man im vergangenen Jahr bei Mercedes gesehen.

Hamilton wird es gegen Leclerc schwer haben

Bei Ferrari wird es entspannt zugehen. Nachdem klar war, dass Hamilton Mercedes verlässt, war der Umgang nach außen hin mit seinem Teamkollegen George Russell sehr gut, obwohl Russell am Ende der stärkere und konstantere Fahrer war. Hamilton ist lang genug im Geschäft und weiß genau, dass er zu Beginn versuchen muss, so stark wie möglich und im Optimalfall schneller als Leclerc zu sein. Das halte ich allerdings für fast unmöglich, weil Leclerc wirklich richtig gut geworden ist, vor allem im vergangenen Jahr. Leclerc hat viel an Selbstbewusstsein gewonnen, kennt das Auto, das für ihn entwickelt wurde. Deshalb wird es von Anfang an für Hamilton schwer werden.

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Es war das große Thema der Formel 1 in der Vorbereitung: Wie schlägt sich der mehrfache Weltmeister Lewis Hamilton bei seinem neuen Team, den Traditionsrennstall Ferrari? Die Sky-Experten ordnen die Chancen des neuen schillernden Duos ein

Der Hamilton-Nachfolger bei Mercedes heißt Kimi Antonelli. Toto Wolff ist sich ja sicher, dass Antonelli das nächste Wunderkind ist. Da Wolff lange genug dabei ist, traue ich ihm mal. Antonelli ist auf jeden Fall schnell. Jetzt ist die Frage: 'Kommt er mit dem Druck in der Formel 1 klar?' Er muss aufpassen am Anfang, dass er nicht zu viel will. In Monza im Vorjahr ist er im Freien Training gecrasht - und in Melbourne ist er noch nie gefahren. Aber er hat auf jeden Fall eine faire Chance und ich glaube, dass er am Saisonende Russell das Leben schon schwer machen wird.

Für Hülkenberg wird es ein steiniger Weg

Bei Williams sah das bei den Testfahrten in Bahrain ganz ordentlich aus. Carlos Sainz kann das Team mit seiner Erfahrung nach vorne bringen, er hat alles bei großen Teams gelernt. Bei Alexander Albon wissen wir immer noch nicht, wie gut er wirklich ist. An der Seite von Verstappen musste er damals bei Red Bull ziemlich früh gehen. Danach hatte er zwei Teamkollegen, die heute schon was anderes machen, als Rennen zu fahren. Von daher wird es auch spannend für Albon, das wird für ihn ein entscheidendes Jahr. Williams kann mit Sicherheit die eine oder andere Überraschung landen, mich würde es freuen.

Ganz am Ende des Feldes sehe ich Haas und Sauber. Für Nico Hülkenberg wünsche ich mir natürlich, dass Sauber weiter vorne landen würde, aber das wird schwer werden. Denn für unseren einzigen deutschen Piloten könnte das ein ganz steiniger Weg werden. Hülkenberg hat mit Gabriel Bortoleto einen Teamkollegen, den man schwer einschätzen kann. Ich gehe davon aus, dass Hülkenberg in diesem Duell am Ende vorne sein wird. Dennoch sah das Auto nicht besonders schnell aus. Spannend wird es auch bei Haas zwischen Esteban Ocon und Oliver Bearman. Ocon hat ein schweres Jahr hinter sich. Bearman ist extrem stark, das hat er auch im Vergleich mit Hülkenberg gezeigt.

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Nach dem Wechsel zu Sauber blickt Nico Hülkenberg mit gedämpften Erwartungen auf die neue Saison. Ziel ist es, Anschluss ans Mittelfeld zu gewinnen und sich Stück für Stück weiterzuentwickeln.

Mit Aston Martin & Alonso ist 2026 erst zu rechnen

Für Aston Martin wird es ein Übergangsjahr werden. Adrian Newey ist neu hinzugestoßen, konzentriert sich aber bereits voll auf das nächste Jahr. Es kommen sicherlich noch einige neue Leute hinzu, die Newey von Red Bull mitbringen wird oder auch von anderen Teams. Mit Aston Martin und Fernando Alonso rechne ich erst 2026. Dieses Jahr lautet die Divise eher 'durchhalten' und das Team neu strukturieren. Mike Krack musste seinen Teamchef-Posten ja schon räumen. Insgesamt erwarte ich daher ein weiteres schwieriges Jahr. Das ist eine große Enttäuschung. Man hatte sehr schnell sehr gut angefangen, aber das Team war dann nicht in der Lage, darauf aufzubauen. Das neue Team wird es aber sein, mit den Leuten um Newey herum. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Fakten zur Formel-1-Saison 2025

  • 24 Rennen & 6 Sprints
  • Auftakt in Australien: 14.-16. März
  • Saisonfinale in Abu Dhabi: 5.-7. Dezember
  • Übertragung: Sky (24 Rennen) & RTL (Sieben Rennen)

Im kommenden Jahr haben wir dann sogar elf Rennställe am Start. Ich finde es genial, dass die Formel 1 einen weiteren Weltkonzern mit General Motors dazugewinnt. Des Weiteren gibt es dann zwei Plätze mehr für Fahrer, die es verdient haben, auch für junge Fahrer hoffentlich. Nachdem wir auf dem US-amerikanischen Markt mittlerweile drei Rennen haben und die Formel 1 dort so bekannt wie noch nie ist, finde ich den Cadillac-Einstieg richtig gut. Am Anfang mit Ferrari-Motoren müssen wir dem Ganzen noch etwas Zeit geben. Aber insgesamt ist es toll für die Formel 1.

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Der Einstieg von Cadillac in die Formel 1 ist perfekt! Das US-Team 2026 als elfter Rennstall in der Königsklasse des Motorsports an den Start gehen. Sky Experte Ralf Schumacher ordnet ein.

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