Oscar Piastri crasht in Aserbaidschan – Baku-Strafe verfällt
Der McLaren-Pilot erlebt beim 17. Saisonlauf ein rabenschwarzes Wochenende.
21.09.2025 | 18:12 Uhr
Allerdings hat Piastri dabei noch viel Glück im Unglück.
Was für ein Horror-Wochenende für Oscar Piastri!
Am Freitag gab es an seinem MCL39 technische Probleme, auch die Pace im Verhältnis zu McLaren-Teamkollege Lando Norris war nicht da. Am Samstag landete der Australier im Qualifying in der Mauer. Und am Sonntag produzierte der WM-Leader dann im Rennen erst einen Fehlstart und anschließend einen selbst verschuldeten Crash noch in der ersten Runde. Damit war Piastris Rennen schon nach wenigen hundert Metern gelaufen.
"Sicherlich keine Sternstunde von mir. Ich bin beim Start zu schnell gewesen, ziemlich dumm dieser Fehler. Dann der Crash - da hatte ich nicht mit dieser starken Luftverwirbelung gerechnet. Dann bin ich viel zu schnell in die Kurve rein und das war es", zeigte sich der 24-Jährige am Sky Sport Mikrofon sichtlich und hörbar geknickt. Zudem gab er zu: "Es war ein chaotisches Wochenende für mich."
ZUM DURCHKLICKEN: Der Rennergebnis in Baku
Piastris Super-Serien reißen
Piastris Super-Serien von 34 Grands Prix in Folge in den Punkterängen sowie 44 aufeinanderfolgenden Rennen, bei denen er die Zielflagge gesehen hatte, sind gerissen. Zuletzt schied der Mann aus Melbourne in Spa-Francorchamps 2023 vorzeitig aus. Nun erst zum zweiten Mal überhaupt in seiner Karriere. Kommt sogar noch ein nächster Rückschlag?
Denn Piastri bekam im Rennverlauf - bereits nach seinem Aus - noch nachträglich eine Fünf-Sekunden-Strafe für seinen Fehlstart aufgebrummt. Da er diese natürlich nicht mehr "absitzen" konnte, kam die Frage auf, ob Piastri diese mit zum nächsten Rennen in zwei Wochen nach Singapur nehmen muss - zum Beispiel in Form einer Startplatzstrafe.
"Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Aber da brauchen wir erst mal die Bestätigung von den Rennkommissaren. Unser Sportdirektor (Will Courtenay; Anm. d. Red.) wird dann wohl mit den Kommissaren sprechen", erklärte McLaren-Teamchef Andrea Stella am Mikrofon bei Sky Sport. Laut Reglement sollte er da auch recht behalten.
Keine Piastri-Strafe für Singapur
Denn in den FIA-Richtlinien ist im F1-Strafenkatalog unter Punkt acht klar festgehalten: "Wenn eine einzelne Fünf-Sekunden-Zeitstrafe ausgesprochen wurde, der Fahrer sie aufgrund eines Ausfalls aber nicht antreten kann, dann wandeln die Sportkommissare diese Strafe nicht in eine Startplatzstrafe für ein folgendes Rennen um."
Glück im Unglück also für Piastri - nicht nur hier, sondern auch im WM-Kampf. Denn Teamkollege Norris konnte den groben Schnitzer Piastris kaum nutzen und sammelte in Baku nach einem abermals verpatzten Boxenstopp nur sechs WM-Zähler. "Ich habe das Beste gegeben, was ich konnte. Siebter ist nicht so toll, aber es ging nicht besser", so der WM-Zweite bei Sky Sport, der noch ergänzte: "Man hat gesehen, wie schnell Fehler passieren können. Das Auto hat Oscar und mich hier gebissen." Piastri liegt in der Fahrer-WM immer noch 25 Punkte vor Norris.
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Druck auf Piastri wird nun größer
Sky Sport F1-Experte Ralf Schumacher analysierte die Situation aus Piastris Sicht wie folgt: "Es war irgendwie nicht sein Wochenende. Im Qualifying einer der wenigen Fehler, dann der Frühstart. Das zeigt auch, dass er es mit aller Gewalt wollte. Und dann dieser Fehler, von außen versucht zu überholen und dabei zu spät gebremst. Ein schwarzes Wochenende für ihn. Gut für Norris zu sehen, dass sein Teamkollege auch Fehler machen kann. Der Druck kommt jetzt, das geht an keinem spurlos vorbei."
Für Stella ist allerdings klar, dass Aserbaidschan eine Ausnahme in dieser Saison bleiben wird. "Oscar hatte Probleme am Start. Dann hat er die Räder blockiert und die Mauer erwischt. Nicht unbedingt das Wochenende, an das Oscar gewohnt ist. Er ist bislang einer der solidesten Fahrer in dieser Saison gewesen. Das ist eine einmalige Sache. Ich bin mir sicher, er wird viel daraus lernen und stärker zurückkommen", betonte der McLaren-Teamchef.
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