Nach Ricciardo-Aus stehen weitere Fahrer bei Red Bull auf der Kippe

Ricciardo-Aus! Warum Red Bull jetzt der totale Umbruch droht

Daniel Ricciardo (l.) im Gespräch mit Max Verstappen.
Image: Daniel Ricciardo (l.) im Gespräch mit Max Verstappen.  © Imago

Daniel Ricciardos frühzeitige Entlassung bei den Racing Bulls könnte sich für Red Bull als wegweisend herausstellen. Denn dem RB-Kosmos droht ein großer Umbruch - auch auf Fahrerseite. Wie stellt sich das Team für die Zukunft auf?

Immer wieder müssen die turbulenten Zeiten bei Red Bull neuerdings angesprochen werden. Interne Machtkämpfe, ein Skandal um Teamchef Christian Horner, der heiß diskutierte Abgang von Ingenieur-Superstar Adrian Newey, der Leistungsabfall des einstigen Dominatorteams - dies sind nur einige der Themen, mit denen sich der Rennstall des österreichischen Getränkekonzerns allein in dieser Saison auseinandersetzen musste.

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Wegweisende Entscheidung?

Die Konkurrenz mit McLaren, Ferrari, Mercedes und dem Superteam Aston Martin lauert. Der Rennstall steht vor einer Mammut-Aufgabe und kann dabei nicht gerade auf Kontinuität bauen - möglicherweise auch von Fahrerseite.

Daniel Ricciardos Aus bei den Racing Bulls und die Entscheidung für Youngster Liam Lawson ist ein wegweisenderer Entschluss, als er auf den ersten Blick wirkt. Denn nicht nur der Australier stand auf der Kippe - auch der Rest der Fahrer von Haupt- und Tochterteam sind keineswegs sicherer Zukunftskandidaten.

ZUM DURCHKLICKEN: Die Vertragslaufzeiten der F1-Piloten

  1. Der vierfache Weltmeister Max Verstappen bleibt noch bis 2028 bei Red Bull.
    Image: Der vierfache Weltmeister Max Verstappen bleibt noch bis 2028 bei Red Bull. © Imago
  2. Yuki Tsunoda steht bei Red Bull im Schatten von Max Verstappen.
    Image: Yuki Tsunoda wurde befördert und fährt die Saison an der Seite von Verstappen. © DPA pa
  3. Lando Norris und McLaren haben den Vertrag bis mindestens 2026 verlängert.
    Image: Lando Norris und McLaren haben den Vertrag bis mindestens 2026 verlängert. © Imago
  4. Oscar Piastri hat seinen ursprünglich bis 2026 laufenden Vertrag bei McLaren kurz vor Saisonstart 2025 um mehrere Jahre verlängert.
    Image: Oscar Piastri hat seinen ursprünglich bis 2026 laufenden Vertrag bei McLaren kurz vor Saisonstart 2025 um mehrere Jahre verlängert.  © Imago
  5. Charles Leclerc hat bei Ferrari bis mindestens 2026 verlängert.
    Image: Charles Leclerc hat bei Ferrari bis mindestens 2026 verlängert. © Imago
  6. Lewis Hamilton fährt seit 2025 für Ferrari.
    Image: Rekordweltmeister Lewis Hamilton fährt nach zwölf Jahren bei Mercedes ab 2025 für die Scuderia und hat bei den Roten einen Vertrag über mehrere Jahre unterschrieben. © Imago
  7. Der Vertrag von George Russell bei Mercedes wurde bis Ende 2025 verlängert.
    Image: Der Vertrag von George Russell bei Mercedes wurde bis Ende 2026 verlängert. © Imago
  8. Mercedes: Andrea Kimi Antonelli – neu ab 2025 Stammfahrer
    Image: Auch Andrea Kimi Antonelli ist bei Mercedes bis 2026 Stammpilot. © Imago
  9. Routinier Fernando Alonso hat bei Aston Martin eine Vertragsverlängerung bis 2026 unterschrieben.
    Image: Routinier Fernando Alonso hat bei Aston Martin eine Vertragsverlängerung bis 2026 unterschrieben. © Imago
  10. Lance Stroll wird mindestens bis 2026 für Aston Martin an den Start gehen.
    Image: Lance Stroll wird mindestens bis 2026 für Aston Martin an den Start gehen. © Imago
  11. Pierre Gasly hat 2024 einen neuen mehrjährigen Vertrag bei Alpine unterschrieben.
    Image: Pierre Gasly hat im Sommer 2025 seinen Vertrag bei Alpine verlängert und fährt nun bis mindestens 2028 für den französischen Rennstall. © Imago
  12. Franco Colapinto hat Jack Doohan nach nur sechs Rennen bei Alpine ersetzt.
    Image: Franco Colapinto hat Jack Doohan nach nur sechs Rennen bei Alpine ersetzt. Alpine verlängerte seinen Vertrag für die Saison 2026. © Imago
  13. Esteban Ocon hat Alpine 2024 verlassen. Bei seinem neuen Arbeitgeber Haas hat er einen Vertrag über mehrere Jahre unterzeichne
    Image: Esteban Ocon hat Alpine 2024 verlassen. Bei seinem neuen Arbeitgeber Haas hat er einen Vertrag über mehrere Jahre unterzeichne © Imago
  14. Haas: Oliver Bearman – neu ab 2025 Stammfahrer
    Image: Auch der zweite Pilot bei Haas ist neu: Youngster Oliver Bearman hat einen Vertrag über mehrere Jahre bei den US-Amerikanern unterzeichnet. © Imago
  15. Liam Lawson
    Image: Liam Lawson fährt nach seiner Ausbootung bei Red Bull wieder für die Racings Bulls. © DPA pa
  16. Rookie Isack Hadjar bekleidet dort das zweite Cockpit Racing Bulls.
    Image: Rookie Isack Hadjar bekleidet dort das zweite Cockpit Racing Bulls. © Imago
  17. Alexander Albon hat im Mai 2024 einen neuen mehrjährigen Vertrag bis mindestens 2026 bei Williams unterschrieben.
    Image: Alexander Albon hat im Mai 2024 einen neuen mehrjährigen Vertrag bis mindestens 2026 bei Williams unterschrieben. © Imago
  18. #55 - Carlos Sainz jr.: Wie der Madrilene auf seine Startnummer kommt, ist schnell erklärt. Die 5 ist seine Lieblingszahl, war nur durch Sebastian Vettel blockiert. Deshalb wählte er die 55. Zudem spielt Carlo55ainz gerne mit der Darstellung seines Namens.
    Image: Carlos Sainz ist nach vier Jahren bei Ferrari zu Williams weitergezogen und hat dort einen Vertrag bis 2026 unterzeichnet. © Imago
  19. Nico Hülkenberg gab im Jahr 2010 sein Formel-1-Debüt für Williams - heute fährt der Emmericher für den Sauber-Rennstall.
    Image: Nico Hülkenberg ist aktuell der einzige deutsche Pilot in der Formel 1. Zur Saison 2025 wechselte er von Haas zu Sauber. © Imago
  20. #5 - Gabriel Bortoleto: Die 5 ist seit dem Karriereende von Sebastian Vettel nach der Saison 2022 frei. Bortoleto gewann im selbigen Jahr mit dieser Nummer die Meisterschaft in der Formel 3.
    Image: Dort heißt sein Teamkollege Gabriel Bortoleto. Der Brasilianer steigt als amtierender F2-Champion in die Motorsport-Königsklasse auf. © Imago
  21. Valtteri Bottas ist derzeit als Ersatzfahrer bei Mercedes unter Vertrag.
    Image: Valtteri Bottas fährt ab 2026 für das Cadillac Formula 1 Team. © Imago
  22. Sergio Perez steht nach seiner Auszeit vor der Rückkehr in die Formel 1.
    Image: Sergio Perez fährt ab 2026 für das Cadillac Formula 1 Team. © Imago

Perez wackelt - Verstappen auch?

Dass Sergio Perez wackelt, ist allgemein bekannt. Zwar hat der Mexikaner einen Vertrag über das nächste Jahr und wohl auch eine Option für 2026. Doch es scheint im Angesicht der enttäuschenden Leistungen des 34-Jährigen kaum realistisch, dass "Checo" noch lange im Top-Team besteht. Bisher fand Red Bull nicht den richtigen Nachfolger für den Sitz neben Max Verstappen. Ricciardo war es nicht. Lawsons Einsatz für die letzten sechs Rennen des Jahres könnten ihm so nicht nur einen Platz im Junior-Team des Konzerns verschaffen.

"Wir wollen auch einen Vergleich haben: Wo steht Lawson zu Yuki [Tsunoda, Anm. d. Red.], um dann für die Zukunft zu wissen, wie die Fahrerpaarung bei beiden unserer Teams aussieht", erklärte Red-Bull-Berater Helmut Marko bei Motorsport Total. Könnte der Neuseeländer also den schnellen Sprung von den Racing Bulls ins Mutterteam vollziehen?

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Die Bestrafung bringt Max Verstappen ins Grübeln über seine Zukunft in der Formel 1. Sky Experte Ralf Schumacher dazu.

Fakt ist: Red Bull muss dringend eigene Junior-Fahrer in die Formel 1 bringen, um ihnen Erfahrung zu verschaffen. Denn es ist gut möglich, dass das Weltmeisterteam der letzten beiden Jahre auch bald einen neuen Topfahrer braucht. Verstappen machte erst zuletzt in Singapur wieder deutlich, dass eine Zukunft in der Formel 1 offen ist - ob in einem anderen Team oder sogar außerhalb der Königsklasse. "Ich traue ihm zu, dass er aufhört", erklärte Sky Experte Ralf Schumacher.

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Platz frei für die Youngster

"Wir müssen in die Zukunft schauen", macht Marko deutlich. Ergo: Platz schaffen für Nachwuchsfahrer, um die Zukunft des Rennstalls zu sichern und nicht aufwendig auf dem freien Markt zu suchen. "Das sind [Isaak] Hadjar, das ist Lawson und auch [Ayumu] Iwasa", zählt Marko auf. Hadjar und Iwasa fahren derzeit in der Formel 2.

Fakten zur Formel-1-Saison 2024

  • 24 Rennen & 6 Sprints
  • Auftakt in Bahrain: 29. Februar – 2. März
  • Saisonfinale in Abu Dhabi: 6. - 8. Dezember
  • Drei Grands Prix am Samstag
  • China-GP gibt Comeback
  • Japan-GP im April
  • Aus Alpha Tauri wird Visa Cash App RB
  • Sauber heißt Stake F1 Team
  • Übertragung: Sky (24 Rennen) & RTL (Sieben Rennen)

Schon jetzt zeigt sich am WM-Stand: Ein Superstar reicht nicht, um den Konstrukteurstitel zu gewinnen. Während sich möglicherweise bei Bedarf ein erfahrener Leistungsträger finden könnte, der nicht aus dem eigenen "Pool" kommt, braucht es mehr Perspektiven für Red Bull. Das bedeutet auch eine Bedrohung für Tsunoda. Der Japaner befindet sich schon in seiner vierten Saison und macht sich bereits länger Hoffnungen auf eine Beförderung - die blieb bisher aus. Der direkte Vergleich mit Lawson wird also auch viel über seine Zukunft aussagen.

Der Umbruch im RB-Kosmos hat somit begonnen. Die Entscheidung von Superstar Verstappen könnte dem Rennstall die größte Herausforderung präsentieren, die Horner und Marko je bewältigen mussten. Die Weichen für die Zukunft müssen präzise gestellt werden.

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