Höhenlage, ein Dreikampf & Volksheld Perez
23.10.2024 | 11:42 Uhr
Die Formel 1 macht Halt in Mexiko. Fragen und Antworten zu einem ganz speziellen Grand Prix.
Der zweite Teil des amerikanischen Triple-Headers führt die Formel 1 nach Mexiko-Stadt. Der WM-Lauf in der 22-Millionen-Metropole ist das 20. von 24 Saisonrennen und sticht vor allem aus einem Grund heraus: der Höhenlage. Der Kurs auf 2285 Metern ist der höchstgelegene des Jahres. Interlagos in Brasilien, die nächste Rennstrecke auf der Liste, liegt "nur" 800 Meter über dem Meeresspiegel. Die atmosphärischen Bedingungen in Mexiko sind somit einzigartig. Die Höhe hat einen großen Einfluss auf viele Elemente der Boliden. Die dünnere Luft wirkt sich auf Aerodynamik, Kühlung und den Motor aus - weniger Luft bedeutet eine abweichende Leistung. Wer die beste Lösung für diese Herausforderung findet, zeigt sich im Rennen am Sonntag (21.00 Uhr/Sky).
Weltmeister Max Verstappen hat in Austin mit harten Bandagen seinen Vorteil gegenüber Lando Norris ausgebaut, führt in der WM-Wertung mit 57 Punkten. 146 Zähler sind bis zum Saisonende noch zu vergeben, nach Mexiko sind es nur noch 120. Zumindest eine Vorentscheidung kann der Niederländer im Red Bull also herbeiführen. Die große Gegenwehr seines britischen Verfolgers ist aber garantiert. In den vergangenen Rennen war der McLaren zumeist das bessere Auto - auch beim US-Grand-Prix in Texas war Norris im Finale schneller. Ferrari reist mit dem frischem Selbstvertrauen des Doppelsiegs in den USA an und will in der Konstrukteurs-WM weiteren Boden gutmachen. Das Rennen um den Sieg dürfte so zu einem Dreikampf werden.
Die Silberpfeile haben mit neuen Problemen zu kämpfen. Der plötzliche Leistungsabfall im Verlauf des US-Wochenendes gibt Rätsel auf, das in Austin präsentierte Upgrade bereitet Kopfzerbrechen, hinzu kommt ein Teilemangel. George Russell wird kein vollständiges Upgrade-Paket zur Verfügung haben, es fehlt der Unterboden, der nach einem Unfall für die Reparatur zurück nach Großbritannien muss und erst in Brasilien wieder bereitsteht. Ob Rekordweltmeister Lewis Hamilton das volle Paket nach einem völlig verpatzten Wochenende noch einmal fahren will, ist unklar. Siegambitionen hat Mercedes keine. Man sei, sagte Motorsportchef Toto Wolff, "wieder im Underdog-Status".
Max Verstappens Teamkollege bei Red Bull erwartet ein besonderes Wochenende. "Checo" ist ein mexikanischer Volksheld, im Autodromo Hermanos Rodriguez gehört ihm der Zuspruch der Fans. Das muss Perez nutzen, denn er steht unter besonderer Beobachtung. Die Leistungen sind in der laufenden Saison zu schwankend, die Lücke zu Ausnahmekönner Verstappen viel zu groß, so groß, dass Red Bull um den Titel in der Konstrukteurs-WM fürchten muss. Perez besitzt einen Vertrag bis 2026, hinter seiner Zukunft im Team steht dennoch ein Fragezeichen. Dass Liam Lawson in Austin ein herausragendes Comeback beim Schwesterteam Racing Bulls gab, verschärft die Lage für Perez.
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