Formel 1: Langweilig ist anders! Neues Format sorgt für Chaos & Abwechslung

Chaos-Auftakt in Baku! Pleiten, Pech & Pannen - alles außer Langeweile

Die F1-Piloten hatten zum Auftakt in Baku mit nur einer kurzen Trainingssession mächtig mit ihren Autos zu kämpfen: Hier Pierre Gasly.
Image: Die F1-Piloten hatten zum Auftakt in Baku mit nur einer kurzen Trainingssession mächtig mit ihren Autos zu kämpfen: Hier Pierre Gasly.  © Imago

Der erste F1-Tag mit verändertem Zeitplan in Baku ist Geschichte. Ein Fazit, das sich festhalten lässt: Langweilig ist anders! Doch das neue Wochenend-Format bringt für Fahrer und Teams so einige Probleme mit sich.

Erst am Dienstag hatte sich die Formel 1 für eine Formatänderung bei Sprint-Wochenenden entschlossen. In Aserbaidschan hatte dies direkt Einfluss den Zeitplan. Statt des geplanten Qualifyings für den Sprint wurde nach dem 1. Freien Training am Freitag direkt das Qualifying für das Hauptrennen gefahren. Das Sprint-Qualifying wird nun am Samstag vor dem Sprint ausgetragen - dafür wurde das 2. Freie Training komplett gestrichen.

Die Folgen für die Piloten? Nur 60 Minuten Trainingszeit für das gesamte Wochenende in Aserbaidschan. "Gerade für die jungen Fahrer, die zum ersten Mal hier sind, ist das ein großer Nachteil", betonte Sky F1-Experte Ralf Schumacher. Aus dem sonst so beschaulichen F1-Freitag wurde ein turbulenter Baku-Auftakt mit vielen Pleiten, Pech und Pannen. Bereits im hektischen FP1 ging es los.

ZUM DURCHKLICKEN: Das Qualifying-Ergebnis in Baku

  1. Das Qualifying-Ergebnis in Aserbaidschan.
    Image: Das Qualifying-Ergebnis in Aserbaidschan. © Sky
  2. Das Qualifying-Ergebnis in Aserbaidschan.
    Image: Das Qualifying-Ergebnis in Aserbaidschan. © Sky

Pleiten, Pech und Pannen in FP1

Der Alpine von Pierre Gasly fing nach rund 15 Minuten Feuer und sorgte damit unfreiwillig für eine Rote Flagge. Alpine ging anschließend kein Risiko ein, so dass auch Esteban Ocon nicht mehr auf die Strecke durfte. Yuki Tsunoda (AlphaTauri) krachte in Kurve drei in die Wand und handelte sich dabei einen Plattfuß ein. Kevin Magnussen musste seinen Haas mit Problemen beim Benzindruck abstellen.

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Max Verstappen hat die Bestzeit im 1. freien Training von Baku gefahren. Der Niederländer verwies Charles Leclerc und Sergio Perez auf die Ränge zwei und drei. Für Aufsehen sorgte das brennende Auto von Pierre Gasly.

Bei Logan Sargent war der Frontflügel nicht richtig montiert, sodass der Williams viel zu tief lag und sich der US-Amerikaner heftig verbremste. Fernando Alonso meldete Problemen mit dem DRS an seinem Aston Martin und Carlos Sainz (Ferrari) sowie Oscar Piastri (McLaren) hatten Glück, dass sie nicht Reifenschäden erlitten, als sie die Wand küssten.

"Man sollte insgesamt 90 Minuten testen. Zwei Freie Trainings mit jeweils 45 Minuten wären da meiner Meinung nach sinnvoll, um den Fahrer auch bei einer potenziellen Roten Flagge genügend Trainingszeit einzuräumen", machte Schumacher deutlich. Denn die kürzere Trainingszeit hatte anschließend direkt auch Auswirkungen auf das Qualifying.

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Kein Raum für Fehler in Baku

Nyck de Vries verschätzte sich nach wenigen Minuten in Kurve drei und setzte seinen AlphaTauri in die Mauer. Rote Flagge! Kurz darauf passierte Gasly dasselbe Missgeschick, die zweite Rote Flagge wurde geschwenkt. Sainz verlor die Kontrolle über seinen Ferrari, hatte allerdings Glück, dass er nicht einschlug. Viele Piloten mussten ihre schnellen Runden gleich mehrmals abbrechen.

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"Es ist eine große Herausforderung für alle Fahrer. Wir hatten nur ein einziges Training, um uns an die Strecke zu gewöhnen, dann mussten wir schon bereit sein", erklärte Polesetter Charles Leclerc und WM-Spitzenreiter Max Verstappen meinte mit Blick auf das Sprint-Qualifying: "Wir müssen schauen, das wird da keinen Fehler machen. Es ist in Baku sehr schnell passiert, dass man einen Fehler macht. Wir haben den Medium-Reifen auch gar nicht getestet, das wird sehr herausfordernd sein. Wir haben nur einen Reifensatz, da ist kein Raum für Fehler."

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Leclerc spricht nach dem Qualifying in Baku über die Erwartungen vor dem Rennwochenende und wie diese durch seine Pole Position übertroffen wurden.

Nach bisher drei Rennen zum Vergessen überraschte der Ferrari-Pilot und hing die beiden Red-Bull-Piloten Verstappen und Sergio Perez überraschend im Qualifying ab. Es ist die dritte Pole in Folge für Leclerc in Aserbaidschan, während Verstappen dort noch nie ganz vorne stand. Das Problem für Ferrari: Noch nie gewann ein Pilot der Scuderia in Baku, wo seit 2017 gefahren wird. Red Bull hingegen stand bei bisherigen fünf GPs am Kaspischen Meer dreimal ganz oben auf dem Siegerpodest.

Viel Ungewissheit im Fahrerlager

Wo die einzelnen Teams letztendlich mit Blick auf das weitere Wochenende von der Performance her stehen, ist schwerzusagen. "Wir haben so wenig Training gehabt, das ist fast unmöglich vorherzusagen, wie wir im Verhältnis zu den anderen Teams aufgestellt sind", meinte Haas-Pilot Nico Hülkenberg bei Sky. Nicht nur die Zuschauer, sondern vor allem auch die Teams und Fahrer müssen sich dabei erst einmal an das neue Format sowie den Zeitplan gewöhnen.

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Nico Hülkenberg versucht kurz nach dem Qualifying in Baku seine Fahrleistung zu analysieren. Der deutsche Rennfahrer ist bereits in Q1 ausgeschieden und hadert entsprechend mit seiner Darbietung.

"Ich bin total verwirrt irgendwie. Wir fahren jetzt am Freitag schon das Qualifying. Aber ich bin auch schon ganz gespannt auf die Zahlen, wie die Änderungen bei den Fans ankommen. Es ist wichtig, dass wir auch experimentieren und nicht immer nur mit Scheuklappen herumlaufen", brach Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Sky Mikrofon auch eine Lanze für die Neuerungen der Formel 1 am Sprint-Wochenende.

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Zufrieden hört sich anders an. Toto Wolff im Interview nach dem Qualifying von Baku.

Das neue Format sowie der veränderte Zeitplan haben in Baku auf jeden Fall schon von Beginn an für reichlich Action und Gesprächsstoff gesorgt. Die Vorzeichen stehen gut, dass es bei der Premiere des Sprint-Qualifyings am Samstag (ab 10.15 Uhr LIVE & EXKLUSIV auf Sky) genauso weitergeht.

Mehr zum Autor Peer Kuni

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