Liverpool im Kaufrausch! Darum haben die Reds so viel Geld
Der FC Liverpool ist einer der Big Spender des aktuellen Transferfensters. Nach Florian Wirtz und Jeremie Frimpong könnte bald schon der nächste Bundesliga-Profi zu den Reds wechseln.
17.07.2025 | 18:01 Uhr
Wie kann sich Liverpool überhaupt so viele Einkäufe leisten? Sky Sport gibt einen Einblick in die Finanzen der Reds.
Mehr als 210 Millionen Euro hat der FC Liverpool für Florian Wirtz, Jeremie Frimpong (beide von Bayer 04 Leverkusen) und Milos Kerkez (von Bournemouth) bezahlt. Doch Englands Meister will auch im Sturm aufrüsten.
Nachdem zuvor Alexander Isak ganz oben auf der Wunschliste gestanden hatte, geben die Reds nun bei Hugo Ekitike Gas.
Ekitike der neue Top-Kandidat für den Sturm
Nach dem Unfalltod von Diogo Jota hat Liverpool Reds Bedarf im Sturm, Ekitike könnte die Lücke schließen. Er wäre aber kein Schnäppchen, denn Eintracht Frankfurt lehnte am Dienstag ein Angebot von Newcastle United in Höhe von 80 Millionen Euro ab. Die Hessen fordern 100 Millionen.
Angesichts dieser Summen und der bisherigen Ausgaben liegt die Frage nahe, wie sich die Reds das alles leisten können?
Die Antwort ist simpel: Liverpool hat seine Finanzen in den vergangenen Jahren sehr gut verwaltet.
Die zur Fenway Sports Group gehörenden Reds haben im Vergleich zu Manchester City (City Football Group, mehrheitlich im Besitz der Herrscherfamilie des arabischen Emirats Abu Dhabi), Chelsea (Clearlake Capital Group) oder Manchester United (Mehrheitseigner Jim Radcliffe) in deutlich weniger ausgegeben.
Im vergangenen Haushaltsjahr 2024/25, das am 31. Mai endete, wurde lediglich Federico Chiesa von Juventus für 12 Mio. Euro verpflichtet, die 30 Mio. Euro für Torwart Giorgi Mamardashvili schlagen erst in diesem Jahr zu Buche.
Gesamteinnahmen von 700 Millionen Pfund
Liverpools Einnahmen waren in der abgelaufenen Saison durch den Gewinn der Meisterschaft und das Erreichen des Champions-League-Achtelfinales deutlich höher als 2023/24, als die Reds nur in der Europa League spielten.
Nach einem Bericht des Liverpool Echo dürften sich die Einnahmen aus dem Gewinn der Premier League und der Teilnahme an der Königsklasse zusammen auf etwa 270 Millionen Pfund (311 Millionen Euro) belaufen.
Zwar könnte die Summe für Spielergehälter aufgrund neuer Verträge und Bonuszahlungen für den Gewinn der Premier League steigen und bald die 400-Millionen-Pfund-Grenze überschreiten, dem sollen jedoch Gesamteinnahmen von mehr als 700 und ein möglicher Gewinn von 50 Millionen Pfund gegenüberstehen.
Liverpool hat seine Finanzen im Griff
"Nur Manchester City und Arsenal hätten einen Wirtz-Deal in diesem Sommer in der Premier League realisieren können, wenn man die PSR-Positionen und die Transferschulden, die bereits bedient werden müssen, berücksichtigt", schreibt die Zeitung.
PSR steht für Profit and Sustainability Rules (Gewinn- und Nachhaltigkeitsregeln) der Premier League. Diese Regeln sollen die finanzielle Stabilität der Vereine sicherstellen, indem sie Verluste begrenzen, die über einen bestimmten Zeitraum entstehen dürfen. Konkret erlaubt die PSR den Klubs, über einen dreijährigen Berichtszeitraum Verluste von maximal 105 Millionen Pfund anzuhäufen.
Liverpool habe "seine Angelegenheiten im Griff", so das Blatt weiter, "sie haben nicht an jedem einzelnen Transferfenster aktiv teilgenommen, und das hat ihnen ermöglicht, was einige ihrer Rivalen nicht geschafft haben." Der langfristige Plan des Investors trage jetzt Früchte.
City gibt in zehn Jahren fast das Doppelte aus
Blickt man auf die vergangenen zehn Jahre zurück, wird deutlich, dass Liverpool zwar einige Top-Transfers getätigt hat, aber für weniger Geld wie die namhafte Konkurrenz.
Seit der Saison 2015/16, der ersten mit Jürgen Klopp als Trainer, hat Liverpool etwa 1,1 Milliarden Euro für Transfers ausgegeben. Zum Vergleich: Manchester City investierte im gleichen Zeitraum mehr als zwei Milliarden Euro für neue Spieler, Manchester United etwa 1,8 Milliarden.
Slot kann auf Klopps Transfers aufbauen
Klopp verstärkte seine Mannschaft punktuell. Zum Beispiel mit Virgil van Dijk, der im Januar 2018 für etwa 85 Millionen Euro aus Southampton gekommen war - und der in Liverpool zum Abwehrchef und zur Vereins-Ikone wurde. Im selben Sommer kam Mo Salah für 42 Millionen Euro aus Rom - für einen Weltstar eine aus heutiger Sicht fast schon lächerliche Summe.
Auch Alisson (für 62 Mio., von der AS Rom) und Dominik Szoboszlai (70 Mio., von RB Leipzig) waren Transfers, die sich ausgezahlt haben. Lediglich Darwin Nunez (für 85 Mio. von Benfica) konnte nicht dauerhaft bestätigen, dass er die hohe Ablöse wert ist. Der Uruguayer steht auf der Liste der potenziellen Abgänge. Bisher stehen etwa 63 Millionen Euro durch Spielerverkäufe zu Buche, darunter Jarrel Quansah (für 35 Mio. nach Leverkusen) und Trent Alexander-Arnold (für 10 Mio. zu Real Madrid).
Liverpools Trainer Arne Slot, der in seiner Debüt-Saison auch ohne namhafte Verstärkungen die Meisterschaft in souveräner Manier gewann, will an diesen Erfolg anknüpfen und seine Mannschaft auf ein noch höheres Level heben.
Wirtz, Frimpong und Kerkez sind dafür drei wichtige Säulen - Ekitike könnte der nächste wichtige Baustein sein.
Sky Sport zeigt die Testspiele des FC Liverpool gegen die AC Mailand am 23. Juli (13:25 Uhr) und gegen die Yokohama F. Marinos am 30. Juli (12:25 Uhr) live auf Sky Sport News.
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