Nagelsmann hat in der Offensive viele Optionen

Offensiv-Casting beim DFB: Flexibilität ist Trumpf

Laufen Florian Wirtz (l.) und Jamal Musiala wieder gemeinsam gegen Spanien auf.
Image: Florian Wirtz (l.) und Jamal Musiala sind in der Offensive flexibel einsetzbar.  © Imago

Wer Ilkay Gündogans Kapitänsamt künftig bei der deutschen Nationalmannschaft übernimmt, hat Julian Nagelsmann schon geregelt. Offen ist derweil noch, wer seine Rolle als Zehner auf dem Weg zur WM 2026 ausfüllen wird. Dem Bundestrainer bieten sich in der Offensive zahlreiche Optionen.

In der Startformation wird Nagelsmann mindestens drei Positionen neu besetzen müssen, nachdem die zurückgetretenen EM-Stammkräfte Manuel Neuer, Toni Kroos und Gündogan nicht mehr zum Team gehören. Festgelegt hat Nagelsmann schon, dass Marc-Andre ter Stegen für Neuer im Tor stehen wird.

Wer die Gündogan-Rolle im offensiven Mittelfeld einnimmt, dazu hat sich der Bundestrainer vor der Partie gegen Ungarn in der Nations League noch nicht geäußert. Ihm bieten sich allerdings mehrere Möglichkeiten. Gute Karten auf die Zehner-Position hat sicherlich Florian Wirtz. Jamal Musiala dürfte daneben von der halblinken Seite agieren, während Maximilian Beier halbrechts spielen könnte. Im Sturm hat Kai Havertz weiterhin die Nase vorn.

Beier auch als Joker gefährlich

Alternativ könnte auch Niclas Füllkrug als echter Neuner auflaufen, Havertz würde dann zwischen die "Zauberer" Musiala und Wirtz auf die Zehn rutschen und Gündogans Position bekleiden. Genauso gut könnte Musiala auf die Zehn rücken und Havertz dafür auf die halblinke Seite. Für Beier bliebe dann wohl nur die Bank. Dass der Neu-Dortmunder als Joker durchaus noch einen Input auf das Spiel haben kann, wurde bei der EM deutlich.

Ohnehin sind die Positionen in der Offensive nicht festgezurrt. Musiala, Wirtz oder auch Havertz können flexibel agieren. Das macht die deutsche Mannschaft in ihrem Spiel auch etwas unberechenbarer.

Mit Leroy Sane, der aufgrund seiner langwierigen Schambeinprobleme Trainingsrückstand aufweist und daher nicht nominiert wurde, bietet sich Nagelsmann in den kommenden Wochen noch eine weitere Option an. Bestätigt Serge Gnabry seine starke Frühform in den nächsten Spielen mit dem FC Bayern, kommt Nagelsmann wohl um seine Nominierung nicht mehr herum. Auch der 29-Jährige hat in der Vergangenheit schon als Zehner gespielt.

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Gnabry macht Druck

Gnabrys gute Leistungen erhöhen natürlich auch den Druck auf beispielsweise Chris Führich. Der Stuttgarter hat in seinen fünf Länderspielen noch nicht nachhaltig auf sich aufmerksam machen können. Noch vertraut ihm aber Nagelsmann. Auch Deniz Undav muss sich im DFB-Team weiter beweisen. Führichs Teamkollege kommt bislang auf drei Einsätze unter Nagelsmann. Bei der EM stand er lediglich für sechs Minuten beim 2:0 gegen Ungarn auf dem Rasen.

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Die beiden anstehenden Duelle gegen Ungarn und die Niederlande wird Nagelsmann genau verfolgen. Auf dem Weg bis zur WM 2026 bleibt aber noch Zeit. Klar ist schon: Der EM-Kader bildet das Fundament, die Turnier-Teilnehmer haben einen Bonus. "Wir wollen einen gewissen Stamm behalten Richtung WM, wir wollen nicht den ganzen Kader austauschen", so Nagelsmann. Es gehe "ums Festigen. Es werden nicht jedes Mal zehn neue Spieler eingeladen", kündigte Nagelsmann an.

Mehr zum Autor Fabian Schreiner

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