Nagelsmanns größte Überraschung
04.09.2024 | 14:10 Uhr
Dass Joshua Kimmich der neue Kapitän der deutschen Nationalmannschaft werden würde, war die logische Entscheidung von Julian Nagelsmann. Die Tatsache, dass Kai Havertz einer seiner Stellvertreter wird, überraschte dann aber doch.
Havertz ist keiner, der als der große Lautsprecher gilt, wirkt eher introvertiert. Auch das Spiel mit den Medien liegt ihm nicht wirklich, Interviews gibt er kaum. Umso bemerkenswerter also, dass Nagelsmann ausgerechnet ihn neben Antonio Rüdiger zu einem der Vizekapitäne von Kimmich ernannt hat.
Kimmich selbst kann sich mit der Havertz' Beförderung aber offenbar sehr gut anfreunden, wie er am Dienstag auf der Pressekonferenz in Herzogenaurach auf Frage von Sky deutlich machte. "Generell freue ich mich sehr, dass er diese Rolle hat, weil er teilweise unter dem Radar fliegt. Auch bei der EURO war er unfassbar wichtig. Er ist einer, der sich immer aufreibt. Wir brauchen sehr viele Spieler davon, die bereit sind, alles zu geben. Kai ist ein Vorbild für viele junge Spieler."
Kimmich-Ritterschlag für Havertz!
Besonders ein Spiel von Havertz blieb Kimmich nachdrücklich in Erinnerung. "Als wir in der Champions League das Viertelfinal-Hinspiel gegen Arsenal gespielt haben, ist er als Stürmer zwölfeinhalb Kilometer gelaufen. Ihm geht es nicht immer darum, selber zwei Tore zu machen, sondern ihm geht es darum, als Team erfolgreich zu sein."
Dass Havertz aber auch sehr wohl weiß, wo das Tor steht, beweist er gerade in der Premier League. In den ersten drei Saisonspielen erzielte er für Arsenal schon zwei Treffer. In der vergangenen Spielzeit kam der ehemalige Leverkusener in 37 Partien zudem auf ordentliche 13 Tore.
In der Nationalmannschaft erhofft man sich von ihm auch durch die neue Rolle nun noch einmal einen Schritt nach vorne. Die volle Unterstützung erhält er nicht nur von Kimmich. Besonders Nagelsmann ist ein Fan von ihm.
Trotz der starken Quote von Niclas Füllkrug im Nationalteam (13 Tore in 21 Länderspielen) setzte Nagelsmann in der Sturmspitze stets auf Havertz. "Ich finde, er bringt eine Komponente rein, die wir sonst wenig haben", hatte der Bundestrainer bereits im März betont: "Er kann sehr gut mit dem Rücken zum Tor spielen, kann Bälle festmachen."
Auch Nagelsmann hätte sicherlich nichts dagegen, wenn zu seinen 18 Länderspieltoren (51 Spiele) in Zukunft noch ein paar hinzukommen.
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