Es waren mal fünf Transfercoups - nur noch einer ist da!
14.08.2024 | 14:28 Uhr
Der Sommer 2022 war für den FC Bayern eine besondere Transferperiode. Mehrere vermeintliche Top-Transfers lotsten die damaligen Bayern-Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic an die Säbener Straße. Rückblickend betrachtet sieht das jedoch anders aus.
Nach dem Abgang von Top-Stürmer Robert Lewandowski zum FC Barcelona standen Salihamidzic und Kahn mächtig unter Zugzwang.
Ein neuer Star für die Bayern-Offensive musste her. Und auch für den zum BVB abgewanderten Niklas Süle suchten die Münchener adäquaten Ersatz.
Im Angriff fiel die Wahl auf Sadio Mane. Für den Stürmer des FC Liverpool überwies der FCB rund 32 Millionen Euro auf die Insel. Die Euphorie bei den Klub-Verantwortlichen, die mit dem Transfer des Senegalesen aufkam, konnte man nur bei wenigen Verpflichtungen anderer Spieler zuvor beobachten. "Sadio Mane ist ein Weltstar, der die Strahlkraft des FC Bayern unterstreicht und die Attraktivität der gesamten Bundesliga erhöht", ließ sich Bayern-Präsident Herbert Hainer in einer Klubmitteilung zitieren.
Und auch der damalige Vorstandsvorsitzende Kahn war sich sicher, dass ihm mit Mane der große Wurf gelungen sei. "Wir sind überzeugt, dass Sadio Mane unseren Fans in den nächsten Jahren mit seiner spektakulären Art zu spielen viel Freude bereiten wird."
Neben dem vermeintlichen Top-Transfer Mane stach auch die Verpflichtung von Matthijs de Ligt heraus. Rund 70 Millionen Euro ließen sich die Bayern den niederländischen Innenverteidiger kosten. Der "Wunschspieler" von Hainer und der Vorstandsetage sollte zusammen mit Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui dazu beitragen, dass der FCB in der Champions League wieder nach dem Titel greifen kann.
Auch Ryan Gravenberch und der damals 17-jährige französische Junioren-Nationalspieler Mathys Tel, der von Salihamidzic als "eines der größten Talente in Europa" angepriesen wurde, heuerten beim FCB an.
Zwei Jahre später ist von der Transfereuphorie von damals nicht mehr viel übrig. Sky blickt auf die ehemals gefeierten Verpflichtungen zurück.
Die Verpflichtung des Champions-League-Siegers von 2019 geht als wohl eines der größten Missverständnisse in die Bayern-Geschichte ein. Mane konnte seine Klasse bei den Münchnern nie wirklich unter Beweis stellen. Zudem fiel er negativ auf, als er Leroy Sane ins Gesicht schlug und wurde für eine Partie suspendiert.
Nach nur einem Jahr und 38 Pflichtspielen für den Rekordmeister wechselte er nach Saudi-Arabien zu Al Nassr. Immerhin bekam der Rekordmeister 30 Millionen Euro für den Stürmer - somit steht ein Transferminus von nur zwei Millionen Euro zu Buche.
Er sollte laut Hainer eine "tragende Säule" bei den Bayern werden. 53-mal stand de Ligt für den Rekordmeister in der Bundesliga auf dem Rasen, wurde zum Anführer in der Bayern-Defensive. Auch bei den Fans kam der 25-Jährige gut an, jedoch konnte der Niederländer nur zu selten seine hohe Ablöse rechtfertigen.
Aus diesem Grund heißt es jetzt nach nur zwei Jahren "Servus" für de Ligt, der nun für 45 Millionen Euro plus fünf Millionen Euro Bonuszahlungen zu Manchester United wechselt. Am Ende ein dickes Minusgeschäft für die Münchner.
Auch für den Marokkaner ist nach zwei Jahren in der bayrischen Landeshauptstadt wieder Schluss. Genau wie Abwehrkollege de Ligt zieht es Mazraoui auf die Insel zu United. Immerhin macht der FCB mit dem Verkauf an die Red Devils ein Plus.
Vor zwei Jahren ablösefrei von Ajax gekommen, überweist der Premier-League-Klub rund 15 Millionen Euro plus fünf Millionen Euro Bonuszahlungen an den FCB. (Einigungen erzielt! Bayern-Duo steht kurz vor dem Abschied)
Der Niederländer trug in seiner Saison bei den Bayern in 34 Pflichtspielen das FCB-Trikot. Ordentlich, zumindest auf den ersten Blick. Schaut man sich jedoch die Einsatzzeiten an, ergibt sich ein anderes Bild.
Durchschnittlich nur gut 28 Minuten stand der Mittelfeldspieler für die Bayern auf dem Platz. Die Folge: Ein Jahr später wechselte Gravenberch zum FC Liverpool. Ein Transfer, an dem die Bayern unterm Strich noch 21,5 Millionen Euro verdienten.
Tel ist der einzige der 2022er-Transfers, der auch in der kommenden Saison noch in Diensten des deutschen Rekordmeisters steht.
Doch auch er konnte bisher nicht die Leistung bringen, welche die Bayern-Bosse sich bei seiner Verpflichtung erhofft hatten. Zwar kam er bislang insgesamt 69-mal zum Einsatz, zu den festen Größen im Kader kann man den jungen Franzosen jedoch nicht zählen.
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