Die Spanien-Stopper
01.07.2024 | 15:53 Uhr
Für viele ist es das vorgezogene Finale dieser Europameisterschaft. Mit Spanien trifft Deutschland auf die bisher vielleicht beste Mannschaft des Turniers. Joshua Kimmich und David Raum verrieten, wie das DFB-Team "La Furia Roja" stoppen will.
Ein wahrer Kracher steht an: Deutschland trifft auf Spanien! Das mit Spannung erwartete Viertelfinale bei der UEFA EURO 2024™ am Freitag (18.00 Uhr) wird nicht nur in der Stuttgarter Arena die Fans aus ganz Europa elektrisieren.
Auf das DFB-Team wartet "La Furia Roja" (übersetzt: "Die rote Furie"), die bislang vielleicht beste Mannschaft dieser Europameisterschaft. Die Truppe um die Supertalente Lamine Yamal und Nico Williams strotzen nach der souveränen Gruppenphase und dem überzeugenden Auftritt im Achtelfinale gegen Georgien (4:1) nur so vor Selbstvertrauen.
"Wenn man das Turnier betrachtet, fand ich Spanien mit am stabilsten", sagte Joshua Kimmich auf der DFB-Pressekonferenz am Montagnachmittag in Herzogenaurach. "Ich glaube, dass es ein gutes Spiel wird, auf das sich zumindest jeder neutrale Fan freuen kann. Ob sich die Spanier so sehr gefreut haben, uns im Viertelfinale zu kriegen, weiß ich nicht. Andersrum gibt es auch einfachere Lose. Aber wenn man das Turnier gewinnen will, führt kein Weg an Spanien vorbei - so wie sie momentan spielen."
Der Bayern-Star und David Raum, der ebenfalls auf dem Podium Rede und Antwort stand, zeigten Respekt vor dem kommenden Gegner und verrieten, wie sie die Spanier stoppen wollen.
Einst hieß es Tiki-Taka, heute zelebrieren die Iberer unter Nationaltrainer Luis de La Fuente noch immer einen feinen Ballbesitzfußball. Dieser wirkt jedoch gradliniger, zielstrebiger Richtung gegnerisches Tor, mit einer steten hohen Intensität in allen Aktion. Es ist nicht so ermüdend wie das einstige Tiki-Taka, birgt aber ebenso große Gefahren.
"Spanien ist schon eine Mannschaft, die die Kontrolle über das Spiel haben möchte. Das wollen wir auch", stellte Kimmich klar. Es würden zwei Mannschaften aufeinandertreffen, "die sich über den Ballbesitzfußball definieren. Aber ich glaube, dass die anderen Aspekte auch sehr wichtig sein werden."
Dynamik, Mut und eine gewisse Wucht müsse das deutsche Team an den Tag legen. Und dann käme noch der Heimvorteil dazu. Kimmich: "Da hoffen wir natürlich wieder auf die Fans, dass sie genauso wieder da sind wie jetzt in Dortmund. Das spürt man dann schon auf dem Platz, wenn so die Unterstützung auf den Rängen da ist."
Essenziell für den beeindruckenden spanischen Ballbesitzfußball ist das Positionsspiel der einzelnen Akteure auf dem Platz. Kaum eine andere Mannschaft beherrscht diese Facette des Spiels so gut wie der Weltmeister von 2010. Die Räume zwischen den Ketten sind zumeist ideal besetzt. Für den Ballführer gibt es immer mindestens zwei Anspielmöglichkeiten.
"Es wird wichtig sein, eng an den Gegenspielern dran zu sein. Aber wir dürfen natürlich nicht vergessen, selbst Fußball zu spielen. Das kann denen auch wehtun, weil sie es nicht gewohnt sind, gegen einen Gegner zu spielen, der auch den Ball haben möchte", erläuterte Kimmich, der außerdem betonte, dass es "eine Top-Leistung von jedem einzelnen von uns und von uns als Truppe" braucht, um Spanien in die Knie zu zwingen.
Auf Kimmich, Raum oder auch jeden anderen deutschen Außenverteidiger kommt zudem eine ganz besondere Aufgabe zu. Denn mit Lamine Yamal und Nico Williams hat Spanien zwei hochtalentierte junge Flügelspieler in seinen Reihen, die jedem Gegner große Kopfschmerzen bereiten können. (Spanien-Duo ist besser als Wusiala! Olmo-Ansage bei Sky)
"Man schaut sich vorher die Spiele an, was die Jungs für Ideen haben. So richtig ausrechenbar sind sie nie. Am Ende muss man einen Weg finden, sie zu stoppen - auch die gesamte spanische Mannschaft. Und da werden wir uns einen guten Plan einfallen lassen", kündigte Raum selbstbewusst an.
Der Linksverteidiger von RB Leipzig wird es, sofern er wie im Achtelfinale gegen Dänemark wieder den Vorzug vor Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart) erhält, mit Yamal zu tun bekommen, der mit gerade einmal 16 Jahren schon Stammspieler beim FC Barcelona und der spanischen Nationalmannschaft ist.
"Der Junge hat eine brutale Qualität. Aber am Ende des Tages ist er auch knackbar. Man kann ihn auch verteidigen. Man muss nur einen Weg finden. Ich glaube, genau solche Spieler wünscht man sich manchmal. Denn wenn man gegen die besten Spieler oder Dribbler spielt, kann man zeigen, was man draufhat", gab sich Raum kämpferisch.
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