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Füllkrug und Raum erklären das Ausgleichstor gegen die Schweiz

"Helm geplatzt": Füllkrug & Raum geben ungewohnte Insights

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EM 2024, Gruppenphase: Dank eines späten Tores von Niclas Füllkrug schafft die deutsche Nationalmannschaft gegen die Schweiz noch den EM-Gruppensieg. Die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann spielt 1:1 (0:1) gegen die Schweiz.

Flanke Raum, Kopfball Füllkrug, Tor. Grenzenloser Jubel im Stadion. In einem lockeren Plausch, den der DFB auf Youtube veröffentlichte, blicken Füllkrug und Raum auf die Schlüsselmomente des Spiels gegen die Schweiz zurück - und geben Einblicke ins Innenleben des DFB-Teams.

"In der Halbzeit wurden gute Dinge angesprochen. Wir sind alle ruhiggeblieben. Wir haben gesagt: Wir kriegen unsere Chance", berichtet David Raum.

"Das Gute ist, dass wir echt eine Hierarchie und Spieler haben, die schon viele Situationen in ihrer Karriere erlebt haben", ergänzt Niclas Füllkrug: "Wenn Toni (Toni Kroos, Anm. d. R.) in der Kabine einmal kurz sagt: 'Alles gut, bleibt ruhig, das kommt jetzt', dann gibt es auch keinen, der auf einmal anfängt negativ rumzuschreien."

Und so sorgten die beiden Einwechselspieler in der zweiten Hälfte für den Gänsehautmoment des Spiels:

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Raum über seinen EM-Moment: "Okay, jetzt habe ich einen Auftrag"

"Beim Aufwärmen habe ich schon zweimal gesagt: 'Ey Fülle, wenn wir gleich reinkommen, weißt du Bescheid. Wenn ich den Ball habe, dann bringe ich die Flanke'", erzählt Raum.

Vor dem Spiel habe er zu Co-Trainer Sandro Wagner gesagt: "Es ist mir piepegal, wo oder wie ihr mich reinbringt, ich will auf den Teppich." Er habe schon vorher "so ein geiles Gefühl" gehabt.

Bis zu seiner Einwechselung habe er dann "gefühlt eine Ewigkeit" an der Seitenlinie gestanden. "Ich habe ich gar nicht gewusst, wohin mit mir und habe die klassischen Dehnübungen gemacht", verrät der Linksverteidiger. Als wenige Minuten nach ihm auch Füllkrug eingewechselt wurde, habe er sich gedacht: "Okay, jetzt habe ich einen Auftrag."

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Füllkrug bestätigt: "David hat schon vor dem Turnier angekündigt, dass er uns mit mindestens einer Flanke ganz groß helfen wird."

Flankengeber Raum und Vollstrecker Füllkrug erklären schließlich ganz detailliert, wie es zum Ausgleichstor kam:

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Füllkrug: "Wir sind in der Nachspielzeit und ich weiß, wir wollen den Ball vorm Tor haben. Wir spielen nach rechts raus, und ich denke mir in dem Moment schon: 'Bitte spielt nochmal zurück auf die andere Seite!' Denn ich wusste: David steht da. David flankt mir nach dem Training regelmäßig die Dinger auf den Kopf."

Raum: "Und Fülle köpft die Dinger im Training sehr oft daneben, weil er denkt, die sind zu perfekt."

"Dieser eine Zwischenkontakt hat die ganze Situation verändert"

Füllkrug: "Aber in der Woche vor dem Spiel habe ich jeden gemacht….Das war unsere einzige richtig gut vorbereitete Flanke in den letzten Minuten, weil wir erst rechts, dann links rausspielen, der Gegner verschieben muss, wir haben eine gute Boxbesetzung, wir haben Kai, Toni und mich drin, dazu noch Jo (Kimmich) und Maxi Beier."

Raum: "Vorher wurden zwei Flanken geblockt. Ich dachte, beim nächsten Mal nehme ich einen Zwischenkontakt, damit ich ihn (den Ball) außen rumkriege."

David Raum schlägt die Flanke vor dem 1:1 durch Niclas Füllkrug.
Image: David Raum schlägt die Flanke vor dem 1:1 durch Niclas Füllkrug.  © Imago

Füllkrug: "Das ist das Entscheidende! …Dadurch, dass du den einen Kontakt machst und die verdeckte Flanke spielst, …fallen die Gegenspieler. Ich kann mich absetzen und habe dadurch den Raum und den Vorteil meinem Gegenspieler gegenüber. Dieser eine Zwischenkontakt hat die ganze Situation verändert…. Es ist wirklich so! Kein Verteidiger verteidigt gerne in der Rückwärtsbewegung. Besonders nicht in einem Duell mit einem Stürmer, der dann das Kopfballduell gewinnen kann."

Raum: "Jetzt muss ich Fülle aber mal loben. Er lässt ihn (den Ball) halt einfach nur droppen. Er macht zwei Schritte zurück, dahinter ist Toni (Antonio Rüdiger, Anm. d. R.). In dem Moment, als ich gejubelt habe, ist mir der Helm geplatzt. Ich habe alle Fans angeschrien, weil ich gar nicht wusste, wer das Tor gemacht hatte. Toni war dahinter und ich dachte, Toni hat ihn reingemacht. Dann lagen auch noch alle auf Toni drauf, aber dann hat Fülle gesagt: 'Nee, nee, es war meins.'"

Niclas Füllkrug köpft zum 1:1 gegen die Schweiz ein. Hinter ihm: Antonio Rüdiger
Image: Niclas Füllkrug köpft zum 1:1 gegen die Schweiz ein. Hinter ihm: Antonio Rüdiger  © Imago

Füllkrug: "Alles richtig, mir ist nur wichtig, dass die Leute verstehen, wie entscheidend eine Millisekunde, ein Kontakt sein kann."

Der Rest war Jubel pur.

"Dann werden wir an diesen Moment denken"

"Ich wusste, dass Toni mich jetzt gleich in die Arme nimmt, und dann haben wir alle zusammen gejubelt. Es war ein schöner Moment", erinnert sich Füllkrug.

"Es hat brutal gutgetan", freut sich Raum: "Ich war froh, dass ich meinen ersten Moment gekriegt habe bei der EM. Dass ich dann direkt helfen konnte, ist natürlich bilderbuchmäßig. Jetzt kommen die schönen K.o.-Spiele. Ich hoffe, wir können das nochmal wiederholen."

Füllkrug ist sicher: "Wenn wir nochmal ein Tor brauchen in der Nachspielzeit, wird jeder an diesen Moment denken - und es wird uns helfen."

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