Leon Draisaitl, Moritz Seider, Nico Sturm und Co. - die deutschen NHL-Stars

Am Dienstag beginnt die 109. Saison der NHL. Leon Draisaitl unternimmt mit den Edmonton Oilers den nächsten Angriff auf den Stanley Cup, während Moritz Seider und John-Jason Peterka endlich Playoff-Luft schnuppern wollen.

Moritz Seider (v.) wurde 2019 von den Detroit Red Wings gedraftet
Image: Moritz Seider (v.) wurde 2019 von den Detroit Red Wings gedraftet  © Imago

Tim Stützle ist bereits auf den Genuss gekommen. An der Bande steht in Marco Sturm erstmals ein Deutscher. Die deutschen NHL-Stars im Portät.

Leon Draisaitl (29/Edmonton Oilers)

Sind aller guten Dinge drei? Nach zwei Finalpleiten gegen die Florida Panthers greift der Kölner, mit 14 Millionen Dollar Jahresgehalt aktuell der teuerste Eishockeyspieler der Welt, mit den Oilers wieder an, alles andere als der ersehnte Stanley Cup wäre eine Enttäuschung. Persönlich gilt es für Draisaitl, an die letzte Saison anzuknüpfen, in der er mit 52 Treffern in 71 Hauptrundenspielen Top-Torjäger war.

Der nächste wäre sein 400. in der NHL-Hauptrunde. Auch die Marke von 1000 Scorerpunkten ist in Sichtweite. Ein großes Ziel des Angreifers sind zudem die Olympischen Spiele im Februar. Auch bleibt abzuwarten, wie die Personalie Connor McDavid die Oilers beeinflusst. Der Vertrag des wohl besten Eishockeyspielers der Welt läuft nach der Saison aus.

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Moritz Seider (24/Detroit Red Wings)

In seinen bisher vier Saisons in der NHL verpasste der Verteidiger kein einziges der je 82 Hauptrundenspiele, eine Play-off-Partie fehlt allerdings weiterhin in seiner Vita. In der anstehenden Spielzeit soll sich das ändern. Mit 46 Scorerpunkten stagnierte der Dauerbrenner, der zu den wichtigsten Stützen in Detroit gehört, zuletzt im offensiven Output, verbesserte aber seine Defensivarbeit. Bei der Weltmeisterschaft enttäuschte Seider allerdings.

Tim Stützle (23/Ottawa Senators)

Das gilt auch für Stützle. Der Stürmer verhalf seiner Franchise in der vergangenen Saison zur ersten Play-off-Teilnahme seit acht Jahren. Dort war allerdings umgehend gegen die Toronto Maple Leafs Schluss. Stützle selbst machte erstmals in seiner NHL-Karriere die 82 Spiele der Regular Season voll. An seinen Bestwert von 90 Punkten aus der Saison 2022/23 kam er aber nicht heran, auch bei der WM blieb Stützle beim deutschen Vorrundenaus blass.

John-Jason Peterka (23/Utah Mammoth)

Neues Team, neues Glück? Nach Startschwierigkeiten punktete der Nationalstürmer in der letzten Spielzeit doch noch fleißig, die schwache Saison der Buffalo Sabres wurde dadurch aber nur bedingt besser. Nach dem Ende seines Einstiegsvertrags spielt Peterka nun in Utah, wo er in den kommenden fünf Saisons jährlich 7,7 Millionen US-Dollar verdienen wird. Im zweiten Jahr der Franchise-Geschichte soll der Münchner mithelfen, in die Play-offs einzuziehen.

Philipp Grubauer (33/Seattle Kraken)

Der Torhüter, einer der Topverdiener, steckt in Seattle nur noch in einer Nebenrolle. In der letzten Saison wurde der Rosenheimer in die AHL geschickt, in der NHL kam er nur auf 26 Partien, die Fangquote von 87,5 Prozent war die schwächste in seinen 13 Jahren in Nordamerika. Gerade in Hinblick auf Olympia wäre es wichtig für den Stanley-Cup-Sieger von 2018, möglichst viel Spielpraxis zu sammeln.

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Die deutschen Stars in der NHL.
Image: Die deutschen Stars in der NHL.  © Sky

Lukas Reichel (23/Chicago Blackhawks)

Der Erstrundenpick von 2020 geht in eine wegweisende Saison. In der vergangenen Spielzeit musste der talentierte Stürmer zeitweise auf der Tribüne Platz nehmen, kam aber dennoch auf 70 Spiele, meist jedoch in den hinteren Reihen. Die WM musste Reichel nach einem vielversprechenden Start verletzungsbedingt vorzeitig beenden. Nun läuft in Chicago sein Einstiegsvertrag aus. Ob die Blackhawks, die nach dem Neustart langsam aber sicher liefern müssen, dem Nürnberger einen neuen Vertrag anbieten, ist unwahrscheinlich. Zuletzt war Reichel ein Wechselkandidat. Angeblich sind Draisaitls Oilers interessiert.

Nico Sturm (30/Minnesota Wild)

Der Augsburger ist der Mann fürs Grobe, und das wird geschätzt. Die Florida Panthers holten Sturm als kleines Puzzleteil für die Mission Titelverteidigung, die schließlich im Erfolg mündete. Sturm bestritt jedoch kein Spiel in der Finalserie gegen Edmonton. Nach der Saison trennten sich die Wege wieder. Sturm kehrte als zweimaliger Stanley-Cup-Sieger nach Minnesota zurück, wo seine NHL-Karriere 2019 begann. In der Vorbereitung hatte der Center jedoch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen.

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Als erster Deutscher wird Marco Sturm zum Headcoach in der NHL. Der 47-Jährige spricht über sein Engagement bei den Boston Bruins und die große Ehre für ihn.

Marco Sturm (47/Boston Bruins)

Der ehemalige Bundestrainer steht beim Traditionsklub an der Bande, er ist der erste in Deutschland geborene Chefcoach in der NHL. Dass Sturm, mit Deutschland 2018 Silbermedaillengewinner in Pyeongchang, ausgerechnet in Boston die Chance auf die NHL bekommt, ist für ihn "ein Traum". Bereits als Spieler hatte Sturm für das Original-Six-Team auf dem Eis gestanden. Empfohlen für den Job hat sich der Niederbayer in sieben Jahren als Co-Trainer bei den Los Angeles Kings und als Headcoach beim AHL-Klub Ontario Reign. Sturm ist erst der vierte europäische Cheftrainer der NHL-Geschichte.

Mit Chancen:

Wojciech Stachowiak (26/Tampa Bay Lightning) war nah dran, durfte im letzten Testspiel gegen Meister Florida aufs Eis, aus dem Kader für den Saisonstart wurde der Vizeweltmeister von 2023 dennoch gestrichen. Maksymilian Szuber (22) und Julian Lutz (20/beide Utah Mammoth), Josh Samanski (23/Edmonton Oilers), Arno Tiefensee (23/Dallas Stars) und Nikita Quapp (22/Carolina Hurricanes) haben es nicht in den NHL-Kader ihrer Teams geschafft. Das Quintett muss sich vorerst in den Farmteams empfehlen. Die beste Chance hat wohl Nationalstürmer Samanski, der in der Vorbereitung einen guten Eindruck hinterließ. Weiter in der Juniorenliga spielt der von Edmonton gedraftete David Lewandowski (18) - ebenso wie Maxim Schäfer (18/Washington).

SID

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