Tschechien - England. EURO 2024 Gruppe D.
Wembley StadiumZuschauer19.104.
Und das wird morgen der Fall sein, wenn die letzten vier Gruppenspiele ausgetragen werden. Auf Sie warten dann die Spiele Slowakei vs. Spanien, Schweden vs. Polen (beide 18:00 Uhr) und Deutschland vs. Ungarn sowie Portugal vs. Frankreich (21:00 Uhr). Für heute verabschieden wir uns. Einen schönen Abend noch und bis zum nächsten Mal!
Wie gehts weiter? England spielt am Dienstag im Achtelfinale gegen den Zweiten aus Gruppe F, im Augenblick wäre das die DFB-Auswahl. Auf welchen Gegner Tschechien trifft, entscheidet sich erst nach dem letzten Gruppenspiel, wenn dann die besten Gruppendritten endlich einem Gegner zugeordnet werden können.
Beide Teams, so viel lässt sich festhalten, werden sich für die K.o.-Phase erheblich steigern müssen. Andererseits lässt sich für die Spieler nur schwer ein Vorwurf formulieren nach der dichtgepackten Corona-Saison. Und es geht ja praktisch bis zur WM ohne ernsthafte Pause weiter.
Die zweite Hälfte hätte man sich auch getrost sparen können. England schlägt Tschechien nach überzeugenden 45 Minuten 1:0 und beendet die Gruppenphase an der Spitze von Gruppe D. Nach der Pause konnten es sich die Three Lions leisten, die knappe Führung zu verwalten, weil Tschechien nichts, aber auch gar nichts anbot, um sich einen eventuellen Ausgleich zu verdienen. Ganz ehrlich, wenn Italien so spielte wie England in der zweiten Hälfte, hätten alle gesagt, tja, die Italiener. Typisch.
Kral hält aus der dritten Reihe drauf. Da mischte sich ein bisschen Gelächter von den Rängen in den Abschluss. So war der.
Kein Tor für England. Aber die Entstehung war sehenswert. Shaw treibt an, dann läuft der Ball über Bellingham und Sancho bis zur Grundlinie, Rashford spielt in den Strafraum, der Ball wird zunächst geklärt, Bellingham stochert ihn Richtung Tor, Henderson versenkt aus kurzer Distanz - allerdings aus Abseitsposition. Muss man auch gar nicht erst den VAR bemühen.
Ein Traum - in diese Gemengelage schickt Southgate nun den Dortmunder Sancho, der für Saka kommt. Und angesichts der Reaktionen von den Rängen hat wohl nicht nur Sancho auf diesen Einsatz gewartet. Das mischt sich dann mit dem Abgangsapplaus für Saka.
Tatsächlich ist es wohl so, dass beide Teams mit diesem Ergebnis gut leben können. Natürlich haben die Spieler beider Teams eine mörderische Saison hinter sich. Das Weiterkommen ist gesichert. Man kann es auch irgendwo verstehen.
Andererseits wird Maguire die Spielpraxis natürlich brauchen, wenn er gegen Deutschland mit dabeisein will. Alles richtig gemacht, Gareth Southgate.
Im Parallelspiel hat inzwischen Kroatien gegen Schottland auf 3:1 erhöht und Tschechien von Platz 2 verdrängt.
Eine Viertelstunde ist noch zu spielen. Und die könnte ganz schön lange werden. Vor allem für die Zuschauer.
Nichts, aber auch gar nichts lässt hier gerade ein Comeback der Tschechen erwarten. Stattdessen scheinen die Engländer gerade wieder eine Schippe drauflegen zu wollen. Bellingham wird von Maguire in Szene gesetzt, kommt aber nicht zu einem sauberen Abschluss aus dem Strafraum, holt aber immerhin eine Ecke heraus. Die bringt nichts ein.
Dafür singen die Fans auf den Rängen. Dass der Fußball nach Hause kommt und so. Sicher, die wissen auch schon, wer im Viertelfinale auf Besuch kommt.
Die vielen Wechsel haben gerade etwas das Tempo aus einer Partie genommen, die sowieso schon kaum mehr welches hatte.
Auch bei den Engländern kommt Bewegung an der Seitenlinie auf. Rashford und Bellingham machen sich bereit, bekommen letzte Anweisungen. Da ist nun an der Seite gerade mehr los als auf dem Spielfeld.
Wie Maguire da Holes auf den Fuß steigt, hätte man ruhig auch eine Karte zeigen können. Soares Dias pfeift aber noch nicht einmal, denkt sich wahrscheinlich, naja, das ist Maguire, was erwartet man da schon.
Soares Dias greift erstmals zu einer Karte, sonst ist er eher dadurch auffällig geworden, dass er sich im Zentrum vor dem Strafraum rumtreibt und den Engländern im Weg steht. Boril setzt sich zu ruppig gegen Saka ein.
Immerhin muss Pickford jetzt mal eingreifen, eine wüste Hereingabe von Coufal kann er aber sicher aus der Gefahrenzone fausten. Wir warten weiter auf den zweiten Ballkontakt der Tschechen im Strafraum nach dem Seitenwechsel.
Tschechien also noch ohne Torannäherungen nach dem Seitenwechsel, die Engländer aber fast schon mit zwei Großchancen, wo nur der letzte Tick fehlte.
Abschlag Pickford, Kane verlängert per Kopf, an der Strafraumgrenze kann der bedrängte Sterling den Ball nicht sauber mitnehmen. Sonst hätten wir hier wieder von einer Riesenchance gesprochen. So kam aber Boril gerade noch dazwischen.
Tschechien in dieser Phase mit großen Problemen im Spielaufbau, es nimmt viel Zeit in Anspruch, überhaupt die Mittellinie zu überschreiten. Jeder Zentimeter muss mühsam erarbeitet werden. Spielerische Leichtigkeit fehlt völlig. Hat alles zwei Seiten, die Engländer stellen auch gut zu.
Das wäre fast ein Traumeinstand von Henderson gewesen, der mit einem Chippball Kane in Szene setzen will. Kann der die Kugel annehmen, läuft er alleine auf Vaclik zu. Um Zentimeter fällt das Zuspiel zu lang aus. Ein Raunen geht durchs Rund.
Die Partie beginnt wieder mit viel Ballbesitz für England. Und es wird ein wenig schlampig, die Three Lions schenken nämlich einen Eckstoß her, als sie gepresst werden. Konsequenzen hat das nicht. Denn Daridas Abschluss nach der kurzen Ecke bleibt harmlos.
Auch die Zahlen sprechen bisher für die Engländer. Knapp 60 Prozent Ballbesitz für die Mannschaft von Gareth Southgate, bei den Torschüssen liegen die Three Lions mit 3:1 vorne. Im Augenblick sieht es stark danach aus, als träfen die Engländer nächsten Dienstag auf Deutschland, wenn das nicht zu weit vorweggreift.
Wenn der reingegangen wäre, hätte Sterling Ärger bekommen. Kane mit einem Flachschuss von der Strafraumlinie, Sterling im Abseits, stand genau in der Sichtlinie von Vaclik. Aber es ist ja nichts passiert.
Beim Abschluss, da hapert es bei den Three Lions noch. Aber die Strafraumannäherung sieht schon ziemlich gut aus. Vor allem funktioniert das Umschaltspiel sehr gut.
Nächster Konter England. Langer Ball von Pickford, Grealish leitet sofort auf Kane weiter, der den Strafraum anläuft, mit einem Diagonalpass Saka sucht. Wieder bleibt das Zuspiel hängen. Wieder eine sehr knappe Angelegenheit.
Konter England. Saka treibt an, über Grealish, inzwischen sind wird schon auf Strafraumhöhe, kommt der Ball auf Shaw, der die Grundlinie sucht und den Ball flach hereingeben will. Die Hereingabe wird leicht abgefälscht, Vaclik muss abtauchen, um den Einschlag am kurzen Pfosten zu verhindern.
Uh, das sah gefährlich aus. Jankto wird von der linken Seite mit einer Flanke in Szene gesetzt. Per Seitfallzieher nimmt er den Ball, trifft dabei aber auch den herausrückenden Shaw, der per Kopf klären will, am Schädel. Das ging noch glimpflich aus.
Saka mit der Balleroberung vor dem Strafraum, legt kurz ab auf Kane, startet sofort durch. Und wenn das Zuspiel von Kane dann nicht in der Innenverteidigung hängengeblieben wäre, hätte Saka nur noch Vaclik vor sich gehabt.
Sehr auffällig bisher der junge Saka, der hier heute die Farben der Gunners vertritt. Kane schickt ihn mit einem Steilpass auf den Weg, der Flankenversuch auf Sterling wird zur Ecke geblockt. Die fällt dann eher harmlos aus.
Darida mit einer Ecke von der rechten Seite, und da haben die Engländer Glück gehabt. Da läuft nämlich am kurzen Pfosten ein Tscheche ein, der die Hereingabe jedoch unterspringt. Danach wird es etwas chaotisch im Strafraum, ohne dass der ehemalige Tabellenführer zum Abschluss kommt.
Und die Tschechen? In den Strafraum kommen sie nicht, also versucht es Holes aus 30 Metern. Und da muss sich Pickford tatsächlich strecken, der hätte wohl ins linke Kreuzeck gepasst. Pickford wehrt zur Ecke ab.
Ich muss schon sagen, mit Foden und Mount fehlen bei den Engländern schon zwei Fixpunkte in der Offensive. Aber es geht auch so. 30-Meter-Flachpass von Maguire in die Spitze, auf Strafraumhöhe übernimmt Kane, schlägt noch einen Haken halblinks im Strafraum und schlenzt dann aufs lange Eck. GERADE noch so bringt Vaclik die linke Hand dazwischen. Das sah schon aus wie das sichere 2:0.
Auf der Gegenseite schlägt Jankto eine Flanke in den Strafraum von Pickford, einen Tick zu hoch für Schick. Walker kann die Hereingabe mit der Brust entschärfen und zurück zu Pickford spielen. Dann sind wieder die Engländer dran.
Laaanger Ball von Maguire in den Lauf von Shaw, der die linke Seite runtermarschiert. Ein Hauch von Abseits, aber das reicht auch. Ein vielversprechender Angriff wird so gestoppt.
Aber die Tschechen werden jetzt besser. Zunächst drückt sich das aber höchstens in der Ballbesitzstatistik aus. Vielleicht zieht sich England auch bewusst etwas tiefer zurück? The greater plan? In Strafraumnähe kommt die tschechische Auswahl immer noch nicht.
Jetzt ein sehr hohes Anlaufen der Tschechen, Coufal holt so immerhin einen Freistoß auf der rechten Strafraumseite heraus. Die kurze Ausführung läuft nicht ganz nach Plan, die Engländer können sich formieren. Und es kommt in den folgenden Szenen nicht der Hauch von Gefahr auf.
Durch den Treffer sind im Augenblick die Engländer auf dem Weg zum Gruppensieg. Und die nächsten Szenen zeigen, es soll möglichst schnell nachgelegt werden. Die Tschechen sind noch nicht richtig im Spiel.
Tooor! Tschechien - ENGLAND 0:1. Diesmal trifft Sterling! Mit dem Kopf ist er besser. Kurz setzen sich die Engländer am Strafraum fest, Kane mit dem Rücken zum Tor, bringt Grealish in Position. Der marschiert zur Grundlinie, hebt den Ball von links an den langen Pfosten, im Zentrum verpasst noch Saka, doch dahinter ist Sterling eingelaufen, der aus kurzer Distanz einnickt.
Der anschließende Freistoß Shaws aus gut 35-40 Metern führt immerhin zu einem Abschluss. Allerdings kann Stones den Kopfball aus zehn Metern nicht drücken. Vaclik muss nicht eingreifen.
Kalas mit sehr hohem Ellbogen im Kopfballduell mit Kane, der danach kurz auf dem Rasen knien muss. Es bleibt zunächst noch bei einer Ermahnung.
Knapp sieben Minuten ist die Partie jetzt alt, es sieht nicht nach einer Gute-Nacht-Geschichte aus. Beide Teams gehen die Sache sehr engagiert an. Wir dürfen uns auf etliche Offensivszenen freuen. Spielerisch hat England zu Beginn ein deutliches Übergewicht.
Jetzt eine erste Ballbesitzphase der Tschechen. Und sofort sind alle Engländer hinter dem Ball, der Weg zum Tor ist dicht. Und aus einer Position etwa 15 Meter vor dem englischen Strafraum brechen die Tschechen den Vorstoß ab und spielen sogar über Vaclik, um in Ballbesitz zu bleiben.
Ziemlich munterer Auftritt der Engländer, die sich bisher vom hohen Anlaufen der Tschechen nicht beeindrucken lassen. Und so jung die Partie noch ist, scheint man bei den Three Lions doch vor allem die linke Seite zu forcieren.
Steigen wir in die Partie ein und bewundern gleich eine Megachance der Engländer. Von der Mittellinie schickt Shaw mit einem Traumpass Sterling steil, der alleine auf Vaclic zuläuft, den von der Strafraumgrenze überlupft, mit einem ganz soften Ball, so dauert es ein Weilchen, bis sich herausstellt, dass der Pfosten retten muss. Wow.
Manche haben gekniet, manche nicht. Auf der Tribüne sitzt mit UEFA-Präsident Aleksander Ceferin auch ein hoher Gast. Der soll wahrscheinlich darauf achten, dass das Stadion nicht in den falschen Farben leuchten. Bei Beleuchtungsfarben ist die UEFA ja ziemlich krüsch.
Für die Spielleitung ist heute ein portugiesisches Team unterwegs, Hauptverantwortlicher ist Artur Manuel Soares Dias. Und falls Sie auf Vornamensuche sind, hier noch seine Nebenleute: Rui Tavares, Paulo Alexandre Santos Soares und Joao Pinheiro (VAR). Vierter Offizieller ist der Serbe Srdjan Jovanovic.
Was heute wohl auf uns zukommt? Thriller oder Gute-Nacht-Geschichte? Die Mannschaften betreten soeben den Rasen.
So ganz ohne Risiko ist der Einsatz von Maguire in der Innenverteidigung nicht. Er kommt nach einer längeren Verletzung zurück, aber irgendwie muss ihn Southgate ja ins Turnier einführen. Gut möglich, dass er einer der ersten Wechselkandidaten bei England ist. Denn ob es schon für 90 Minuten reicht, scheint durchaus fraglich.
In den Reihen der Tschechen gilt der Fokus natürlich Patrik Schick, der bisher DAS Tor des Turniers (gegen Schottland) geschossen hat, weil sie - the powers that be - das Tor von Gosens nicht gegeben haben. Und das ist tatsächlich ein interessanter Kontrast zum Hauptangreifer der Engländer, Kane. Während es nämlich die Tschechen schaffen, ihren wichtigsten Angreifer einzusetzen, ist es genau das, was den Engländern bisher fehlte.
Bereits in der Qualifikation zu dieser EM standen sich beide Teams zweimal gegenüber. In Wembley gab es dabei für die Tschechen ordentlich einen auf den Deckel. Mit 0:5 gingen sie auf der Insel baden. Dafür konnten sie sich im Rückspiel revanchieren, als sie den Three Lions die einzige Niederlage in der Qualifikation (1:2) zufügen konnten.
Ganz glücklich ist man auf der Insel mit der Spielweise der Three Lions nicht. All dies famose Offensivpotential, und dann gibt Southgate seiner Truppe doch einen eher konservativen Spielstil vor, bei dem die Worte von Huub Stevens immer mitschwingen. "Die Null muss stehen." Von einem Team, dass in der Qualifikation noch die meisten Treffer nach Belgien erzielt hatte, war ein bisschen was anderes erwartet worden. Nur die Schotten haben im Verlaufe des Turniers bisher weniger Treffer erzielt.
Zunächst die Ausgangssituation. Endet die Partie zwischen Tschechien und England - zurzeit haben beide vier Punkte - remis, ändert sich am Tabellenstand nichts. Tschechien gewinnt die Gruppe, England bleibt Zweiter. Das ist der einfache Fall. Gewinnt Tschechien, kann England noch von Schottland überholt werden. Gewinnt England, kann Tschechien noch von Kroatien überholt werden. Es ist also auf jeden Fall interessant, im Laufe des Abends auch das Parallelspiel im Auge zu behalten.
Der Verzicht auf Foden hat einen anderen Hintergrund. Er ist mit einer Gelben Karte vorbelastet. Daher setzte ihn Southgate heute nicht mal auf die Bank, um dem Risiko einer Sperre aus dem Weg zu gehen, fehlen ihm doch mit Mount und Chilwell im weiteren Turnierverlauf schon mal sicher zwei Spieler. Von einer Rückkehr in den Kader dieser beiden geht der englische Nationalcoach nämlich nicht aus.
Ganz freiwillig sind nicht alle Umstellungen von Southgate. Mount und Chilwell hatten nach der Partie gegen Schottland mit ihrem Teamkollegen von Chelsea, Gilmour, im Spielertunnel Kontakt aufgenommen, der Schotte wurde kurze Zeit darauf positiv auf Covid-19 getestet. Nun befinden sich Chilwell und Mount ebenfalls in Selbstisolation. Gut, wird sich Southgate gesagt haben, dass da nicht auch James mit dabei war. Der sitzt heute immerhin auf der Bank.
Während die Tschechen also unverändert spielen, sieht das bei Gareth Southgate etwas anders aus. Mit Maguire und Walker bringt er in der Verteidigung zwei Neue für Mings und Walker. Im Mittelfeld fällt Mount aus, für den Saka in die Startelf rückt. Zudem ersetzt Grealish Foden, der heute wie Mount gar nicht im Kader auftaucht.
Die Engländer spielen in dieser Formation: Pickford - Walker, Stones, Maguire, Shaw - Phillips, Rice - Saka, Grealish, Sterling - Kane.
Jaroslav Silhavy nimmt bei seinem Team keine Veränderung vor. Er spielt genau mit derselben Elf, die gegen Kroatien 1:1 spielte.
So läuft Tschechien auf: Vaclik - Coufal, Celustka, Kalas, Boril - Holes, Soucek - Masopust, Darida, Jankto - Schick.
Endspieltag in Gruppe D. Und die Lage ist nicht ganz unkompliziert. Tschechien und England spielen um den Gruppensieg, beide Teams sind bereits für die K.o.-Runde qualifiziert. Im "kleinen" Finale spielen parallel Kroatien und Schottland gegeneinander. Auch die könnten noch in der K.o.-Runde landen, aber natürlich nicht beide. Es wird ein spannender Abend.