Robert Lewandowski gilt als einer der besten Mittelstürmer der Welt - zu Recht. Bei der WM bekleckert sich der Pole allerdings, wie schon in den letzten Monaten, nicht mit Ruhm.
Auch in Russland klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. In der jüngsten Vergangenheit blieb Lewandowski, der am 21. August seinen 30. Geburtstag feiern wird, weit hinter den Erwartungen zurück.
Lewandowski enttäuscht auf internationalem Parkett
In der Champions League erzielte er für den FC Bayern seine letzten Tore im Achtelfinal-Hinspiel gegen Besiktas Istanbul. Zweimal netzte er gegen die Türken beim 5:0-Sieg ein. Es waren die Treffer zum 4:0 und 5:0 - nicht unbedingt die wichtigsten.
Bei der WM in Russland steht sein Tor-Konto nach zwei Spielen auch noch auf Null. Die Polen verloren gegen Kolumbien (0:3) und Senegal (1:2) und müssen nach der Vorrunde die Koffer packen - auch wegen der ausgebliebenen Lewandowski-Tore.
Verbalattacke gegen seine Mitspieler
Der Kapitän fühlt sich für das desolate Abschneiden der Polen aber nicht verantwortlich - ganz im Gegenteil. Er holte zur Verbalattacke gegen seine Mitspieler aus. "Aus nichts kann ich nichts machen", sprach der Torjäger seinen Kollegen die nötige Qualität ab.
Und weiter: "Es gibt keinen Spieler auf der Welt, der den Ball erobert, fünf Gegner und den Torwart ausspielt und dann ein Tor schießt." Da könnte man zumindest mal an Cristiano Ronaldo denken.
Zudem behauptete er: "Ich hatte keine Torchance. Ich wäre wütend auf mich, wenn ich Chancen gehabt und vergeben hätte. Ich bin ein Stürmer, der von Vorlagen lebt." Außerdem habe die Mannschaft "nicht die fußballerische Qualität". Rumms, das saß!
Zugegeben: Seine Mitspieler fütterten ihn nicht gerade mit Top-Flanken, aber er selbst blieb auch - gelinde gesagt - sehr blass. Aktuell scheint Lewandowski selbst sein größter Fan zu sein. Lewy auf dem Ego-Trip.
Lewandowski ist "Wiederholungstäter"
Und das nicht zum ersten Mal: Auch beim FC Bayern stellte er bereits öffentlich seine Kollegen an den Pranger. Bei den Münchnern hatte er nach der Saison 2016/17 seinen Mitspielern vorgeworfen, ihn im Kampf um die Torjägerkanone nicht genug unterstützt zu haben.
Am 33. Spieltag der vergangenen Saison sorgte Lewandowski mit seinem "Auswechsel-Gate" beim 3:1-Sieg in Köln für Aufsehen. Er hatte Jupp Heynckes aus Frust den Handschlag verwehrt. Dafür kassierte er eine klare Ansage vom damaligen Bayern-Trainer und harsche Kritik.
Aktuell strebt der Stürmer einen Abschied vom FC Bayern an, der Rekordmeister schließt diesen aber kategorisch aus. Ob sich Lewandowski mit seiner neuerlichen Kollegenschelte einen Gefallen getan hat, bleibt abzuwarten. Seine Aussagen dürften auch bei anderen Klubs und Trainern nicht unbedingt gut angekommen sein.