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VfB Stuttgart: Fall Karazor: VfB-Boss verurteilt Bremer Fanbanner

Fall Karazor: VfB-Boss verurteilt Bremer Fan-Banner

Stuttgarts Vorstands-Boss Alexander Wehrle zeigt kein Verständnis für die Bremer Fan-Aktion gegen Atakan Karazor.

Dieses Banner in der Bremer Fan-Kurve beim Spiel gegen den VfB Stuttgart war am Samstag kaum zu übersehen: "Kein Schutz für Täter. Solidarität mit Betroffenen. Mislintat halt's Maul." stand darauf. Damit bezogen sich die Bremer Fans auf den Fall Atakan Karazor. Der Mittelfeldspieler des VfB wurde im Juni auf Ibiza wegen des Verdachts der Vergewaltigung festgenommen. Mittlerweile ist der 25-jährige gegen Zahlung einer Kaution wieder auf freiem Fuß, kam gegen Bremen zu einem achtminütigen Kurzeinsatz.

Die Verantwortlichen des VfB, insbesondere Sportdirektor Sven Mislintat, stellen sich seitdem schützend vor ihren Spieler - mit Verweis auf den völlig offenen Ausgang des Verfahrens. Was in der betreffenden Nacht wirklich geschehen ist, ist bislang noch völlig unklar. Darum hat auch VfB-Vorstands-Boss Alexander Wehrle kein Verständnis für das Banner im Weserstadion. "Ich habe damit ehrlich gesagt nicht gerechnet und ich finde das auch sehr traurig", sagte er gegenüber Sky.

Wehrle: "Kara ist unser Spieler"

"Ich lebe in einem Land, in dem es um die Unschuldsvermutung geht und nicht um Vorverurteilung. Wir haben natürlich im Vorfeld viele Gespräche geführt und uns unser Bild gemacht. Kara ist unser Spieler, er ist jetzt auf freiem Fuß, er kann seinem Beruf nachgehen. Deshalb ist er ein vollwertiges Teammitglied und auch im Kader. Ich finde es wirklich schwierig, wenn man - ohne, dass man die Hintergründe kennt - dann öffentliche Plakate im Stadion platziert. Es geht hier auch um Menschen."

Weitere Kommentare will Wehrle erstmal keine abgeben: "Wir werden uns wieder dazu äußern, wenn die juristische Sachlage noch klarer ist. Dann wird auch jeder verstehen, warum ich die Themen, die wir in Bremen gesehen haben, überhaupt nicht nachvollziehen kann."

Mislintat verurteilt Bremer Fan-Aktion

Bereits am Samstag hatte Sportdirektor Sven Mislintat die Aktion der Bremer Fans verurteilt. "Mein Verständnis von Demokratie und Judikative ist ein anderes, nämlich eines, welches niemals vorverurteilt und das Prinzip der Unschuldsvermutung gilt. Wenn Teile der Bremer Fan-Kurve das anders sehen und leben, ist dies nicht mal in der Bedeutung für sie selbst zu Ende gedacht […], geschweige denn für unsere Gesellschaft", schrieb er auf Instagram.

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