Am Donnerstag steigt in Budapest das Supercup-Finale zwischen dem FC Bayern München und dem FC Sevilla. Für Streit sorgt die Entscheidung der UEFA, dass Spiel vor Zuschauern auszutragen.
Karl-Heinz Rummenigge verspricht einen "seriösen und disziplinierten" Umgang mit dem Corona-Thema: "Wir haben jegliches Interesse daran, dass dort wirklich kein Ischgl des Fußballs stattfindet", sagte der Vorstandschef des FC Bayern im ZDF-Morgenmagazin.
Rummenigge gilt als Unterstützer des "Pilotprojekts" bei der Zuschauerrückkehr von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, betonte aber nun: "Ich glaube, Bauchschmerzen hat jeder. Das Spiel findet in einer Stadt statt, die eine RKI-Inzidenzzahl von über 100 hat, das heißt: nochmal den doppelten Faktor Münchens. Das ist ernstzunehmen." Er verstehe deshalb "all diejenigen, die sagen, man muss wirklich extrem vorsichtig mit dem Thema umgehen. Das tun wir".
Budapests Oberbürgermeister Gergely Karacsony hat sich angesichts der Corona-Situation in der ungarischen Hauptstadt gegen ein Supercup-Finale vor Zuschauern ausgesprochen. "Hätte ich die rechtlichen Möglichkeiten, das zu entscheiden, würde ich das Match hinter geschlossenen Toren stattfinden lassen", sagte der 45-Jährige der Tageszeitung Nepzava.
"Die Verantwortung liegt bei denen, die die Entscheidungsgewalt haben", ergänzte Karacsony und nimmt gleichzeitig die UEFA in die Pflicht für Sicherheit zu sorgen. Zahlreiche Fanklubs des FC Bayern haben bereits Konsequenzen gezogen und sich gegen eine Anreise entschieden.
Finale steigt in der Puskas-Arena
"Für mich ist es sowieso unverständlich, wieso die UEFA so ein Finale nach Ungarn gibt, das selbst sein Land für vier Wochen gesperrt hat", sagt Bernd Hofmann, Vorsitzender des FC-Bayern-Fanclubs in Nabburg/Oberpfalz im Gespräch mit Sky Sport.
In die Puskas-Arena passen 67 000 Zuschauer hinein, 30 Prozent der Plätze wären theoretisch für das Finale (Do., ab 20:30 Uhr live auf Sky Sport 1 HD und im Liveticker) für die Fans beider Lager vorgesehen.