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Schalke 04 News: Der Absturz des Clemens Tönnies

Nach Rücktritt: Der Absturz des Clemens Tönnies

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Clemens Tönnies tritt von seinen Ämtern beim FC Schalke 04 zurück. Sky Reporter und Schalke-Insider Dirk große Schlarmann mit einer Analyse (Videolänge: 9:31 Min.).

Über Jahrzehnte war Clemens Tönnies das Gesicht von Schalke 04. Doch innerhalb von nur einem Jahr hat sich der langjährige Aufsichtsratsboss mit gleich mehreren Fauxpas ins Abseits katapultiert und musste nun seinen Hut nehmen. Eine Chronik über den schnellen Aufstieg, aber noch rasanteren Absturz von Clemens Tönnies auf Schalke.

1. Juli 1994: Bernd Tönnies überträgt seinem vier Jahre jüngeren Bruder Clemens am Sterbebett die Geschäftsführung der B. & C. Tönnies Fleischwerk GmbH & Co. KG (heute Tönnies Holding). Bernd Tönnies war trotz schwerer Krankheit als Präsident von Schalke04 angetreten und hatte den existenzbedrohten Bundesligisten innerhalb seiner 145-tägigen Amtszeit wieder kreditwürdig gemacht.

1994: Clemens Tönnies übernimmt nicht nur die Leitung des gemeinsamen Fleischverarbeitungsimperiums, sondern wird auch Mitglied des Schalker Aufsichtsrats.

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10. November 2001: Nach sieben Jahren der Mitgliedsschaft wird Tönnies zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats bei Schalke 04 ernannt.

Herbst 2002: Im Zuge der Initiative "Steine statt Beine" verschuldet sich Schalke. Für den Bau der Veltins-Arena und der Verstärkung des Kaders nimmt Schalke einen Kredit in Höhe von 85 Millionen Euro auf.

Tönnies und Putin pflegen freundschaftliches Verhältnis

10. Oktober 2006: Schalke unterzeichnet einen Sponsorenvertrag mit dem halbstaatlichen russischen Energiekonzern Gazprom, dessen Logo ab Januar 2007 auf dem Schalker Trikot prangt. Tönnies wird seitdem ein freundschaftliches Verhältnis zum russischen Präsident Wladimir Putin nachgesagt.

2010: Die Jahresbilanz für das Geschäftsjahr 2009 verdeutlicht die erneute finanzielle Schieflage auf Schalke: Der Verein verbuchte ein Minus von 16,8 Millionen Euro, der Schuldenberg wird zu diesem Zeitpunkt auf rund 250 Millionen Euro geschätzt. Sportlich läuft es dagegen gut, trotz zahlreicher Trainerwechsel holt Schalke vier Vizemeisterschaften in den 2000er-Jahren und ist Dauergast im Europapokal.

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September 2014: Tönnies werden im Zuge der Cum-Ex-Geschäfte Steuervergehen vorgeworfen. Rund eine Million Euro sollen er und seine Familie durch die doppelte Erstattung der Kapitalertragssteuer unrechtmäßig erhalten haben.

19. Oktober 2016: Das Bundeskartellamt kann eine Strafe über 128 Millionen Euro gegen das Fleischverarbeitungs-Unternehmen Tönnies Holding nicht eintreiben, weil Tönnies die Aktivitäten auf andere Gesellschaften übertragen hat, die rechtlich nicht mehr existieren. Diese sogenannte "Wurstlücke" führt ein Jahr später zu einer Änderung im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen.

Tönnies gerät nach rassistischen Äußerungen in Kritik

Mai 2019: Nach einer schwachen Saison, in der Schalke lange um den Klassenerhalt fürchten muss, wird David Wagner neuer Trainer. Unter Wagner erfahren die Knappen zunächst einen Aufschwung, nur eines der ersten sieben Bundesligaspiele der Saison 2019/20 geht verloren.

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4. August: Tönnies sorgt mit rassistischen Äußerungen beim Tag des Handwerks für Kritik. Er empfahl, Kohlekraftwerke nach Afrika auszulagern: "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren." Die Mehrheit der Schalker Fans forderte darauf den Rücktritt von Tönnies, auch zahlreiche Sportler und Funktionäre übten Kritik.

7. August: Tönnies entscheidet, sein Amt als Aufsichtsratschef des FC Schalke 04 freiwillig für drei Monate ruhen zu lassen. Der Ehrenrat von Schalke 04 hatte in einer Stellungnahme nach in einer mehrstündigen Sitzung die Rassismusvorwürfe als "unbegründet" bezeichnet und keine weiteren Maßnahmen beschlossen.

6. November: Tönnies nimmt nach seiner dreimonatigen Auszeit die Arbeit als Aufsichtsratsvorsitzender wieder auf.

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Schalke 04: Protestaktion gegen Vorstand

Tönnies fordert Ausgliederung der Profiabteilung

17. Mai: Nach der blamablen Derby-Niederlage gegen Borussia Dortmund (0:4) forciert Tönnies die Ausgliederung der Profiabteilung und stößt damit bei den Fans auf wenig Gegenliebe.

17. Juni: Weil die Zahl der Coronafälle in Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück exponentiell anwächst, verordnet das regionale Gesundheitsamt für alle Mitarbeiter eine zweiwöchige Quarantäne. Bei der Herausgabe der Mitarbeiterdaten kommt es zu Verzögerungen. Sowohl die zahlreichen Corona-Infektionen als auch die verzögerte Herausgabe der Daten werden Tönnies angelastet.

24. Juni: Nach mittlerweile mehr als 1200 Coronafällen auf dem Schlachthof von Tönnies wird in den Kreisen Gütersloh und Warendorf ein erneuter Lockdown ausgerufen.

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Vor dem letzten Bundesligaspiel wollen Schalker Fanvertreter gegen Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies demonstrieren. Gegenüber Sky äußern sie ihre Beweggründe (Videolänge: 1:16 Min.).

27. Juni: Die Ultras der Königsblauen organisieren rund um die Veltins-Arena eine Fan-Demo gegen Tönnies. "Schalke ist kein Schlachthof! Gegen die Zerlegung unseres Vereins", lautet das markige Motto mehrerer Fanorganisationen. Neben den Coronafällen in seiner Fleischfabrik prangern die rund 1500 Fans auch die sportlich katastrophale Rückrunde, die von ihm forcierte Ausgliederung sowie seine rassistischen Äußerungen an.

30. Juni: Der Druck wird zu groß: Tönnies zieht sich nach 26 Jahren bei Schalke 04 zurück und legt alle Ämter mit sofortiger Wirkung nieder.

Sport-Informations-Dienst (SID)

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