Am Sonntag haben sowohl Manchester United als auch der FC Chelsea die Teilnahme an der Champions League für die kommende Saison klar gemacht. Das gibt beiden Teams die Chance, noch einmal richtig auf dem Transfermarkt anzugreifen.
Der letzte Spieltag in der Premier League hätte wohl nur spannender sein können, wenn der FC Liverpool nicht schon vor Wochen als Meister festgestanden hätte. Im direkten Aufeinandertreffen kämpften Manchester United und Leicester City um die Qualifikation für die Königsklasse.
Parallel musste sich auch der FC Chelsea noch gegen die Wolverhampton Wanderers durchsetzen - die selbst um einen Platz in der Europa League spielten.
Neuer CL-Schwung für Manchesters Sancho-Verhandlungen
Die glorreichen Sieger des 38. Spieltages heißen ManUnited und Chelsea. Die beiden Traditionsklubs lösten durch ihre Siege das Ticket für die Champions League, während Leicester nur in der Europa League und die Wolves (vorerst) überhaupt nicht international auftreten dürfen. Für die beiden Erstgenannten heißt das vor allem: zusätzliche Einnahmen, mehr Attraktivität als Arbeitgeber.
Nach Sky Informationen wollen sowohl die Red Devils als auch die Blues noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden. Und das im ganz großen Stil. Wunschziel in Manchester ist seit geraumer Zeit Borussia Dortmunds Jadon Sancho. Der Knackpunkt war zuletzt die vom BVB geforderte Ablösesumme, die auf über 120 Millionen Euro taxiert wird. Durch die Einnahmen in der Champions League könnte nun neuer Schwung in die Personalie kommen.
Sancho bleibt Wunschziel Nummer eins
Die Teilnahme an Europas größter Fußball-Show stand immer als Bedingung für einen Wechsel im Raum. Auch die neue Spielweise des Tabellendritten wirbt für ein Engagement. "Wie man die Saison gerettet hat, ist sehr gut. Da muss man jetzt drauf aufbauen. Die Spieler fangen langsam wieder an, wie Manchester-United-Spieler zu spielen", lobt Sky Premier-League-Experte Rene Adler.
Das Ziel Königsklasse ist erreicht, Manchester kann also angreifen. Einige Gerüchte um potenzielle Ersatz-Lösungen wie Bayerns Kingsley Coman, die zuletzt kursierten, sind zwar nicht vollkommen haltlos, aber beim Team von Trainer Ole Gunnar Solskjaer bleibt der absolute Fokus auf Sancho. Auch wenn sich die Gespräche mit dem BVB äußerst schwer gestalten.
Leverkusen weicht nicht von Forderungen für Havertz ab
Ähnlich hartnäckig wie die Borussia verhandelt derzeit auch Bayer Leverkusen. Die rufen für Spielmacher Kai Havertz, der sich nach Sky Informationen bereits mit Chelsea einig ist, rund 100 Millionen Euro auf. Die Blues sind jedoch nicht bereit, mehr als etwa 80 Millionen Euro zu zahlen.
Havertz gilt als wichtiges Puzzle-Stück im Plan der Londoner, wieder ein ernsthafter Anwärter auf den Champions-League-Titel und die Meisterschaft zu werden. Nach den Verpflichtungen von Hakim Ziyech sowie Timo Werner, die zusammen knapp 100 Millionen Euro gekostet haben, wäre der Leverkusener Neuzugang Nummer drei. Während Werner am Sonntag schon an der Stamford Bridge mitfieberte, muss Havertz noch die zähen Verhandlungen abwarten.
Chelsea "wird das Geld hinlegen" - Verhandlungen im Laufe der Woche
Die zusätzlichen Millionen durch die Königsklasse könnten das Portmonee der Blues allerdings etwas lockern. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler jedenfalls will nicht von der geforderten Summe abweichen. Mit dieser harten Taktik fährt der 60-Jährige aber einen guten Weg.
In dieser Woche stehen Verhandlungen zwischen den Klubvertretern an, bei denen es zu einer finalen Einigung kommen könnte. "So wie wir es von unseren Quellen bei Chelsea hören, wird man normalerweise das Geld auch hinlegen. Also 80 Millionen Euro plus Boni", berichtet Sky Reporter und Transfer-Experte Marc Behrenbeck: "Und dann sagt Leverkusen auch 'ja'."
Frisches Geld, neue Stars?
Beide Wechsel könnten also in nicht all zu ferner Zukunft vollzogen werden. Der Knackpunkt ist jeweils die Ablösesumme, die durch TV- und Werbe-Einnahmen in der Champions League in beiden Fällen durchaus realisierbar wird.
Damit würden zwar zwei absolute Ausnahme-Talente die Bundesliga verlassen, doch durch das frische Geld der Bundesligisten dürfte der Transfermarkt danach spannender denn je werden.