Kai Havertz ist während der jüngsten Krise des FC Chelsea in die Kritik geraten und soll die Blues einem Medienbericht zufolge im Sommer verlassen. Sky ordnet ein, ob der Klub an der Stamford Bridge Havertz tatsächlich ziehen lassen oder weiter an ihm festhalten sollte.
Es war der 29. Mai 2021, als sich Kai Havertz in den Geschichtsbüchern des FC Chelsea verewigte. Der deutsche Nationalspieler erzielte im Champions-League-Finale gegen Manchester City das Tor des Tages und versetzte den Londoner Klub mitsamt seiner Fans in Ekstase. Knapp eineinhalb Jahre später ist vom Blues-Glanz jedoch nicht mehr viel übrig geblieben und Platz zehn in der Liga mit 19 Punkten Rückstand auf die Spitze der bittere Alltag.
Transfer-Offensive als Antwort
Nachdem der Klub bereits vor der Saison mehr als 300 Millionen Euro in neue Spieler investierte, läuft unter dem neuen Mitbesitzer Todd Boehly aktuell die nächste Transfer-Offensive. Der Klub an der Stamford Bridge lockte das ukrainische Toptalent Mykhailo Mudryk für weitere 100 Millionen Euro nach London und konnte sich mit dem Leihdeal von Joao Felix einen weiteren Star sichern. Zudem gaben die Blues für Benoit Badiashile, Andrey Santos und David Fofana zusätzliche 60 Millionen Euro aus.
Die Kassen beim FC Chelsea sind leer und sollen, wie The Athletic berichtete, deshalb mit Abgängen im Sommer wieder aufgefüllt werden. Neben den Großverdienern um Hakim Ziyech und Christian Pulisic sollen die Blues zudem ausgerechnet den Champions-League-Helden Kai Havertz von der Gehaltsliste bekommen wollen. Der Deutsche kam in der laufenden Saison auf 26 Einsätze, bei denen er sechs Tore und eine Vorlage beisteuerte - zu wenig für einen Verbleib in London?
Argumente für Havertz
Kai Havertz ist in der laufenden Saison absoluter Stammspieler bei den Blues und kam lediglich ein einziges Mal nicht zum Einsatz. Der Deutsche ist gesetzt in der Chelsea-Offensive, hat immer wieder starke Momente in seinem Spiel und sicherte den Londonern mit seinen vergangenen beiden Treffern zwei Siege. Bei einem Abgang müsste Chelsea somit in jedem Spiel einen Ersatzspieler finden.
Havertz hat zudem bereits in der deutschen Nationalmannschaft, aber auch schon bei den Blues bewiesen, dass er ein facettenreiches Spiel hat, sowohl im Angriff als auch im Mittelfeld flexibel einsetzbar ist und überall seine Qualitäten sinnvoll einbringen kann.
Der Deutsche hat mit 150 Bundesligaspielen und 118 Premier-League-Einsätze zwar bereits eine Menge Erfahrung vorzuweisen, ist aber dennoch erst 23 Jahre alt. Der Ex-Leverkusen-Spieler hat somit durchaus noch Entwicklungspotenzial und könnte für Chelsea noch lange auf hohem Niveau spielen.
Argumente gegen Havertz
Auf der anderen Seite bezahlte der FC Chelsea knapp 80 Millionen Euro an Bayer Leverkusen für die Dienste des 23-Jährigen, womit ein gewisser Erfolgsdruck beim Deutschen liegt. Zwar hatte Havertz wie beim Champions-League-Finale immer wieder seine genialen Momente im Trikot der Blues, doch konnte er seine herausragenden Leistungen zu inkonstant abliefern.
Der deutsche Nationalspieler ist zwar flexibel einsetzbar, jedoch könnte diese Flexibilität gleichzeitig auch zum Fluch für Havertz werden. So könnte der 23-Jährige durch seine Rotationen in der Offensive zu einer konstanten B-Lösung auf den entsprechenden Positionen werden. Das Transfer-Feuerwerk des FC Chelsea sorgt zudem auch für einen immer größer werdenden Konkurrenzkampf und Chelsea-Trainer Graham Potter bieten sich auch in der Offensive immer mehr Alternativen zum Deutschen.
In eineinhalb Jahren hat sich der Status von Kai Havertz beim FC Chelsea gewandelt. Um den verblassten Blues-Glanz wieder aufleben zu lassen, muss sich der Nationalspieler in der Rückrunde steigern, vorerst wird er aber gesetzt bleiben und so gibt es noch genug Möglichkeiten, erneut zum gefeierten Helden zu werden.
