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Hertha BSC News: Neuer Keeper Alexander Schwolow im Fokus

Herthas Schwolow-Coup torpediert Schalkes Pläne

Alexander Schwolow hütet künftig das Tor von Hertha BSC.
Image: Alexander Schwolow hütet künftig das Tor von Hertha BSC.  © DPA pa

Alexander Schwolow wechselt zu Hertha BSC, nachdem der Transfer zum FC Schalke 04 schon fast in trockenen Tüchern schien. Für die einen ein Transfer-Coup, für die anderen Transfer-Frust.

Alexander Schwolow vom SC Freiburg sollte beim FC Schalke 04 die Nachfolge von Alexander Nübel antreten. Doch dann kam plötzlich alles ganz anders.

Hertha BSC grätschte dazwischen und schnappt den Königsblauen den Keeper vor der Nase weg. Am Ende waren das finanziell lukrativere Angebot aus der Hauptstadt und die lange Wartezeit der Schalker ausschlaggebend. Die Berliner haben dafür einen richtig guten Fang gemacht.

Schwolow mit Vorteil gegenüber der Konkurrenz

"Für die Hertha ist das ein perfekter Deal. Schwolow ist mit 28 Jahren im perfekten Fußballeralter. Er hat gegenüber den anderen Torhütern auf dem Transfermarkt den Vorteil, dass er schon über eine extreme Erfahrung verfügt. Er spielt seit mittlerweile vier Jahren als Stammkeeper beim SC Freiburg und er ist ein Torwart, auf den man sich verlassen kann", analysiert Sky Reporter Hannes Jakobi.

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In diesem Video analysiert Sky Reporter Hannes Jakobi den Wechsel von Alexander Schwolow zu Hertha BSC (Video-Länge: 2:51 Minuten).

Wird Schwolow auch gleich die Nummer eins bei der Hertha? "Das ist noch völlig offen. Rune Jarstein war zuletzt ein sehr guter Rückhalt. Er ist aber in Anführungsstrichen schon 35 Jahre alt. Das heißt, man weiß nicht, wie lange es noch mit ihm weitergeht. Trotzdem hat man nicht gesagt, dass Schwolow die Nummer eins ist. Da ist jetzt ein offener Kampf entbrannt - ein Luxusproblem für Trainer Bruno Labbadia", erklärt Jakobi.

Die Chancen stehen nicht schlecht: Denn Schwolows Werdegang ist geradlinig mit einem kleinen Schlenker. 2008 wechselt er aus der Jugend des SV Wehen Wiesbaden in die U17 des SC Freiburg. 2012 vollzieht er den Sprung aus der zweiten Mannschaft des Sport-Clubs zu den Profis. Am 34. Spieltag der Saison 2013/14 feiert er sein Bundesliga-Debüt gegen Hannover 96.

Aufstieg mit Freiburg

Es folgt eine einjährige Leihe zu Arminia Bielefeld. Bei den Ostwestfalen ist er Stammkeeper in der 3. Liga, ehe es zurück nach Freiburg geht, wo er in der 2. Bundesliga die Nummer eins ist und mit dem Verein zur Saison 2016/17 die Rückkehr in die Bundesliga schafft.

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Seither hat Schwolow 124 Bundesligapartien bestritten. Seine Progressionskurve bahnt sich einen kontinuierlichen Weg. Dabei lohnt sich ein Blick auf die Statistik der abgewehrten Torschüsse. 2016/17 waren es 63 Prozent, 2017/18 66 Prozent, 2018/19 65 Prozent und in der abgelaufenen Spielzeit sogar 73 Prozent.

Schwolow lässt Neuer hinter sich

Ligaweit belegt er damit Rang zwei, noch vor Manuel Neuer (72 Prozent abgewehrte Torschüsse). Nur Borussia Mönchengladbachs Yann Sommer ist besser (75 Prozent abgewehrte Schüsse).

In der Statistik Gegentore pro Spiel weist Schwolow mit lediglich 1,3 Gegentreffern pro Partie in der abgelaufenen Saison ebenfalls einen sehr guten Wert auf - Bestmarke Manuel Neuer (0,9 Gegentore pro Spiel).

Lob von Streich

"Er hat eine sehr gute Entwicklung genommen unter Andreas Kronenberg (Torwarttrainer beim SC Freiburg) wie schon andere Torhüter davor", sagt Freiburg-Coach Christian Streich über seinen Ex-Schützling.

Sorgen bereiten dürften der Hertha einzig Schwolows Fehler vor Gegentoren. Der 28-Jährige leistete sich in der abgelaufenen Saison in 24 Einsätzen zwei Fehltritte, aus denen Gegentreffer resultierten. Das heißt, Schwolow patzte in jedem zwölften Spiel. Ligaweit gab es in der vergangenen Spielzeit nur fünf Torhüter mit einem schwächeren Wert.*

Freiburg ist nicht Berlin

Ohne Frage, die Werte zeigen, dass Schwolow mit seinen 28 Jahren ein richtig guter Bundesliga-Keeper mit viel Erfahrung ist. Allerdings sollte bei einem Wechsel nach Berlin die Komponente des Umfelds nie außer Acht gelassen werden.

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Für den Schlussmann geht es aus der Wohlfühloase an der Dreisam zum "Big City Club" nach Berlin. Die Erwartungshaltung bei den neureichen Hauptstädtern ist eine andere als im Breisgau. Kommt er damit klar, kann er bei Hertha viel bewegen.

Transfer-Coup vs. Transfer-Frust

Und Schalke? Die Ausstiegsklausel von Schwolow lag bei lediglich acht Millionen Euro. Da war die Entscheidung für den Sport-Club-Keeper bei der königsblauen Torhütersuche fast schon eine logische Konsequenz. Schalke war allerdings nicht in der Lage, bei dieser Personalie Nägel mit Köpfen zu machen, sodass die Hertha dazwischenfunken konnte.

S04 steht mit leeren Händen da und muss sich anderweitig nach einem Nachfolger für Alexander Nübel umschauen. Während Berlin über den Transfer-Coup jubelt, konnte Schalke eine der zahlreichen Baustellen nicht schließen und schiebt erst einmal Transfer-Frust.

*Datenquelle Opta: Berücksichtigt wurden alle Torhüter, die in der abgelaufenen Saison mindestens 17 Bundesligapartien absolvierten.

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