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Hertha BSC News: Auch mit Fredi Bobic ist keine Besserung in Sicht

Patzer, Pannen & Fehlstart: Hertha-Chaos nimmt neue Sphären an

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Hertha BSC; Sky Reporter Raul Kristen spricht über die aktuelle Situation und die Aussagen von Fredi Bobic über Pal Dardai. (Videolänge: 4:15 Min).

Auch mit Hoffnungsträger Fredi Bobic scheint sich bei der Hertha, nichts zum Positiven zu verändern, im Gegenteil. Neben einem Katastrophen-Start in der Bundesliga und dem Clinch zwischen Trainer und Geschäftsführer lief auch Transferperiode bei der Hertha gar nicht nach Wunsch. Haben sie denn nichts gelernt?

Niederlage in Köln, daheim verloren gegen Wolfsburg und dazu die 0:5-Pleite beim FC Bayern. Mit null Punkten bei einem Torverhältnis von 2:10-Toren bildet die Hertha das Schlusslicht der Bundesliga. Der Fehlstart ist perfekt - aber noch lange nicht der letzte Aufreger im Lager der Alten Dame. Bereits in der noch jungen Saison brennt es bei einem Klub, der eigentlich in ganz anderen Sphären denken müsste, lichterloh.

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Mit Fredi Bobic sollte bei der Hertha alles besser werden. Er kam Anfang Juni als großer Hoffnungsträger von Eintracht Frankfurt. Von einem Team, das er in fünf Jahren von einer abstiegsbedrohten Fahrstuhlmannschaft zum DFB-Pokalsieger sowie zu einem Europa-League-Stammgast geformt hat. Auch die Hertha sollte er nach desaströsen Jahren mit dem Fast-Abstieg in der Vorsaison in sichere Fahrwasser bewegen. Sein Anfang lief jedoch alles andere als optimal.

Aufreger 1 nach dem Fehlstart: Kritik an Dardai

Schon früh in der neuen Saison kam es zum Zwist mit Trainer Pal Dardai. Der Hintergrund: Bereits nach der Pleite gegen den FC Bayern sprach der Ungar über einen möglichen Rücktritt. "Ich hänge nicht an meinem Sitz, ich helfe gerade aus", sagte Dardai am Sonntag und ergänzte: "Wahrscheinlich sucht Hertha BSC seit Langem nach einem großen Trainer. Pal ist ein kleiner Trainer, ein netter Trainer. Er hilft aus, so lange wie es sein soll."

Sollte eine eine Trainer-Verpflichtung in Erwägung gezogen werden, würde er nach eigenen Aussagen sofort zur U16 zurückgehen. "Ich will überhaupt keine Last sein", so Dardai. Aussagen, die Bobic so gar nicht gefallen haben. "Ich war nicht erfreut und habe nicht damit gerechnet." sagte der Geschäftsführer am Donnerstag in einer Medienrunde. Dardai habe seiner Ansicht nach eine kurze Schwächephase gezeigt.

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Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic hat Trainer Pal Dardai für seine Aussagen zu einem möglichen Rücktritt scharf kritisiert. (Videolänge: 2:19 Min)

"Solche Baustellen sind unnötig", meinte Bobic, dennoch folgte nach einem kritischen Gespräch die Versöhnung: "Pal und ich haben uns sehr lange unterhalten und die Dinge ausgeräumt" Am Ende haben die Emotionen überhand genommen, ein vorzeitiger Dardai-Abgang sei kein Thema. "Wir sind überzeugt davon, dass er die Mannschaft in die Spur bekommt", stellte Bobic klar. Man wolle diesen schwierigen Weg gemeinsam gehen und aus der Krise herauskommen, aber haben die Berliner nach dem rundum verpatzten Start überhaupt die notwendigen Mittel?

Aufreger 2 nach dem Fehlstart: Deadline-Day mit Hindernissen

Nach dem Ende des Transferfensters zeigte sich ein Großteil der Hertha-Fans enttäuscht. Mit Myziane Maolida konnte die Alte Dame zwar einen vielversprechenden Neuzugang vom OGC Nizza präsentieren. Es blieb am Ende die einzige Verpflichtung am Deadline Day, die Erwartungen waren jedoch nach der (schiefgelaufenen) Kommunikation deutlich größer.

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Nach der Verkündung des Maolida-Deals posteten die Social-Media-Verantwortlichen einen Ticker, der die Planungen am letzten Tag der Sommertransferperiode prozentual veranschaulichen sollte. 22 Prozent hieß es nach der Maolida-Verpflichtung. Letztendlich nur eine rein willkürliche Darstellung, bei der allerdings falsche Hoffnungen geweckt worden.

Am Ende kam jedoch niemand mehr, im Gegenteil: Mit Daishawn Redan (Zwolle) und Javairo Dilrosun (Bordeaux) verließen zwei Profis den Klub kurz vor Ladenschluss. Dazu platzte eine mögliche Leihe von AC Mailands Samu Castillejo: "Die Zeit hat da einfach nicht gereicht", erklärte Bobic. Für ihn sei das allerdings der übliche Last-Minute-Wahnsinn am Deadline Day gewesen. Bereits um 17 Uhr habe er gewusst, dass der Deal nicht mehr über die Bühne gehen werde.

Dennoch bezog er auch zur schiefgelaufenen Kommunikation via bild Stellung: "Ich übernehme die Verantwortung für diesen scheiß Balken und entschuldige mich dafür. Ich wusste davon nichts, wir werden das intern klar besprechen."

Zum Transfer Update: Alle Wechsel, alle Gerüchte
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Aufreger 3 nach dem Fehlstart: Wettbewerbsfähiger Kader?

Die Transferaktivitäten liefen nach Aussagen des 49-Jährigen aber dennoch wie geplant: "Ich kann voller Überzeugung sagen, wir haben das gemacht, was wir machen wollten." Der ehemalige Nationalstürmer geht davon aus, "dass wir eine stabile Saison spielen, das ist möglich".

Doch ist das realistisch? Während man sich nur bedingt auf dem Markt verstärkt hat, ist enorm viel Qualität abhanden gegangen. Mit Dodi Lukebakio (Wolfsburg), Matheus Cunha (Atletico) und Jhon Cordoba (Krasnodar) hat die Hertha drei Top-Leute in der Offensive verloren. Im Gegenzug wurden mit Marco Richter (Augsburg), Ishak Belfodil (Hoffenheim) und Stevan Jovetic (Monaco) drei erfahre Angreifer geholt, die bei ihren Vor-Stationen allerdings viel schuldig geblieben sind. Belfodil beispielsweise war im Kraichgau hinter Andrej Kramaric, Ihlas Beblou, Mounas Dabbur und Sargis Adamyan nur Stürmer Nummer fünf.

Suat Serdar (Schalke) und Kevin-Prince Boateng (Monza) erwischten ebenfalls einen Stotterstart und konnten noch nicht wie gewünscht zünden. Die Hoffnungen liegen daher auch auf den jungen Neuzugängen um Maolida und Jurgen Ekkelenkamp (Ajax). Ob sie jedoch gleich auf Anhieb liefern können, bleibt abzuwarten. Stand jetzt erhalten Bobic und die Hertha für ihre Transfer-Aktivitäten die Sky Note 5. Positiv bleibt lediglich der Einnahmeüberschuss von 30 Millionen Euro.

Nächste Horror-Saison droht

Unter dem Strich gilt aber festhalten: Statt Big City Club herrscht in der Hauptstadt wieder das pure Chaos. Auch mit Hoffnungsträger Bobic, scheint alles weiter beim Alten: Vom ersehnten Ziel, mit Hilfe der insgesamt 375 Millionen Euro von Investor Lars Windhorst mittelfristig die Europa-Pokal-Ränge zu erreichen, muss man aktuell Abstand nehmen. Stattdessen hängen die Hauptstädter wieder frühzeitig im Tabellenkeller fest. "Mit null Punkten hast du natürlich wenig Argumente", so Bobic.

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Bobic zieht ein erstes Zwischenfazit nach drei Bundesliga-Spieltagen (Videolänge: 56 Sekunden).

Der 49-Jährige verwies aber auf die Zeit, die für den eingeleiteten Wandel benötigt werde: "Das passiert nicht von einem auf den anderen Tag, das ist ein Prozess - in allen Bereichen. Dass da Fehler passieren und wir selber welche produzieren, gehört dazu. Allerdings dürfen wir nicht zu viele Fehler davon machen."

Die Realität spricht eine eindeutige Sprache: Keine Punkte, Abstiegskampf und schlechte Stimmung auf allen Ebenen. Auch wenn Bobic noch nicht von einer "Mega-Krise" sprechen möchte, ist klar: Bekommen die Berliner diese Brandherde nicht in den Griff, drohen ihnen noch ungemütlichere Tage und erneut ein Abstiegskampf bis zum bitteren Ende.

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