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Hamburger SV News: Youngster Jonas David wächst dank Vertrauen von Tim Walter

"Wow. Wer hätte das gedacht?" Youngster startet beim HSV durch

Tim Walter zeigte sich mit Jonas David geduldig. Dieser zahlt ihm das Vertrauen nun zurück.
Image: Tim Walter zeigte sich mit Jonas David geduldig. Dieser zahlt ihm das Vertrauen nun zurück.  © Imago

Für Youngster Jonas David war in den vergangenen Saisons kein Platz beim HSV. Doch Trainer Tim Walter war überzeugt vom 21-Jährigen und setzte auf ihn - von Anfang an. Mittlerweile ist der Innenverteidiger bei den Rothosen kaum noch wegzudenken. Der nächste Entwicklungsschritt steht dem Hamburger Eigengewächs unmittelbar bevor.

Wir schreiben den 11. Mai 2008. Der Hamburger Sportverein, damals noch Dauergast in den großen internationalen Wettbewerben, organisiert eine Fußballschule. Im Finale des Turniers coachte ein gewisser Rafael van der Vaart seine jungen Kicker zum Sieg. Im Team des Niederländers: Ein achtjähriger Jonas David.

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Heute, knapp 13 Jahre später, läuft eben dieser derzeit Woche für Woche für den HSV auf und ist für Trainer Tim Walter kaum noch wegzudenken. "Wow. Wer hätte das gedacht? Ich freue mich sehr für Jonas", wurde Vereinsikone van der Vaart jüngst von der Bild zitiert. Dabei wurde noch bis vor ein paar Wochen heftig an Davids Entwicklung und seinem Sprung ins Profi-Team gezweifelt.

In den vergangenen Jahren fanden bereits die ehemaligen Trainer Dieter Hecking und Daniel Thioune keinen Platz für ihn im Kader. Eine Leihe folgte, zwischendurch musste er in der Regionalliga Nord ran. Auch im Sommer hieß es erneut, dass David den Verein bei einem passenden Angebot verlassen dürfe. Doch nun scheint der Durchbruch des 21-Jährigen endlich geschafft. Weil der HSV Geduld und Walter ein goldenes Näschen bewiesen.

Auch sein überzeugender Auftritt steuerte zum Derbysieg des HSV gegen Werder Bremen bei.
Image: Auch sein überzeugender Auftritt steuerte zum Derbysieg des HSV gegen Werder Bremen bei.  © Imago

Holpriger Saisonstart - Nordderby bringt die Wende

So wirkte es nicht nur so, als sei David beim elektrisierenden Derbysieg gegen Werder Bremen ein entscheidender Faktor für die Rothosen gewesen, auch die Statistik spricht für den Youngster. Ganze 78 Prozent seiner Duelle gewann er gegen Werder - mehr als alle anderen Hamburger. Ein großer Auftritt von David im prestigeträchtigen Duell.

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Dabei hatte das 1,90 Meter große Eigengewächs bis dahin einen alles anderen als souveränen Start in diese Saison erwischt. Mit gerade einmal 54 Prozent gewonnener Zweikämpfe erzielte der Rechtsfuß seinen bisherigen Bestwert zuvor am vierten Spieltag gegen Darmstadt. Individuelle Fehler spickten seine Auftritte - die Kritik wuchs. Über einen Verlust seines Startelf-Platzes hätte sich David mit Sicherheit nicht beschweren dürfen.

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Sky Reporter Sven Töllner analysiert das Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV. (Video: 02:18 Minuten)

David zahlt Vertrauen zurück

Doch Walter setzte weiter auf seinen Schützling und zeigte sich geduldig. Eine Tugend, die den Verantwortlichen des HSV in den vorherigen Jahren oftmals fehlte. Walter gab David sein volles Vertrauen - der Innenverteidiger zahlt ihm das nun vollends zurück. "Ich plädiere seit Jahren, dass der HSV mal auf junge, aufstrebende Talente setzt. Endlich scheint man das in die Tat umzusetzen", erkennt auch der eingangs erwähnte van der Vaart.

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Und Coach Walter weiß ganz genau, was er an seinem jungen Schützling hat. David passt auf dem Papier nahezu perfekt ins anspruchsvolle Fußball-System des 45-Jährigen. Gefordert werden Flexibilität, Technik und Schnelligkeit - David bringt das auf den Platz. Auch ein Grund dafür, weshalb die mittlerweile ehemalige HSV-"Säule" Toni Leistner nur noch zweite Wahl war - hinter dem jungen David. Der Rechtsfuß bietet sich nahezu unermüdlich im Spielaufbau der Rothosen an - mit intelligenten Laufwegen und Mut. Dem risikofreudigen Walter imponiert das.

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Felix Magath sieht die Hamburger auf einem guten Weg in Richtung Aufstieg. (Video: 00:46 Sekunden)

Nürnberg wird für David zur Reifeprüfung

An der Seite von Kapitän Sebastian Schonlau hatte David Zeit, zu lernen und zu wachsen. An seine neue Rolle als Stammspieler musste er sich dabei erst einmal gewöhnen. "Das war am Anfang etwas ganz Neues", sagte der Verteidiger gegenüber der Hamburger Morgenpost. "Aber es macht sehr viel Spaß. Und mit jeder Minute lernt man dazu und wird stabiler." Inzwischen stand der gebürtige Hamburger in allen acht Pflichtspielen über die komplette Spielzeit auf dem Rasen. Das sollte sich auch am kommenden Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg (13.30 LIVE aus Sky) nicht ändern. David steht bei Walter hoch im Kurs.

Ein Innenverteidiger-Duo, das mehr und mehr überzeugt: Sebastian Schonlau und Jonas David vom HSV.
Image: Ein Innenverteidiger-Duo, das mehr und mehr überzeugt: Sebastian Schonlau und Jonas David vom HSV.  © Imago

Doch eben diese Partie wird für ihn zur echten Reifeprüfung. Sein Abwehr-Partner Schonlau wurde im Nordderby vom Platz gestellt und fällt gegen den Club aus. Der 19-jährige Neuzugang Mario Vuskovic könnte sein Startelf-Debüt geben. Diesmal steht David im Mittelpunkt. Der 21-Jährige wird zwangsläufig Verantwortung übernehmen müssen - sein nächster Entwicklungsschritt steht unmittelbar bevor.

Entwicklung, Geduld und Mut

Und apropos Mario Vuskovic. Mit der Verpflichtung des kroatischen Youngsters hat der HSV einmal mehr untermauert, dass er seinen eingeschlagenen Kurs fährt - zielstrebig und resolut. "Die Transfers beschreiben den Weg, den wir weiter gehen wollen", zeigte sich auch Sportvorstand Jonas Boldt mit dem Transfersommer zufrieden. Auch Vuskovic könnte sich am kommenden Sonntag zeigen. Bereits gegen Werder feierte er in der Schlussphase nach Einwechslung sein Debüt für den Ex-Dino.

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Gegen Nürnberg mit Stürmer Erik Shuranov und Dennis Borkowski könnte Vuskovic die Liga aktiv kennenlernen und wichtige Spielpraxis sammeln. Der Kroate gilt als großes Talent - im Kader des HSV ist er mit gerade einmal 19 Jahren der wertvollste Spieler. Die Losung an der Elbe lautet: Auf Entwicklung und Geduld statt auf vermeintlich erfahrene, namhafte Einzelspieler setzen.

Ein weiterer Schritt dafür wäre, Vuskovic und David am kommenden Sonntag Seite an Seite auf den Rasen zu schicken. Als Abwehr-Chef würde David eine neue, große Aufgabe bevorstehen. Momentan scheint das 21-jährige Eigengewächs solche Chancen allerdings nicht nur gerne anzunehmen, sondern auch zu nutzen. Es wäre mutig - aber wenn Coach Walter eines auszeichnet und von seinen Spielern einfordert, dann ist es Mut.

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