Es war eine der höchsten Niederlagen in der Geschichte des FC Bayern, und es war eine Pleite, die womöglich Spuren hinterlassen hat beim deutschen Rekordmeister und -pokalsieger. Sky Reporter Uli Köhler erklärt die Gründe für die historische 0:5-Klatsche in Mönchengladbach.
Katastrophale Defensive
Mit seinem Fehlpass bereitete Alphonso Davies nach zwei Minuten die Gladbacher Führung vor. Kone sagte "merci" und schoss zum 1:0 ein.
Doch nicht nur Davies patzte. "Die gesamte Viererkette hatte einen rabenschwarzen Tag", erklärt Sky Reporter Uli Köhler.
"Davies hat den Fehler vor dem 0:1 begangen, Dayot Upamecano hatte einen schrecklichen Abend und auch Benjamin Pavard hat nichts zustande gebracht. Dass Lucas Hernandez auch noch schlecht war, das war dann zu viel", analysiert der Bayern-Experte. So nahm das Unheil aus Münchner Sicht seinen Lauf.
Upamecanos Leistung sei "sein absoluter Tiefpunkt" bei den Bayern gewesen, doch der Franzose sei mit seinen 23 Jahren noch "ein junger Bursche, das kann mal passieren", so Köhler.
Den Bayern habe insgesamt, von hinten bis vorne, die mannschaftliche Geschlossenheit gefehlt.
Konsequente Gladbacher
Ganz anders die Gladbacher. Nach dem 3:0 zur Pause hatten viele gedacht, die Bayern könnten noch einmal zurückkommen.
Die Borussen machten aber nicht den Fehler, sich nach der klaren Führung zurückfallen zu lassen. Im Gegenteil: "Die Gladbacher sind konstant dran geblieben, das haben sie herausragend gemacht", lobt Köhler.
Welchen Einfluss hatten Debatte um Kimmich und Wirbel um Hernandez?
"Ich glaube, diese Dinge haben überhaupt keinen Einfluss", meint Köhler. "Wenn du Fußballer bist und es ist Pokal-Nacht in Mönchengladbach, denkst du nicht daran, ob du geimpft bist."
Es könne sein, dass Joshua Kimmich generell über das Thema nachdenken werden "und vielleicht erzählt er ja bald, dass er sich hat impfen lassen", so Köhler, aber einen Einfluss auf die Leistung am Mittwochabend sieht er genauso wenig wie bei Lucas Hernandez.
Der Franzose hätte "ja eigentlich befreit aufspielen müssen", weil am Vormittag vor der Partie entschieden wurde, dass er nicht ins Gefängnis muss.
Nagelsmanns Fehlen hatte Folgen
Dass Julian Nagelsmann wegen seiner Corona-Infektion nicht unmittelbar mit der Mannschaft arbeiten kann und folglich in Gladbach nicht auf der Trainerbank saß, sei "das Einzige, was mit Sicherheit Einfluss hatte", meint Köhler und erklärt seinen Standpunkt: "In Krisenmomenten ist es wichtig, dass du jemanden hast, der dir von außen noch Sicherheit geben kann."
Dass die Bayern in der zweiten Halbzeit mit Josip Stanisic einen Verteidiger eingewechselt haben, "um Schadensbegrenzung zu betreiben", zeige, wie groß die Verunsicherung bei den Münchnern war. (Kommentar: Bayern-Debakel gibt Nagelsmann Recht).
"So etwas gab es bei den Bayern noch nie, dass du Angst hast, acht Stück zu bekommen. Das zeigt, dass es möglicherweise etwas ausgemacht hat", so Köhler, der die Spiele der Bayern seit Jahrzehnten begleitet und der vermutet, die Niederlage könne durchaus Spuren hinterlassen haben.
"Sie haben ihr ganzes Programm umgeschmissen. Wollten eigentlich am Donnerstagmorgen noch in Düsseldorf trainieren, aber sie sind dann doch direkt nach München geflogen und haben an der Säbener Straße trainiert."
Am Samstag (ab 15.30 Uhr live auf Sky) müssen die Münchner in der Bundesliga bei Union Berlin ran. Dann wird sich zeigen, wie der Rekordmeister die Rekord-Pleite im Pokal verarbeitet hat.
Zwei Totalausfälle & sechsmal die Fünf - die Noten zur Bayern-Pleite
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