Seit vier Jahren steht Pep Guardiola bei Manchester City an der Seitenlinie, fast 400 Millionen Euro sind seitdem in die Abwehr der Skyblues geflossen. Die Bilanz? Zwei Meistertitel und ein Pokalsieg. Sky Sport zeigt, welcher Verteidiger sein Geld wert war - und wer nicht.
"Der Angriff gewinnt Spiele, die Abwehr gewinnt Meisterschaften." Pep Guardiola hat sich diesen bekannten Spruch von Trainer-Legende Otto Rehhagel wohl zu Herzen genommen, schließlich investierte der Spanier zahlreiche Scheich-Millionen in seine Abwehrreihe. Nach dem jüngsten Transfer von Innenverteidiger Nathan Ake (aus Bournemouth) gehen die Ausgaben in diesem neuralgischen Mannschaftsteil stramm auf die halbe Milliarde zu.
Im Verhältnis zu den immensen Investitionen, die Sportdirektor Txiki Begiristain in der Vergangenheit getätigt hat, ist die sportliche Bilanz doch eher mau. Seit dem Amtsantritt Guardiolas im Juli 2016 haben die Skyblues zwar zweimal die Premier League und einmal den FA Cup gewonnen, allerdings: Der große Wurf, sprich der Triumph in der Champions League, fehlt noch - trotz kostspieliger Verpflichtungen in der Defensive!
Die allerdings nicht immer mit den physischen wie taktischen Anforderungen Citys unter Guardiola zurechtkommen. So wie bei Linksverteidiger Benjamin Mendy, der vor vier Jahren für 60 Millionen Euro von der AS Monaco geholt wurde - und sich prompt einen Kreuzbandriss zuzog. Weitere Verletzungen sorgten dafür, dass der Franzose im City-Trikot sein wahres Potenzial bislang nicht entfalten konnte.
Erbitterter Konkurrenzkampf hinten rechts
Bei Joao Cancelo, seinem Pendant auf der Gegenseite, ist der Fall etwas anders gelagert. Auch der Portugiese war bei seinem Wechsel von Juventus auf die Insel mit 65 Millionen Euro alles andere als günstig, darf seine Qualitäten allerdings nur selten zur Schau stellen. Der Grund? Sein Konkurrent rechts hinten ist kein Geringerer als Englands Nationalspieler Kyle Walker, an dem in Bestform kein Weg vorbeiführt.
Bei einer im Ansatz vorhandenen Normalform dürfte es auch am großgewachsenen Aymeric Laporte kein Vorbeikommen geben, schließlich wurde der junge Franzose bereits bei seiner Ankunft aus Bilbao als neuer Heilsbringer in der City-Abwehr gepriesen. Doch die Wahrheit sieht anders aus, denn der 65-Millionen-Mann konnte auch in dieser Saison nur die Hälfte aller Pflichtspiele bestreiten.
Ähnlich verlief die Geschichte mit dem jungen Engländer John Stones, der 2016 für die nahezu identische Summe vom FC Everton losgeeist wurde und bis heute kaum überzeugt. Der Grund? Auch ihm machten ständige Verletzungen und massive Formschwankungen einen Strich durch die Rechnung.
Konstante Form als Schlüssel zum CL-Titel?
Worin auch das Hauptproblem Guardiolas in Bezug auf seine Viererkette liegt, die zweifelsohne mit unfassbarem Talent gesegnet ist. Allerdings gelingt es den Hochgelobten nicht, ihr Potenzial konstant über mehrere Wochen hinweg abzurufen - haarsträubende individuelle Fehler inklusive. Dennoch ist eines sicher: Mit dem vielen Geld im Rücken wird Guardiola auch in Zukunft keine Kosten und Mühen scheuen, um hochqualifizierte Arbeitskräfte in seine Abwehr einzubauen.
So wie bei der jüngsten Verpflichtung des international noch eher unbekannten Nathan Ake, dessen Qualität den AFC Bournemouth auch nicht vor dem Absturz in die zweitklassige Championship retten konnte. Dennoch sehen die Verantwortlichen der Skyblues großes Potenzial im 25-jährigen Niederländer, als Entschädigung fließen satte 45 Millionen Euro Ablöse an Akes Ex-Klub aus dem Süden Englands.
Guardiolas Viererkette für 220 Millionen Euro
Damit wird Manchester City in der nächsten Saison mit einer möglichen Viererkette um Kyle Walker, Nathan Ake, Aymeric Laporte und Benjamin Mendy einen neuen Angriff auf den Premier-League-Titel starten. Allein diese vier Spieler kosteten Guardiola rund 220 Millionen Euro - mit solchen Investitionen kann nur die Jagd auf den FC Liverpool das erklärte Ziel sein.
Denn unter dem Strich gingen mit dem Wechsel Akes nun sieben der zwölf teuersten Innenverteidiger der Welt nach Manchester. Auch wenn Citys Dauerrivale United ebenfalls viel Geld in Beine investiert hat, ist es augenscheinlich, dass ein Welttrainer wie Guardiola in einer starken Abwehr den Grundstein für sportlichen Erfolg sieht.
Welche Rolle Ake dabei einnehmen kann, wird sich erst noch zeigen. Laut zahlreichen Medienberichten will City nämlich unbedingt auch noch auch Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel in diesem Sommer verpflichten. Für den 29-Jährigen wären wahrscheinlich weitere 80 Millionen Euro fällig. Mindestens...