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2. Bundesliga: Hamburger SV empfängt Wehen Wiesbaden

Stresstest gegen Wiesbaden: HSV droht Motörhead-Niveau

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Dieter Hecking hat kürzlich laut darüber nachgedacht, den HSV auch ein weiteres Jahr in der 2. Liga zu trainieren, falls der Aufstieg nicht klappen sollte. Das ist nicht überall gut angekommen. Eine Einschätzung dazu liefert Sven Töllner.

Geht am Ende wieder alles schief beim Hamburger SV? Der Zweitligist kämpft vor dem Duell am Sonntag gegen Wehen Wiesbaden mit schmerzlichen Erinnerungen an die Vergangenheit und ganz viel Druck - denn alles andere als ein Sieg ist keine Option. Ein Kommentar von Sky Reporter Sven Töllner.

Die Geister der Vergangenheit haben beim Hamburger SV schon viel häufiger für gespenstische Verhältnisse gesorgt, als es dem Klub lieb sein kann. Nach dem Last-Minute-Knockout in Stuttgart war es schnell wieder unangenehm präsent, dieses absurde 2:3 gegen Darmstadt in der Vorsaison, das sich später als entscheidender Genickbrecher im Aufstiegsrennen herausstellen sollte.

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Vergangenheit? Uninteressant

Geht wieder alles schief im Volkspark? Reicht es auch im zweiten Anlauf nicht zur Reparatur des vermeintlichen Betriebsunfalls? Gegen den SV Wehen Wiesbaden kann alles andere als ein Sieg keine Option sein. Ansonsten droht sogar Platz vier.

Dieter Hecking lässt abperlen. Vergangenheit? Uninteressant. Wichtig ist nur das nächste Spiel. Verständlich. Vermutlich sogar eine notwendige Grundhaltung. Und doch schrillen nach lediglich einem Sieg (dürftiges 2:1 gegen Regensburg) aus den letzten sieben Spielen vernehmbar die Alarmglocken. Noch (!) nicht auf Motörhead-Niveau - aber doch deutlich außerhalb des nervenschonenden Bereichs. Die Erfahrungen der vergangenen Saison. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre. Allesamt negativ besetzt. Kein Stehvermögen, keine Konstanz, zu wenig Leidenschaft. Zu wenig Leidensfähigkeit. Gerechtfertigte Mängelliste? Die jüngste Klub-Historie ist jedenfalls gepflastert mit Tiefschlägen und Enttäuschungen.

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Die letzte Spielzeit, die man mit Mühe und Not als Erfolg verbuchen könnte, endete 2016 auf einem mausgrauen Platz 10 - immerhin in der 1. Liga. Da will der HSV wieder hin - das Ziel hat Hecking nochmals mit Nachdruck als alternativlos deklariert. Und die von Bernd Hoffmann geprägte These, das Oberhaus sei auf Dauer kein Ziel, sondern die Geschäftsgrundlage des HSV, hat mit dem unfreiwilligen Abgang des Ex-Vorsitzenden sicher nicht an Wucht eingebüßt. Der HSV will hoch. Der HSV muss hoch!

Niederlage in Stuttgart ein "Rückschlag"

In Stuttgart lagen sie frustriert am Boden. Den zaghaften Versuch, die denkbaren psychologischen Folgeerscheinungen rhetorisch kleinzudrechseln, kassierte Hecking noch während seiner Antwort im Sky Interview nach dem Schlusspfiff. Der Trainer räumte einen "Rückschlag" ein, den auch er "erstmal verarbeiten" müsse. Es wird einiges davon abhängen, wie gut ihm das gelingt. Unter den Spielern erweckt keiner den Eindruck, als könne er gruppendynamische Impulse mit mitreißender Wirkung auslösen. Der Trainer ist gefordert. Seine Erfahrung. Seine Ruhe.

Mit der Ruhe im Umfeld wäre es wohl vorbei, wenn gegen den Tabellen-17. irgendetwas anderes herauskommen sollte als ein Sieg. Die Hamburger haben sich vom VfB aus dem Fahrersitz katapultieren lassen. Siegt Heidenheim, würde Heckings Team bei eigenem Misserfolg sogar der Platz im Fahrstuhl verloren gehen, der zumindest theoretisch eine Etage höher führen könnte. Relegation - unerwünscht. Nichtaufstieg - unerträglich!!

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Sieg ist Grundvoraussetzung für Saisonziel

Die Hamburger haben sehr wohl die Chance, besser auf den Nackenschlag am Neckar zu reagieren als nach dem Downer gegen Darmstadt in der Vorsaison. Das wäre dann die Grundvoraussetzung dafür, dass das Saisonziel greifbar bleibt. Patzer der Konkurrenten sind mittlerweile aber eben auch unerlässlich. Der produktive Impuls, den ein Sieg gegen Abstiegskandidat Wiesbaden heraufbeschwören könnte, wäre wohl weniger druckvoll als die destruktive Dynamik, die entstünde, sollten Hunt & Co. beim Pflichtsieg-Spiel nicht liefern.

Kein Aufstieg, keine Prämien

Wer das Negativ-Szenario zu Ende denkt, landet unweigerlich bei der Frage, wie destabilisierend sich ein Ende ohne Aufstieg auf die Arbeitsplätze der Entscheidungsträger auswirken würde. Der Kader müsste entschlackt, die entgangenen Erstliga-Millionen kompensiert werden. Diejenigen, die das Saisonergebnis zu verantworten haben, hätten sich im Erfolgsfall Lob und offenbar auch ein paar saftige Prämien verdient.

Geht's schief, werden die Argumente in eigener Sache natürlich deutlich dünner. Dauergast oder doch nur Durchgangsstation - die letzten sechs Saison-Spiele im ungeliebten Unterhaus werden großen Einfluss auf die künftige wirtschaftliche, sportliche und personelle Konstellation im Volkspark haben. Das Spiel gegen Wiesbaden könnte dabei einen robusten Impuls setzen - in welche Richtung auch immer.

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