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DFB News: Die Lehren aus dem Spiel gegen Spanien

Lehren aus Spanien-Spiel: Duo weckt Hoffnungen und Regel-Ärger

Deutschland verspielt gegen Spanien in letzter Sekunde den Sieg. Trotzdem kann das DFB-Team positiv nach vorne blicken. Die Lehren des Spiels.

1:1 im Nations-League-Spiel Deutschland gegen Spanien. Das DFB-Team sah bis weit in die Nachspielzeit wie der Sieger aus, doch ein Tor von Jose Gaya in der 96. Minute bescherte den Gästen in letzter Sekunde ein Remis.

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Trotz des Last-Minute-Gegentores gibt es viele positive Aspekte, die die Mannen von Joachim Löw mitnehmen können. Sky Reporter Uli Köhler über die Lehren des Spiels.

Gosens zahlt Lehrgeld und überzeugt

Robin Gosens gab gegen Spanien sein Debüt in der Nationalelf. Beim Gegentor hob er das Abseits auf, weil er außerhalb des Spielfeldes lag. Er selbst dachte zunächst, dass der Treffer nicht zählen dürfe. "Ich habe wieder etwas gelernt. Ich dachte, wenn ich hinter der Linie stehe, bin ich nicht mehr im Spiel", sagte der Profi von Atalanta Bergamo im ZDF.

ZUM DURCHKLICKEN: DIE NOTEN DER DFB-STARS GEGEN SPANIEN

  1. KEVIN TRAPP:
    Image: KEVIN TRAPP: Der Frankfurter war bei seiner Bewährungschance in Abwesenheit von Manuel Neuer und Stellvertreter Marc-Andre ter Stegen gut beschäftigt. Aufmerksam gegen Busquets (23.), stark gegen Rodrigo (45.). Kleinere technische Mängel. - Note: 3 © DPA pa
  2. EMRE CAN:
    Image: EMRE CAN: Durfte auf eher ungewohnter Position in der Dreierkette anstelle von Mattias Ginter ran, leistete sich einige böse Aussetzer. Rückte nach Ginters Einwechslung ins Mittelfeld, wo er sich deutlich wohler fühlte. - Note: 4 © Imago
  3. NIKLAS SÜLE:
    Image: NIKLAS SÜLE: Der Abwehrchef ist wieder zurück! Schon bei der Hymne als Organisator, als er die Mannschaft zusammenrief. Das Geburtstagskind dirigierte, kommandierte, rettete in der Not. Scheiterte knapp per Kopf (78.). Überzeugend. - Note: 2 © DPA pa
  4. ANTONIO RÜDIGER:
    Image: ANTONIO RÜDIGER: Auf der linken Seite der Dreierreihe mit manchem Wackler. Keine groben Patzer, muss sich bis zur EM aber steigern. - Note: 3 © DPA pa
  5. THILO KEHRER:
    Image: THILO KEHRER: Der Pechvogel des Champions-League-Finals sollte Spielrhythmus haben, tat sich aber schwer. Ließ defensiv häufiger große Lücken, zeigte nach vorne mit Ausnahme eines guten Kopfballs (11.) zu wenig. - Note: 4 © Imago
  6. ROBIN GOSENS:
    Image: ROBIN GOSENS: Der Shootingstar von Atalanta startete bei seinem Debüt sehr engagiert, flankte viel - und bereitete das 1:0 mit klugem Rückpass vor. Hier und da fehlte dem 26-Jährigen noch die Bindung zu den neuen Kollegen. - Note: 3 © Imago
  7. ILKAY GÜNDOGAN:
    Image: ILKAY GÜNDOGAN: Vertrat Joshua Kimmich neben Kroos und sollte helfen, Thiagos Kreise einzuschränken. Das gelang zu selten, auch seine gute Spielübersicht brachte der England-Legionär zu selten ein. - Note: 4 © DPA pa
  8. TONI KROOS: Kapitän
    Image: TONI KROOS: Der Ersatzkapitän kam direkt aus dem Urlaub und hatte im Duell der Zauberfüße mit Thiago nur knapp das Nachsehen. Engagiert, stets anspielbar, aber verständlicherweise noch nicht auf seinem gewohnten Top-Niveau. - Note: 3 © Imago
  9. LEROY SANE:
    Image: LEROY SANE: Geschmeidig, wendig, schnell - der Münchner war lange auffälligste deutsche Offensivkraft. Schöner Schlenzer (18.), nutzte insgesamt aber seinen Speed-Vorteil noch zu selten. Nach einer Stunde entkräftet ausgewechselt. - Note: 3 © Imago
  10. TIMO WERNER:
    Image: TIMO WERNER: Zwölftes Tor im 30. Länderspiel - und das an alter Wirkungsstätte (51.). Mangels Fans fiel der Jubel des Neu-Londoners aber verhalten aus. Vergab das mögliche 2:0 (61.). - Note: 2 © DPA pa
  11. JULIAN DRAXLER:
    Image: JULIAN DRAXLER: Erhielt etwas überraschend den Vorzug vor Kai Havertz und agierte im Dreiersturm als verkappter Zehner. Hier und da ein Geistesblitz, aber insgesamt keine echte Empfehlung als Ersatz des geschonten Serge Gnabry. - Note: 4 © Imago
  12. MATTHIAS GINTER: Der Gladbacher löste Sane in der 63. Minute ab und schloss auf der rechten Seite einige Lücken. Wird in der Nachspielzeit von Sergio Ramos umgemäht. - ohne Note
    Image: MATTHIAS GINTER: Der Gladbacher löste Sane in der 63. Minute ab und schloss auf der rechten Seite einige Lücken. Wird in der Nachspielzeit von Sergio Ramos umgemäht. - ohne Note © Imago
  13. SUAT SERDAR:
    Image: SUAT SERDAR: Kam für Gündogan (74.) und besetzte den Platz neben Kroos im Mittelfeld. - ohne Note © Getty
  14. ROBIN KOCH: Wurde für Torschütze Werner (90.) eingewechselt. - ohne Note
    Image: ROBIN KOCH: Wurde für Torschütze Werner (90.) eingewechselt. - ohne Note © Getty

Trotzdem erhielt der 26-Jährige viel Lob - auch in Köhlers Analyse. "Er ist mit Sicherheit eine Belebung für das deutsche Spiel. Die linke Außenbahn ist nicht die Paradeposition für viele deutsche Spieler. Er hat das gut gemacht, sehr schöner Pass auf Timo Werner vor dem 1:0. Es ist doch klar, dass er bei seinem ersten Spiel noch etwas zurückhaltend ist. Du musst dich erstmal einfügen."

Sane noch nicht bei 100 Prozent, Süle startet durch

Leroy Sane zeigte gegen Spanien eine gute Leistung, sieht sich aber selbst erst bei "80 Prozent". Köhler erklärt warum, der Bayern-Neuzugang noch nicht so weit ist. "Dem fehlt einfach die Spielpraxis. Bei manchem Dribbling, bei manchem Abschluss verlierst du, wenn du so lange nicht spielst, so ein bisschen das Gefühl für Raum und Zeit. Da hat man gesehen, dass er noch Zeit braucht."

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Sky Reporter Uli Köhler erklärt, weshalb Leroy Sane noch nicht bei 100 Prozent ist (Video-Länge: 56 Sekunden).

Vereinskamerad Niklas Süle ist da schon deutlich weiter. Das Geburtstagskind überzeugte mit einem sehr soliden Auftritt. "Er hat ohne Fehl und Tadel gespielt. Wenn der wieder öfter dabei ist, wird es auch nochmal besser werden", meint Köhler.

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Safety first bei Löws Wechseln

Der Bundestrainer hat sehr defensiv gewechselt, nahm Leroy Sane für Matthias Ginter runter, brachte Suat Serdar für Ilkay Gündogan und warf Robin Koch für Timo Werner in der Nachspielzeit ins Spiel. "Der Hintergedanke war einfach die Vorsicht, keine wilden Dinge zu riskieren - gerade, wenn du merkst, dass deine Spieler müde werden", meint Sky Reporter Uli Köhler.

Training statt Spiele

Die deutsche Nationalmannschaft hat einen pickepackevollen Terminkalender. Bis Jahresende stehen noch sieben Länderspiele auf der Agenda. Da bleibt kaum Zeit für effektives Training. "Auch das ist völlig blödsinnig. Löw hat es gesagt: 'Ich brauche keine drei Spiele in einer Woche oder in zehn Tagen. Ich brauche fünf Trainingseinheiten.' Und man darf nicht vergessen, dass Löw genau drei Trainingseinheiten vor dem Spanien-Spiel mit der Mannschaft hatte. Da ist es nicht so einfach, das alles so hinzubekommen", sagt Köhler.

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Dieses Video zeigt eine Analyse des Spiels Deutschland gegen Spanien. (Länge: 34 Sekunden)

Legionäre tun DFB-Team gut

Timo Werner (FC Chelsea) und Luca Waldschmidt (Benfica) haben den Weg ins Ausland gesucht. Mit Kai Havertz steht der nächste DFB-Kicker kurz vor einem Wechsel zum FC Chelsea. Insgesamt verdienen sieben Profis aus der DFB-Startelf gegen Spanien ihr Geld im Ausland (Antonio Rüdiger, Robin Gosens, Toni Kroos, Ilkay Gündogan, Thilo Kehrer, Julian Draxler und Timo Werner). Hilft das der Nationalmannschaft?

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In diesem Video (Länge: 2:03 Minuten) erklärt Sky Reporter Uli Köhler, welche Folgen es hat, dass viele Nationalspieler ihr Glück im Ausland suchen.

"Ich finde es gut, dass sich der eine oder andere im Ausland weiterentwickeln kann. Die Nationalmannschaft wird davon profitieren. Da bin ich mir ganz sicher. Für die Bundesliga ist das ein Verlust, weil natürlich wieder die besten Spieler gehen. Aber für die Spieler und für Joachim Löw ist das wunderbar", sagt Köhler.

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Auswechslungsregel sorgt für Ärger

Joachim Löw hat in der Nations League nur drei statt fünf Wechsel zur Verfügung. Der Bundestrainer äußerte nach der Partie im ZDF seinen Unmut darüber. "Einige Spieler von uns sind auf dem Zahnfleisch gelaufen. Wir haben ein Hammer-Programm. Damit bin ich als Trainer nur bedingt glücklich."

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In der Nations League sind statt fünf nur drei Auswechslungen erlaubt. Sky Reporter Uli Köhler erklärt, zu welcher Problematik das führt (Video-Länge: 1:43 Minuten).

Und auch Sky Reporter Köhler kann die Maßnahme der UEFA überhaupt nicht nachvollziehen. "Es ist vollkommen sinnlos! Jeder weiß, dass auf die National- und die Bundesligaspieler ein Hammer-Spielplan zukommt. Das Problem im nächsten Jahr wird sein, die Spieler gesund zu behalten und mental nicht auszulaugen. Es leuchtet mir nicht ein, warum bei der Nations League keine fünf Wechsel möglich sind. Da muss der DFB auch mal Wind machen."

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