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BVB News: Sancho, Reus, Haaland, Moral & Co. - Lehren gegen Leipzig

Sancho, Reus & Co: Fünf Lehren aus dem BVB-Sieg gegen Leipzig

Borussia Dortmund ist rechtzeitig zum Saisonendspurt in absoluter Topform. Gegen den designierten Vizemeister RB Leipzig feierte der BVB erstmals in dieser Spielzeit fünf Liga-Dreier in Folge. Das hat Gründe, die auch gegen Leipzig wieder zu sehen waren.

Vor wenigen Wochen drohte Borussia Dortmund eine absolute Horrosaison. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt Anfang April schien der Champions-League-Zug für den BVB abgefahren zu sein. Sieben Punkte lag der Noch-Vizemeister hinter der viertplatzierten Eintracht. Doch seitdem eilt die Borussia in der Liga von Sieg zu Sieg und liegt nach dem spektakulären 3:2-Erfolg gegen den Tabellenzweiten aus Leipzig zumindest für eine Nacht zwei Punkte vor der SGE nun selbst auf Platz vier.

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Frankfurt kann zwar mit einem Sieg am morgigen Sonntag gegen Mainz (ab 14:30 Uhr live und exklusiv auf Sky) wieder vorbeiziehen, aber das Momentum im Kampf um die Königsklasse spricht mittlerweile eindeutig für Schwarz-Gelb, zumal auch Wolfsburg nach wie vor in Reichweite ist.

Gegen RB zeigte die Terzic-Elf vor allem in der ersten Halbzeit eine ganz starke Leistung und bewies dann nach dem Wechsel Tugenden, die man so vom BVB in der Hinrunde nicht kannte und den Coach besonders stolz machen. Sky Sport nennt fünf schwarz-gelbe Lehren gegen Leipzig.

1. Marco Reus ist in Topform

Gegen RB war der Kapitän einmal mehr der Dosenöffner für die Hausherren. Reus erzielte bereits zum 39. Mal in seiner Dortmunder Zeit das 1:0 für seine Farben. Es war gleichzeitig der 150. Scorerpunkt für den 31-Jährigen im 212. Bundesligaspiel für Dortmund. Vor allem in den letzten Wochen hat Reus wieder seine Form gefunden. In den vergangen acht Pflichtspielen erzielte er fünf Treffer und ist damit maßgeblich am aktuellen Leistungshoch des BVB beteiligt.

"Ich war sieben Monate raus ohne Vorbereitung. Da war mir schon klar, dass ich nicht durch die Liga marschieren werde, sondern dass ich Zeit brauche. In den letzten Wochen hatten wir viele Spiele - das kam mir zugute, weil der Rhythmus wieder gekommen ist und wenn die Mannschaft gut spielt, zieht das einen automatisch mit", erklärt der Nationalspieler seinen Formanstieg exklusiv am Sky Mikro und blickt nach vorne: "Ich bin froh, dass ich soweit gehen kann und die Saison ist noch nicht vorbei und wir haben noch viel vor."

2. Jadon Sancho macht den Unterschied

Reus war stark gegen Leipzig, Hauptgrund für den Dreier war aber Sancho mit seinem Doppelpack in der zweiten Halbzeit. Der Ausnahmekönner tut der Mannschaft nach seiner langen Verletzungspause sichtlich gut tut und zeigte gegen RB vor allem bei den Treffern seine Extraklasse. Beim 2:0 in der 51. Minute kam er über die linke Seite, ließ Leipzigs Lukas Klostermann mit einem Wackler aussteigen und schob dann eiskalt mit der rechten Innenseite ins lange Eck ein.

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Beim späten Treffer zum 3:2-Endstand kommt sogar sein Coach ins Schwärmen: "Da ist es Jule Brandt, der super nach hinten arbeitet, den Ball an der Mittellinie erobert und dann mit dem Außenrist Jadon in Szene setzt. Dann ist es Rapha Guerreiro, der dazukommt, um ihm in der Kombination zu helfen und dann ist es Jadon, der wieder den letzten Kontakt hat", analysiert Terzic das Tor und lobt den Torschützen noch einmal explizit:

"Es war eine sehr gute Teamaktion und Jadon hat einen großen Beitrag dazu geleistet, dass wir auf Platz vier klettern konnten". Überhaupt habe Sancho ein "super Spiel" gemacht, was den Coach aber nicht wirklich überrascht: "Das sind wir auch ein wenig gewohnt von Jadon und hoffen, dass er genauso weitermachen kann, denn wir haben noch ein paar Spiele vor uns und die wollen wir alle siegreich bestreiten."

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BVB-Trainer Edin Terzic schwärmt auf der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen Leipzig über Jadon Sancho (Videodauer 39 Sekunden).

3. BVB kann mit Rückschlägen umgehen

Nach dem 2:0 von Sancho sprach alles für den BVB, aber Leipzig wurde immer stärker und kam verdient zum Ausgleich. Doch das letzte Wort hatten wieder die Dortmunder und machten ihren Trainer damit besonders froh: "Wir haben heute etwas geschafft, woran wir in den letzten Monaten sehr hart gearbeitet haben. Dass wir, wenn die Rückschläge da sind, trotzdem weiter klar nach vorne spielen und Torchancen kreieren. Das ist uns in der Hinrunde oder zu Beginn der Rückrunde noch nicht gelungen", schwärmt der Übungsleiter exklusiv am Sky Mikro und präzisiert:

"Wenn man beispielsweise an das Spiel bei Union Berlin zurückdenkt, wo wir in der 75. Minute ein Tor kassieren und es dann nicht mehr geschafft haben, Torgefahr zu entwickeln, aber heute haben wir es geschafft, nochmal einen draufzulegen, um uns am Ende mit drei Punkten zu belohnen."

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BVB-Trainer Edin Terzic spricht über die Moral seiner Mannschaft und lobt das Team für die Reaktion, nachdem man eine 2:0-Führung verspielt hatte (Videodauer: 1:15 Minuten).

Auch die Spieler wurden nach dem Spiel bei Sky Sport nicht müde, die Moral der Mannschaft zu loben. "Man hat gesehen, was Leipzig für eine Top-Mannschaft ist, wenn man sie spielen lässt. Aber dann ein Riesenkompliment an die Mannschaft, dass wir nicht nachgelassen und die Köpfe nicht hängen gelassen haben und noch ein Tor geschossen haben", analysierte beispielsweise Emre Can.

Und Reus ergänzte: "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr sehr gut gespielt und machen dann zu Beginn der zweiten Hälfte das 2:0, aber sind danach nicht mehr gut im Spiel. Leipzig macht viel Druck und wir hatten phasenweise auch Glück, dass wir nicht das 2:3 bekommen, aber wir haben weiter Moral gezeigt, machen das 3:2 und wir sind da."

4. Haaland als Sinnbild des neuen Teamspirit beim BVB

"Da" war auch Erling Haaland, wenn auch nur auf der Tribüne. Ein hartnäckiger Pferdekuss zwang den Torjäger wie schon im Pokal-Halbfinale gegen Kiel zum Zuschauen. Wie der Norweger dort jedoch mitfiebert und bei jedem Treffer aufspringt und jubelt, sagt viel über die aktuelle Stimmung beim BVB. Es passt einfach derzeit bei den Schwarz-Gelben. Dies zeigt auch die Aktion vor dem Spiel, als alle Spieler mit einem speziellen T-Shirt für den schwer verletzten Mateu Morey zum Aufwärmen kamen. Generell scheint der Zusammenhalt in der Truppe sehr gut und jeder freut sich für den anderen, was auch Terzic nach dem Spiel noch einmal positiv hervorhob:

"Ich habe das später am Fernseher (Haalands Jubel beim Sieg gegen Kiel, Anm. d. Red.) gesehen und heute gab's bei jedem Torjubel den Blick nach oben auf die Tribüne. Er fiebert komplett mit, aber nicht nur er. Auch Dan-Axel Zagadou und Jude Belligham konnten heute nicht im Kader stehen und das zeigt, welchen Spirit wir entwickelt haben. Das funktioniert natürlich am Besten, wenn man Spiele gewinnt und das haben wir sehr gut getan."

Am kommenden Donnerstag im Pokalfinale gegen den gleichen Gegner hätte der Coach seinen Torjäger zwar sicherlich lieber wieder in der Startformation, aber eine Prognose wollte Terzic nicht abgeben.

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Dortmund holt wichtige Punkte gegen RB Leipzig - Jadon Sancho im Fokus beim BVB-Sieg (Videolänge: 43 Sekunden)

5. Dortmund darf nicht zu passiv werden

In dieser Saison folgten beim BVB auf Gala-Auftritte immer wieder unerklärliche Vorstellungen. So gesehen war die Partie gegen Leipzig ein Spiegelbild der gesamten Spielzeit. Bis zum 2:0 spielten die Gastgeber wie aus einem Guss, überließen Leipzig aber anschließend die Kontrolle und machten es aus ihrer Sicht wieder unnötig spannend. Trotz des fünften Dreiers in Serie legten die Akteure am Sky Mikro daher den Finger in die Wunde:

"Wir sind einfach zu passiv geworden, die Abstände haben nicht mehr funktioniert und wir haben uns zu weit zurückgezogen haben. Unsere Mittelfeldspieler waren zu weit hinten und konnten keinen Druck mehr auf die Dreierkette von Leipzig ausüben konnten. Da sind wir alle gefordert, dass wir weiter vorrücken, aber das werden wir ansprechen", so Reus.

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Und Can ergänzte: "Vielleicht denkt der ein oder andere, es reichen ein paar Prozente weniger, denn Donnerstag ist nochmal ein Spiel und jetzt führen wir schon 2:0, aber gegen eine Top-Mannschaft darf man keine Sekunde nachlassen."

Zufrieden waren die beiden BVB-Profis am Ende dennoch und werden nun versuchen, im DFB-Pokalfinale über die komplette Spielzeit konzentriert zu Werke zu gehen. Oder um es mit Cans Worten zu sagen: "Am Ende haben wir gewonnen. Das zählt und ist das wichtigste. Wir haben die drei Punkte und weiter geht's. Jeder weiß, wie wichtig das heute für uns war. Der erste Schritt ist getan und jetzt wollen wir den Pokal holen."

Mit einem Triumph in Berlin wäre auf jeden Fall sichergestellt, dass es keine Horrorsaison beim BVB wird. Und auf den Zug Richtung Königsklasse können Sancho & Co. auch noch aufspringen, wenn man so weitermacht wie zuletzt.

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