Der BVB und die T-Frage. Seit Monaten kursieren viele Gerüchte, wer künftig die Nummer eins im Kasten der Schwarz-Gelben ist. Marwin Hitz jedenfalls hat Roman Bürki den Rang abgelaufen. Nun spielt sich mit Gregor Kobel offenbar ein weiterer Kandidat ins Blickfeld um die Torhüterposition.
Drei Schweizer im Kampf um den Kasten bei Borussia Dortmund. Das könnte womöglich einer zuviel sein. Gerüchte hin oder her: Die aktuelle Nummer eins Marwin Hitz lassen die Schlagzeilen in der Torwart-Frage beim BVB kalt: "Man wird drauf angesprochen. Aber ich konzentriere mich nur auf meine Leistung", sagt der 33-Jährige im Interview mit Sky.
Hitz reagiert süffisant auf Gerüchte
Und weiter: "Ja, ich lese mehr das Handelsblatt, deswegen krieg ich das gar nicht so mit", antwortet er ganz trocken mit einem Zwinkern.
Aber: Wie geht es weiter in der neuen Saison? Klar ist: Unter dem neuen Trainer Marco Rose, der im Sommer von Gladbach nach Dortmund wechselt, werden die Karten neu gemischt. Marwin Hitz und Roman Bürki müssen sich neu beweisen.
Hitz mit klarer Ambition
Das weiß auch Hitz: "Es wird sich einiges ändern im Sommer. Das steht bereits jetzt fest. Und ich werde alles dafür tun, um die Position, die ich mir in den letzten Monaten erarbeitet habe, auch zu halten." Ein klare Ansage des Schweizers, der seinen Konkurrenten und Landsmann Roman Bürki von dessen Stammplatz verdrängte.
"Wir verstehen uns sehr gut", beschreibt Hitz sein Verhältnis mit Bürki. "Klar ist derjenige enttäuscht, der nicht spielt. Das ist normal, sonst kommst du nicht so weit, wie wir gekommen sind bei einem Verein wie Borussia Dortmund. [...] Du brauchst den Wettkampf, du brauchst die Konkurrenz und das ist Sport."
Ende Februar hatten die BVB-Bosse den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Hitz um zwei weitere Jahre bis 2023 verlängert. "Marwin genießt bei uns sowohl sportlich als auch menschlich eine sehr hohe Wertschätzung. Die Vertragsverlängerung ist deshalb folgerichtig", hatte Sportdirektor Michael Zorc nach der Vertragsunterschrift gesagt.
Fehleranfälligkeit von Hitz und Bürki auffällig
Ein Fingerzeig in der T-Frage? Mit der einstigen Nummer eins Roman Bürki hatte der BVB zuletzt im Juni 2020 verlängert. Seine Vertrag läuft ebenfalls bis 2023.
Braucht der BVB einen neuen Torwart? "Wir sind glaub ich sehr gut aufgestellt", betont Hitz. Aber: Die Fehleranfälligkeit der beiden Schweizer Keeper ist auffällig. Bürki leistete sich viele Patzer, wurde zur Nummer zwei degradiert. Und auch Hitz ist nicht fehlerfrei. Klar wurde Hitz beispielsweise zum Retter gegen Union Berlin (2:0), als er Dortmund nach einem Freistoß von Max Kruse mit seiner Parade beim Stand von 1:0 im Spiel hielt. Hitz will die Nummer eins beim BVB bleiben, aber die BVB-Bosse scheinen dennoch fest entschlossen, auf der Torhüterposition nachzubessern.
Kobel offenbar "Wunschkandidat" beim BVB
Ein möglicher Kandidat könnte der dritte Schweizer im Bunde sein: Gregor Kobel vom VfB Stuttgart. Die Stuttgarter Nachrichten brachten den 23 Jahre jungen Keeper ins Spiel. Demnach sei Kobel beim BVB der "Wunschkandidat". Ferner berichtet die Zeitung, dass Koen Casteels vom VfL Wolfsburg und Peter Gulacsi von RB Leipzig mögliche Alternativen seien. Sollte Dortmund bei Gulacsi zugreifen, könnte Kobel bei RB in den Fokus rücken, heißt es.
Für Kobel, der noch bis 2024 an den VfB gebunden ist, müssten Watzke und Zorc 16 bis 18 Millionen Euro Ablöse berappen.
Doch ist der junge Schweizer sein Geld wert? Ja! Ein Blick in die Statistik zeigt: Kobel kann im Duell mit seinen Landsmännern Hitz und Bürki absolut mithalten. In den meisten meisten Kategorien sticht er seine Kollegen sogar aus.
Die absolute Anzahl der Gegentore und Weißen Westen ist entsprechend der Teamleistung der Schwaben natürlich etwas schlechter als die seiner Kollegen in Dortmund. Aber Kobel ist die unumstrittene Nummer eins beim VfB und glänzt vor allem mit seinen abgewehrten Bällen (113). Viele Bundesligisten verzweifelten bereits in dieser Saison an seinen Paraden. Zwei gehaltene Elfmeter sind ligaweiter Bestwert zusammen mit Baumann, Pavlenka und Casteels.
"Monster" Kobel punktet auch mit Persönlichkeit
Doch nicht nur wegen seinen Top-Leistungen überzeugt Kobel. Auch mit seiner Persönlichkeit punktet er. Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo nannte Kobel zuletzt ein "Monster im Tor" und betonte: "Er ist ein Spieler, der nicht nur wegen seines Torwartspiels, sondern auch wegen seiner Persönlichkeit der Mannschaft sehr, sehr gut tut."
"Ich fühle mich in Stuttgart sehr wohl", sagte Kobel zuletzt. Ein Angebot von Hertha BSC schlug er aus. Würde er bei einer Offerte von Borussia Dortmund schwach werden?
*Datenquelle: OPTA