Sky Experte Lothar Matthäus spricht vor dem Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern (Sa., ab 17:30 Uhr live und exklusiv auf Sky) über die Favoritenrolle, Jamal Musiala, Jude Bellingham und er sagt, ob er Moukoko oder Modeste gegen den Rekordmeister spielen lassen würde.
Lothar Matthäus über...
...die Ausgangslage ohne Haaland und Lewandowski:
Auch ohne Haaland und Lewandowski, die jetzt in ihren neuen Verein unglaublich einnetzen, ist es unser Spiel des Jahres. Die zwei am besten besetzten Mannschaften, was den Kader betrifft, treffen am Samstag in Dortmund aufeinander. Auch von der Umsatzstärke, der Wirtschaftskraft her: Die Nummer zwei in Deutschland trifft auf die Nummer eins. Wir freuen uns alle darauf.
Die Dortmunder haben in Sevilla beeindruckend gewonnen. Bayern hat gegen Leverkusen und gegen Pilsen in der Champions League wieder das gezeigt, was man von ihnen erwartet.
Es ist natürlich ein Vorteil für Dortmund, dass das Stadion im Klassiker endlich wieder voll ist, die Kulisse größtenteils hinter ihnen steht. Sie spielen zu Hause, kommen mit einem guten Ergebnis aus Sevilla. Das müsste ihnen Selbstvertrauen geben. Und man will ja irgendwann mal wieder gegen Bayern München gewinnen.
...die Favoritenrolle im Klassiker:
Im nationalen Wettbewerb ist Bayern immer der Favorit vor dem Spiel. Aber man hat es in den vergangenen Wochen gesehen: Das heißt nicht immer, dass der Favorit gewinnt, die Bayern haben zuletzt in Augsburg verloren. Aber der Klassiker in Dortmund ist auch für die Bayern ein besonderes Spiel.
Es ist eben dieses Highlight in der Bundesligasaison, wo sie voll fokussiert sind, wie sie es auch in der Champions League gegen Barcelona oder gegen Inter Mailand waren. Da zeigen sie dann ihre Klasse. Da sind sie fokussiert, konzentriert und fiebern diesen Spielen entgegen. Und gerade dann, wenn es noch gegen knapp 80.000 BVB-Fans in Dortmund geht, ist es umso schöner für die Bayern-Spieler.
...Jude Bellingham und Jamal Musiala:
Beide haben in ihren Nationalmannschaften im Klassiker England gegen Deutschland ein riesen Spiel gemacht. Und das in Wembley vor 80.000 Zuschauern. Da sieht man auch, dass so ein Spiel für sie keine Belastung ist, dass sie gar keinen Druck spüren. Ich merke bei beiden, dass sie sehr viel Freude und Spaß am Fußball haben.
Dass Musiala sich für die deutsche Nationalmannschaft entschieden hat, sollte uns glücklich machen. Musiala ist ein Sympathieträger, ein großer Sympathieträger. Schon bei Bayern München hat er sich in die Herzen der Fans gespielt, ähnlich wie Bellingham bei Dortmund. Das sagt viel aus, weil die Fans ein Gespür dafür haben, wie die Spieler sind, ob sie gut sind oder schlecht. Man merkt ihm diese Liebe zum Fußball an, man merkt ihm die Begeisterung an, man merkt beiden den Einsatz an, sie geben alles und wollen einfach nur Fußballspielen und wollen weiterkommen in ihrer Karriere. Und sie sind beide auf einem guten Weg.
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...Youssoufa Moukoko oder Anthony Modeste in der Startelf:
Ich glaube, das Tempo von Moukoko tut Bayern mehr weh als die Kopfballstärke von Modeste. Die Flanken auf Modeste kommen ja nicht wie in Köln in den letzten Jahren. Dort war sehr viel auf Modeste zugeschnitten. Dortmund bevorzugt das Kombinationsspiel.
Und da ist Moukoko wahrscheinlich der Spieler, der Bayern eher wehtun könnte, auch mit seiner Schnelligkeit, auch mit seinem Anlaufen, wie beim Sieg in Sevilla. Dort hat er es sehr gut gemacht, wie die ganze Mannschaft. Eigentlich müsste Moukoko gegen den FC Bayern gesetzt sein, weil gerade solche Spieler mit dieser Geschwindigkeit dem FC Bayern in der Defensive sehr wehtun.
Das Interview führte Sven Westerschulze
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