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Bundesliga News: So lief der Auftakt von Nagelsmann, Rose und Co.

Neue Trainer bei BL-Topklubs: Wo läufts, wer hat Start-Schwierigkeiten?

Mit Adi Hütter (l.) und Julian Nagelsmann (r.) begrüßen sich hier der neue Gladbach- und der neue Bayern-Coach.
Image: Mit Adi Hütter (l.) und Julian Nagelsmann (r.) begrüßen sich hier der neue Gladbach- und der neue Bayern-Coach.  © Imago

In zwei Wochen geht die Bundesliga endlich wieder los. Ein besonderes Augenmerk dürfte dann auf den Trainern der Top-Klubs liegen. Von den ersten acht Teams der Vorsaison haben gleich sieben(!) den Coach gewechselt. Sky zeigt, wie die Neuen in der Vorbereitung performt haben.

FC Bayern - Julian Nagelsmann:

Der neue Coach des deutschen Meisters ist unter denkbar schlechten Vorzeichen in die Vorbereitung gestartet. Ohne die EM-Fahrer und die verletzten Profis um Lucas Hernandez und Alphonso Davies musste Nagelsmann in den ersten drei Testspielen enorm kreativ werden. Mit einer C-Elf, bestehend aus Jugend- und Rotationsspielern, blieb ein Sieg dabei aus.

Eine 1:2-Niederlage gegen Köln, ein 2:2-Remis gegen Ajax Amsterdam und jüngst eine 0:2-Pleite gegen Borussia Mönchengladbach sind die bisherigen Ergebnisse. Zu hoch darf man die Schlappen-Serie zwar nicht hängen, doch den Start hätte sich Nagelsmann sicher anders erhofft. Gänzlich umsonst waren die bisherigen Testspiele allerdings nicht.

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Nagelsmann setzt auf Bayern-System

Der Trainer konnte sich vor allem mit den Talenten befassen und sich ein Bild davon machen, wer eine Option für die Profis ist und wer nicht. Auffällig war in den Testspielen vor allem das Quartett um Drittliga-Stürmer Malik Tillmann, Mittelfeldakteur Armindo Sieb, Abwehr-Allrounder Josip Stanisic und Abräumer Torben Rhein.

Ebenfalls auffällig: Nagelsmann setzte bislang nicht wie zuvor spekuliert auf seine Fünferkette in der Abwehr, sondern das ur-bayrische 4-2-3-1-System. Die Ausrichtung war dabei von kleinen Umstellungen im Spielverlauf und enorm temporeichem Spiel geprägt.

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Der stark ersatzgeschwächte FC Bayern verlor ein Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:2. (Videolänge: 4:01 Minuten)

RB Leipzig - Jesse Marsch:

Anders als seinem RB-Vorgänger Nagelsmann steht Marsch bereits ein durchaus vorzeigbares Team zur Verfügung. Dennoch tat sich die Mannschaft um Angelino, Kampl oder Nkunku bisher noch schwer. Im ersten Testspiel gegen Alkmaar reichte es für ein knappes 1:0, gegen Montpellier mussten sich die Leipziger mit 1:2 geschlagen geben.

Marsch noch in der Findungsphase

Bislang ist Marsch noch in der Findungsphase. Im ersten Duell versuchte sich der Trainer mit der Doppelspitze Hwang/Sörloth, im zweiten Duell stürmte Letzterer an vorderster Front alleine. Dabei gelang dem Norweger, der sich in seinem ersten Leipziger Jahr schwer tat, immerhin ein Treffer.

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Gut für Marsch: Youngster wie Innenverteidiger Simakan und Spielmacher Samardzic machten Eindruck - zudem hat Super-Talent Dominik Szoboszlai seinen Kreuzbandriss überstanden. Zwar muss der 20-Jährige noch eine Blessur an der Hüfte auskurieren, doch bis zum Saisonstart ist der Winter-Neuzugang wohl fit. Unter Marsch erzielte der Ungar in 39 Liga-Spielen für Salzburg 13 Treffer und legte 22 Tore auf.

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Borussia Dortmund - Marco Rose:

Auch beim BVB läuft unter Rose noch nicht alles nach Plan. Auf den 2:0-Debütsieg gegen den FC Gießen folgten zwei Niederlagen gegen Bundesliga-Aufsteiger Bochum (1:3) und Atletic Bilbao (0:2).

Doch auch wenn Stars wie Marco Reus, Julian Brandt oder Mo Dahoud, der gerade seinen Vertrag verlängert hat, mit von der Partie sind, herrscht bei den Schwarz-Gelben auf einigen Positionen noch Personalmangel.

Defensive macht BVB und Rose noch Probleme

Vor allem die Defensive, die stets aus dem U23-Duo Lennard Malloney und Antonios Papadopoulos sowie den Außenverteidigern Nico Schulz und Felix Passlack bestand, wird so wohl kaum in der Bundesliga zum Einsatz kommen. Seine Chance genutzt hat bislang Flügelflitzer Ansgar Knauff.

Taktisch setzt Rose wie schon in Gladbach auf ein extrem hohes Pressing. Der neue Coach fordert Laufbereitschaft und Tempo ein, will im Spiel mit dem Ball aber Kontrolle und technische Lösungen in engen Räumen. Die Formation bleibt dabei das 4-3-3, das auch unter Edin Terzic favorisiert war.

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BVB-Kapitän Marco Reus hat im exklusiven Sky Interview über die diesjährigen Ziele mit Dortmund, die Schwierigkeiten der Vorbereitung und Sancho-Ersatz Donyell Malen gesprochen (Dauer: 11:23 Minuten).

VfL Wolfsburg - Mark van Bommel:

Bei den Wölfen passt bislang einiges noch nicht zusammen. Auf ein 2:1 gegen Erzgebirge Aue folgten gleich vier Testspiel-Pleiten gegen Hansa Rostock (0:3), Holstein Kiel (0:1), Olympique Marseille (1:4) und die AS Monaco (1:2). Schon nach der ersten Niederlage gegen Rostock wetterte van Bommel gegen das eigene Team und die erfahrenen Profis, bemängelte "Einsatz und Niveau". Es scheint ein echter Neuanfang bei den Wolfsburgern anzustehen, bei dem durchaus mit Startproblemen zu rechnen ist.

Van Bommel bleibt Glasner-System treu

Die Wölfe bleiben dem 4-2-3-1-System und dem Tempo aus dem Vorjahr treu, wobei das Spiel durchaus physischer angelegt ist. Während unter Oliver Glasner spielerische Lösungen und gutes Stellungsspiel im Vordergrund standen, scheint unter van Bommel auch hoher Körpereinsatz ein probates Mittel in Zweikämpfen zu sein. Qualitativ besteht derzeit vor allem in der Abwehr und auf den Flügeln noch Luft nach oben.

Eintracht Frankfurt - Oliver Glasner:

Neuanfang heißt es auch bei der Eintracht. Ex-Wölfe-Coach Glasner ist nicht die einzige Personalie, die bei den Adlern neu besetzt wurde. Die Vorbereitung unter dem Trainer ist bislang von Entwicklung geprägt. Spielerisch versucht der neue Übungsleiter viel mit seinen Spielern, bei denen er schon nach den ersten Testspielen "deutliche Fortschritte" erkennen kann. Die Testspiel-Bilanz: Siege gegen Sandhausen (1:0) und Gießen (6:1), Niederlagen gegen Wehen Wiesbaden (1:3) und Racing Straßburg (2:3).

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Eintracht Frankfurt verliert das Testspiel gegen Racing Straßburg mit 2:3 - die Highlights im VIDEO (Länge: 1:15 Min., Quelle: SGE TV).

Glasner probiert neue Dinge aus

Die spielerischen Erkenntnisse die Glasner bislang sammeln konnte sind dabei wohl wichtiger, als eine makellose Bilanz. So probierte der neue Trainer zuletzt Spielmacher Ajdin Hrustic auf der Sechs, wo der "Fehlkauf" des Vorjahres gleich zwei Tore schoss. Zocker wie Aymen Barkok, Amin Younes oder Neuzugang Ali Akman bekommen die nötigen Freiheiten und erarbeiten mit Dribblings im Zentrum und der Außenbahn neue Möglichkeiten. Das systematische Grundgerüst bleibt unverändert: 3-4-2-1.

Bayer Leverkusen - Gerardo Seoane:

Der von den Young Boys Bern gekommene Coach steht für aggressiven Offensiv-Fußball. Auf den Platz bringen konnten die Leverkusener das bislang allerdings kaum. In den Tests gegen Freiburg (0:0) und den FC Utrecht (1:5) fehlten kreative Lösungen im Angriff. Gegen den FC Utrecht stand das Team zwar enorm hoch, doch statt eigener Chancen ergaben sich so nur Räume für den gut konternden Gegner. Negativ viel dabei ausgerechnet der neue Linksverteidiger Mitchel Bakker auf.

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Leverkusen geht Ordnung und Struktur ab

In beiden Spielen blieb der Schweizer Trainer bei seinem in Bern favorisierten 4-2-3-1-System. Eine "echte" Ordnung und Struktur fehlte in beiden Partien allerdings über weite Strecken. Hinzu kommt der Wechselwunsch von Leon Bailey, der dem Spiel mit seiner Kreativität gut zu Gesicht stehen würde. Noch wartet eine Menge Arbeit auf Seoane, der in der kommenden Saison die Königsklasse erreichen soll.

Borussia Mönchengladbach - Adi Hütter:

Nach einem holprigen Start haben sich die Gladbacher unter Hütter nun einen echten Motivationsschub für die anstehende Saison geholt. Auf ein 2:2-Remis gegen Viktoria Köln sowie eine Niederlage gegen Paderborn (1:3) folgten zwei Siege gegen den FC Metz (1:0) und den FC Bayern (2:0). Gerade Letzterer wirkte trotz der zusammengeschusterten C-Elf der Münchner wie ein Ausrufezeichen für die neue Saison. Hütter-Gladbach scheint bereit.

Wolf ein Gewinner unter Hütter

Als Gewinner der Vorbereitung zeichnet sich einerseits Hannes Wolf ab, der in der Vorsaison noch stark in der Kritik stand. Der Österreicher absolvierte alle Partien als Spielmacher, schoss gegen Bayern sogar den Siegtreffer. In der Innenverteidigung überzeugte Youngster Jordan Beyer. Systematisch hat sich Hütter anders als in Frankfurt auf eine 4-2-3-1-Formation festgelegt. Die Tugenden wiederum bleiben die aus der Adler-Zeit: ackern, kämpfen und volles Tempo.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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