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Bundesliga News: Hertha BSC schlägt Frankfurt und schürt Hoffnung

Hertha schließt größte Baustelle: Spaß in Berlin ist zurück

Nach turbulenten Wochen konnte sich Hertha BSC zumindest auf dem Rasen etwas Ruhe verschaffen. Mit einem 2:1-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt springt man vorerst raus aus dem Tabellenkeller - der wackelnde Trainer Pal Dardai spricht zudem von einer "perfekten ersten Halbzeit". Findet die alte Dame nun endlich in die Spur?

Beim ohnehin turbulenten Umfeld von Hertha BSC hatte der Abgang von Klub-Boss Carsten Schmidt nach nur zehn Monaten im Amt aus persönlichen Gründen jüngst eine weitere Baustelle eröffnet. Doch trotz der Nebenschauplätze und zuletzt enttäuschenden sportlichen Auftritten gaben sich die Berliner vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt in Form von Kevin-Prince Boateng zuversichtlich. "Frankfurt ist eine Mannschaft auf unserer Augenhöhe. Sie können jeden schlagen, aber auch gegen jeden verlieren", erklärte der Mittelfeld-Allrounder.

Abwehr an diesem Nachmittag nicht zu überwinden

Trainer Pal Dardai versuchte trotz des Abgangs von CEO Schmidt ebenfalls den Fokus auf den Rasen zu legen - dem Ungar gelang das mit Erfolg. Denn die alte Dame legte in Frankfurt einen echten Blitz-Start hin und begann deutlich mutiger und energischer als noch zuletzt. Mit der ersten Chance belohnte Marco Richter die Hertha dafür gleich einmal per Kopf. Die frühe Führung beruhigte die Spieler und ließ das Team sichtlich aufatmen.

Auch im Anschluss blieben die Gäste bis zum Pausenpfiff das deutlich bessere und vor allem effizientere Team. In eine zwischenzeitliche Drangphase der Elf von Coach Oliver Glasner hinein baute Joker Jurgen Ekkelenkamp mit seinem ersten Ballkontakt in der 63. Spielminute die Führung Herthas aus. Der Anschlusstreffer nach Elfmeter durch Goncalo Paciencia in der 78. Minute brachte die Adler zwar noch einmal ran - doch die Defensive der Berliner war an diesem Nachmittag aus dem Spiel heraus schlichtweg nicht zu überwinden.

Dardais Team agierte bissig und leidenschaftlich in den Zweikämpfen, die Defensive stand stabil und agierte kompakt - Tugenden, die die Anhänger der alten Dame in den vergangenen Wochen allesamt schmerzlich vermisst hatten.

Dardai: "Erste Halbzeit war perfekt"

Mit dem beherzten Auftritt seiner Mannschaft zeigte sich auch Coach Dardai nach dem Abpfiff am Sky-Mikrofon zufrieden: "Wir sind gut gestartet, waren diszipliniert und taktisch organisiert, das hat heute richtig Spaß gemacht. [...] Die erste Halbzeit war perfekt!"

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Ein beflügelndes Fazit, denn von Spaß und vor allem Perfektion war der Hauptstadt-Klub auf dem Platz vor der Länderspielpause weit entfernt. Kapitän Niklas Stark hob nach den 90 Minuten vor allem die Stabilität hervor: "Unser Augenmerk lag auf der Kompaktheit - das ist uns gut gelungen. Wenn wir so stabil agieren, macht das Spiel viel mehr Spaß." Dennoch blieb der Abwehr-Chef nicht gänzlich zufrieden: "Wir haben einen guten Eindruck hinterlassen, jetzt müssen wir noch daran arbeiten, auch in der zweiten Halbzeit so zu agieren und weiter hartnäckig arbeiten."

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Dardai sieht Sieg als Motivationsspritze

Der starke Auftritt des Berliner Defensiv-Verbundes kam dabei mehr als nur überraschend. Denn vor dem Spieltag hatte keine Mannschaft der Bundesliga mehr Treffer gegen sich kassiert - Herthas Defensive war auf dem Rasen die vielleicht größte Baustelle der letzten Wochen und zog der Mannschaft nur allzu oft den Stecker.

Torschütze Richter begründete die überzeugende Abwehr-Arbeit gegen Frankfurt mit einer "guten Vorbereitung". "Wir haben sehr gutes Pressing gespielt. Das hat gut geklappt. Wir haben uns dafür vorher im Kino zur Videoanalyse getroffen und gemeinsam die Entscheidung getroffen, so zu spielen", wie der 23-Jährige erklärt. Richter bewertete den Erfolg zudem auch für seinen Coach als wichtig: "Wir haben vieles gut umgesetzt, es war auch für ihn - auf jeden Fall."

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Der ungarische Übungsleiter selbst sah den Sieg nach der Partie als persönliche Motivationsspritze: "Ich gehe jeden Tag mit guter Laune zum Training. Wenn sich die Jungs so weiterentwickeln, dann macht das immer Spaß." Zuletzt hatte sich der 45-Jährige vermehrt überraschend offen zu seiner Situation als Cheftrainer von Hertha geäußert. "Ich hänge nicht an meinem Sitz, ich helfe gerade aus", sagte der Ungar beispielsweise nach der klaren Pleite gegen Bayern: "Wahrscheinlich sucht Hertha BSC seit Langem nach einem großen Trainer."

Dardai: "Ein traumhaftes Wochenende"

Doch die Wahrheit lautet: Der Ungar genießt durchaus Vertrauen seitens der Verantwortlichen. "Wir werden jetzt nicht in Panik verfallen und voreilige Entscheidungen treffen", versicherte auch Sportvorstand Fredi Bobic nach der Partie gegen Freiburg am vergangenen Spieltag. Die Verantwortlichen beweisen Geduld: Coach Dardai und sein Team könnten ihnen das gegebene Vertrauen nun nach und nach zurückzahlen. In Frankfurt wurde dafür der erste Schritt gesetzt.

"Das war ein verdienter Sieg. Wir haben toll gekämpft und sind sehr glücklich. Danke an die Jungs für die taktische Disziplin. Ein traumhaftes Wochenende", resümierte Dardai abschließend.

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Hertha drauf und dran in die Spur zu finden

Nach zwei Niederlagen in Folge hat der Berliner Sport-Club damit wieder einen Dreier eingefahren. Die alte Dame macht in der Tabelle einen Satz nach vorne, zieht unter anderem an der Eintracht vorbei und befreit sich vorerst aus dem Keller. Der viel diskutierte Coach Dardai dürfte zumindest vorerst tief durchatmen - genauso wie der gesamte Klub.

Denn Hertha BSC scheint die Länderspielpause erfolgreich genutzt zu haben. Das Team hat auf dem Rasen einen großen Fortschritt erreicht und schürt für alle Anhänger des selbsternannten "Big City Club" Lust auf mehr - die Hoffnung ist zurück rund ums Olympiastadion.

Die alte Dame ist drauf und dran, in dieser Spielzeit erstmals in die Spur zu finden. Am kommenden Samstagabend könnten Dardai und sein Team das im Top-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (18:30 Uhr LIVE aus Sky) weiter unter Beweis stellen.

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