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Bundesliga: Diese Fragen beschäftigen Bayern, BVB, Schalke & Co.

Sieben brennende Fragen bewegen die Bundesliga

Während die Zukunft von Leverkusens Florian Wirtz (r.) geklärt ist, ist die von Bayerns Serge Gnabry (l.) noch völlig offen.
Image: Während die Zukunft von Leverkusens Florian Wirtz (r.) geklärt ist, ist die von Bayerns Serge Gnabry (l.) noch völlig offen.  © Imago

Neue Stars, neue Trainer = neue Spannung? Die Klubs starten derzeit peu a peu in die Vorbereitung auf eine besondere Saison. Sieben brennende Fragen beschäftigen derzeit die Bundesliga - und dabei geht es ausnahmsweise nicht um das neue Aushängeschild Sadio Mane.

1. Frage: Verzaubert Götze die Bundesliga nochmal?

Über diesen Coup hat sich fast ganz Fußball-Deutschland gefreut: Mario Götze ist zurück in der Bundesliga. Der WM-Held von 2014 hielt das weiße Eintracht-Trikot mit einem breiten Lächeln in die Kamera. Die Vorfreude ist riesig, nach zwei erfolgreichen Jahren in Eindhoven will es der 30-Jährige sich und allen anderen nochmal beweisen.

"Er hat tolle Fähigkeiten und ist einer, dem man gerne beim Fußball zuschaut. Er strahlt eine Freude und Leichtigkeit aus", freute sich auch der frühere Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm im Sky Interview. Die Reaktionen auf Götzes überraschende Deutschland-Rückkehr zeigen: mit der Ruhe ist es vorbei. Der Edel-Techniker wird bei der SGE als einer der größten Transfers der Vereinsgeschichte mehr denn je im Fokus stehen.

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Philipp Lahm hat sich im Rahmen der Special Olympics zu den beiden Bundesliga-Transfers Sadio Mane & Mario Götze geäußert.

Als Teenager bei Borussia Dortmund verzauberte er Anfang der 2010er-Jahre die Bundesliga mit seiner frechen, unbekümmerten und trickreichen Spielweise. Er galt als eines der größten Versprechen des deutschen Fußballs, konnte dieses aber nie vollends einlösen. Nicht beim FC Bayern, der 2013 37 Millionen Euro für ihn zahlte, und schon gar nicht nach der Rückkehr zum BVB drei Jahre später für 22 Millionen Euro. Doch das ist Vergangenheit, in der Gegenwart warten auf Götze zum Start bei der Eintracht gleich zwei große Highlights.

Am 5. August geht es zum Bundesliga-Start ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Bayern München, nur fünf Tage später steht der UEFA-Supercup gegen den Champions-League-Sieger Real Madrid auf dem Programm. Götze ist zurück auf der ganz großen Bühne.

2. Frage: Wann fängt Kehl beim BVB an zu verkaufen?

Die Nachfolge einer Vereinslegende antreten, Nachfolger für Top-Torjäger Erling Haaland sowie Ex-Trainer Marco Rose finden und zugleich mit einem personellen Umbruch neue Reizpunkte im Kader setzen - Sebastian Kehl hat die ersten großen Aufgaben in seinem ersten Sommer als BVB-Sportdirektor im Eiltempo erledigt.

Der ehemalige Dortmunder Meister-Kapitän setzt auf seiner To-do-Liste einen Haken nach dem anderen. Sieben größtenteils hochkarätige Neuzugänge wurden bereits präsentiert, darunter mit Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Karim Adeyemi drei aktuelle deutsche Nationalspieler. Letzter Höhepunkt der Kehl'schen Transfer-Offensive war die Verpflichtung von Sebastien Haller, der das Haaland-Erbe antreten wird.

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Sky Experte Lothar Matthäus zum Wechsel von Mario Götze zu Eintracht Frankfurt, zum Transfers des FC Bayern von Sadio Mane und die Chancen von Borussia Dortmund im Titelkampf.

Investitionen in Höhe von über 80 Millionen Euro wecken im Umfeld Erwartungen und Hoffnungen, im Idealfall soll noch ein Linksverteidiger geholt werden. Hoffenheims David Raum ist der Wunschkandidat, doch um auch diesen Transfer umzusetzen, muss Bewegung auf der Abgangsseite reinkommen.

Aktuell sind 31 Spieler im Kader aufgeführt, der Markt für Verkaufskandidaten wie Nico Schulz, Raphael Guerreiro oder Thorgan Hazard ist bislang noch übersichtlich. Kehls Vorteil: Das Transferfenster ist noch bis zum 1. September geöffnet. Doch so lange wird der Zorc-Nachfolger nicht warten wollen, stattdessen sollen zeitnah die nächsten Haken gesetzt werden.

3. Frage: Schließen RB Leipzig und Bayer Leverkusen die Lücke nach oben?

Im Schatten von Sadio Mane und Mario Götze haben RB Leipzig und Bayer Leverkusen in der vergangenen Woche mit zwei Unterschriften für Aufsehen gesorgt.

Christopher Nkunku, der nach einer herausragenden Spielzeit von der DFL zum Spieler der Saison gekürt wurde, verlängerte seinen Vertrag beim DFB-Pokalsieger trotz Avancen aus der Premier League vorzeitig bis 2026. Gar bis 2027 hat Florian Wirtz, der zurzeit noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses laboriert, sein Arbeitspapier ausgedehnt. Es sind zwei Unterschriften mit Signalwirkung.

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren werden die beiden CL-Teilnehmer ihren Kader bzw. ihre Leistungsträger zum großen Teil zusammenhalten können. Einen umfassenden personellen Aderlass müssen sie für diese Saison wohl nicht mehr fürchten. Die Voraussetzungen sind damit durchaus gegeben, um den Abstand auf den FC Bayern und Borussia Dortmund zu verringern. Für die Spannung der Bundesliga wäre das ein Segen.

4. Frage: Geht das gut mit Schalke und Kramer?

Die Verwunderung war groß, als der Bundesliga-Rückkehrer Anfang Juni den Namen von Frank Kramer als neuen Trainer präsentierte. In den Fan-Foren machte sich schon vor der offiziellen Vorstellung Skepsis breit, aufgrund der überwiegend negativen Kommentare sahen sich Sportdirektor Rouven Schröder und Sportvorstand Peter Knäbel zu einem öffentlichen Appell an die Anhänger gezwungen.

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Nach nur einem Jahr ist der FC Schalke wieder zurück in der Bundesliga und seit Mittwoch als Bundesligist wieder auf dem Trainingsplatz. Vor gut 1.000 Fans im Parkstadion hat Frank Kramer zur ersten Einheit der Vorbereitung gebeten.

In puncto Einstellung und Mentalität erfüllt der künftige S04-Coach die Anforderungen des Klubs. Kramer ist ein Arbeiter, der sich voll und ganz auf ein Team einlässt und mit Herzblut dabei ist. Andererseits war er bei seinen bisherigen Profi- Stationen in Hoffenheim, Fürth, Düsseldorf und Bielefeld nur mäßig erfolgreich, dabei wurde oftmals das Fehlen einer klaren Spielidee kritisiert.

Beim Trainingsstart gab es von den rund 1000 anwesenden Anhängern Applaus. Das Signal: Alle bekommen eine faire Chance - auch Frank Kramer. Klar ist aber auch: Bei einem eklatanten Fehlstart sind die nicht ganz aus der Welt geschaffenen Zweifel an der Trainer-Entscheidung schnell wieder präsent.

5. Frage: Wie lange zieht sich der Poker bei Lewandowski und Gnabry noch?

Die Ankunft von Weltstar Sadio Mane in München beherrschte zuletzt die Schlagzeilen, doch die weiter ungewisse Zukunft des wechselwilligen Weltfußballers Robert Lewandowski hält den Verein genauso in Atem wie der Vertragspoker mit Serge Gnabry.

In der Causa Lewandowski sind Bayerns Basta-Ansagen zuletzt ins Bröckeln geraten. Nach Sky Infos sind die Vereinsbosse mittlerweile sogar bereit, den Top-Torjäger an den FC Barcelona abzugeben - wenn der Preis stimmt. Die Katalanen haben ihr Angebot zuletzt geringfügig angehoben, eine schnelle Einigung ist derzeit aber nicht in Sicht.

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Nach dem Königstransfer von Sadio Mane kommt es zu einer neuen Wendung im Poker um Robert Lewandowski. Die Bayern-Bosse sind wohl bereit ihn zu verkaufen, wenn ....

Eine zeitnahe Entscheidung wünschen sich Hasan Salihamidzic & Co. dagegen von Gnabry. Noch bis 2023 läuft sein Vertrag beim deutschen Rekordmeister. Seit Wochen wird spekuliert, wie es mit dem DFB-Kicker weitergeht. Verlängert der Flügelflitzer seinen Kontrakt, lassen die Parteien diesen auslaufen und trennen sich nach der kommenden Saison oder kommt es bereits vorzeitig zu einem Verkauf?

"Wir wollen ihn unbedingt behalten. Wir würden so gerne mit ihm verlängern", stellte Salihamidzic im exklusiven Sky Interview zuletzt klar und weiter: "Wir werden die Gespräche in den nächsten Wochen vertiefen. Aber wenn sich ein Spieler nicht für den Klub entscheiden möchte, dann ist es nur fair, dass dem Klub zu sagen, so dass man für alle Beteiligten eine Lösung findet, die alle zufriedenstellt." Klingt nicht unbedingt nach einer schnellen Lösung ...

    6. Frage: Wird die Dreifachbelastung Freiburg und Köln wieder zum Verhängnis?

    In Köln wurde der Platz gestürmt und auch in Freiburg war der Jubel grenzenlos über die vor der Saison keineswegs zu erwartende Qualifikation für den Europapokal. Beide Fan-Lager träumen sicherlich von magischen Nächten wie bei Eintracht Frankfurt, doch inmitten der Euphorie dürften sich bei dem einen oder anderen Anhänger mit Blick auf die Vergangenheit auch neue, alte Ängste mischen.

    Als sich der Effzeh 2017 erstmals nach 25 Jahren wieder für den Europapokal qualifiziert hatte, stiegen die Domstädter in der darauffolgenden Saison sang- und klanglos als Tabellenletzter ab. Und auch dem SC Freiburg ist die Dreifachbelastung zuletzt nicht gut bekommen. Die Breisgauer schnitten nach einer erfolgreichen Spielzeit samt Europapokal-Qualifikation in der Saison danach immer deutlich schlechter ab.

    2017/18 wurde der Sport-Club nur 15. (Vorjahr: Platz 7) und 2013/14 rutschten die Breisgauer auf Platz 14 ab (Vorjahr: Platz 5). 2001/02 folgte nach erfolgreicher Qualifikation für den UEFA-Cup sogar der Abstieg aus der Bundesliga.

    7. Frage: Disziplinfanatiker Kovac und Freigeist Kruse - passt das?

    Bei seiner Vorstellung als neuer Wolfsburg-Trainer hat Niko Kovac direkt deutlich gemacht, was er von seiner Mannschaft in Zukunft verlangt: Leistungsbereitschaft, Disziplin, Teamgeist. "Das Minimax-Prinzip - wenig investieren und alles gewinnen - das geht nicht. Das gibt es nirgends", stellte Kovac klar, der eine stark von Disziplin geprägte Arbeitsweise an den Tag legt. Ob diese mit den Prinzipien von Max Kruse übereinstimmt, wird spannend zu beobachten sein.

    Der 34-jährige Routinier kehrte im Winter vor allem wegen Florian Kohfeldt zurück nach Wolfsburg, mit dem er ein vertrauensvolles Verhältnis pflegt. Der kreative Linksfuß und passionierte Pokerspieler genoss unter seinem Ex-Trainer gewisse Freiheiten. "Es gibt Spieler, die die ganze Woche den Fokus auf das Training legen müssen, um am Wochenende performen zu können", erzählte Kruse zu Beginn des Jahres und betonte: "Dazu gehöre ich nicht."

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    Am Mittwoch startet die erste Trainings-Einheit unter Neu-Trainer Niko Kovac beim VfL Wolfsburg. Doch wie plant der Coach eigentlich mit Stürmer Max Kruse?

    Mit dieser Arbeitseinstellung ist der Ex-Nationalspieler in seiner Karriere bislang gut gefahren, doch bei derartigen Aussagen dürften sich beim Arbeitstier Kovac die Nackenhaare aufstellen. "Für mich ist Ordnung und Disziplin eine Voraussetzung, das gehört zu unserem Beruf", sagte er im Sky Interview. Eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den gegensätzlichen Typen ist dennoch nicht ausgeschlossen.

    "Für mich ist aber auch wichtig, dass Spieler gewisse Freiheiten haben", sagte Kovac auch bei Sky und betonte: "Ich drücke gerne mal ein Auge zu, aber es muss in den Kontext passen." Kurzum: Nur wenn die Leistung stimmt, kann es auch zwischen Kovac und Kruse funktionieren.

    Mehr zum Autor Robin Schmidt

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