Borussia Mönchengladbach: Seoanes Team droht Abstiegskampf
BMG nach Fehlstart unter Druck: "Kann diese Mannschaft Abstiegskampf?"
23.09.2023 | 13:18 Uhr
Zwei Punkte aus den ersten vier Saisonspielen, zwölf Gegentore. Die Zwischenbilanz von Borussia Mönchengladbach gleicht der eines Abstiegskandidaten.
Bisher hat der Trainerwechsel von Daniel Farke zu Gerardo Seoane noch nicht den gewünschten Effekt gezeigt. Im Gegenteil: 0:3 hieß es aus Gladbacher Sicht zwischenzeitlich am Sonntag in Darmstadt, am Ende holte die Elf vom Niederrhein in Überzahl noch einen Punkt. Die Fans schlugen anschließend ob des teilweise blamablen Auftritts in den sozialen Netzwerken Alarm.
Als wäre die Lage noch nicht ernst genug, kommt am Samstag in RB Leipzig (15.30 Uhr live auf Sky) der nächste Hochkaräter in den Borussia-Park. Die ersten beiden Heimspiele gegen Bayer 04 Leverkusen (0:3) und den FC Bayern (1:2) gingen verloren, gegen die offensivstarken Sachsen droht der neu formierten Fohlenelf die dritte Heimniederlage. Die Situation ist besorgniserregend
"Da fließt alles mit rein", meinte Seoane am Donnerstag auf der Pressekonferenz, "schwierige Ausgangslage als auch das Startprogramm." Die Abgänge von Jonas Hofmann, Ramy Bensebaini, Lars Stindl und Marcus Thuram sowie die Verletzungen von Leistungsträgern wie Manu Kone oder Chris Kramer sind nicht einfach so wegzustecken.
Elvedi-Verlängerung als Lichtblick
"Der Kader hat sich seit meiner Unterschrift doch immer wieder verändert. Das braucht Zeit, das ist ein Prozess", erklärte Seoane, räumte aber auch mit Blick auf die bisherigen Auftritte ein: "Sowohl spielerisch als auch defensiv war das nicht gut genug."
Bei all den negativen Aspekten ist die Vertragsverlängerung von Nico Elvedi ein Lichtblick. Der Schweizer sei "wichtig für die Kabine", sagte Seoane über seinen Landsmann. Elvedis Entscheidung sei "sehr positiv für mich als Trainer."
Cvancara und Wöber fügen sich gut ein
Was Trainer und Spieler jedoch am dringendsten brauchen, sind Erfolgserlebnisse. Unter seinem Vorgänger Farke hatte die Borussia in der vergangenen Saison nach vier Spieltagen immerhin vier Punkte bei einer Tordifferenz von 7:4. Zwar waren damals zwei der ersten vier Gegner die späteren Absteiger Schalke und Hertha, aber Farkes Ballbesitzfußball war insgesamt weniger risikoreich und effizienter als der seines Nachfolgers.
In der Offensive hat der tschechische Neuzugang Tomas Cvancara mit drei Toren und einer Vorlage eingeschlagen. "Cvancara kann Thuram bisher ersetzen, er wirkt galliger und lernwillig und kann ein Großer werden", meinte Sky Reporter Marlon Irlbacher.
An der defensiven Absicherung hapere es aber noch gewaltig. Maximilian Wöber, ursprünglich als möglicher Elvedi-Ersatz von Leeds United ausgeliehen, "macht seinen Job bisher sehr gut", findet Irlbacher. Der Österreicher sei "rustikal in den Zweikämpfen und auch in den schwächeren spielen immer ein Lichtblick in der Defensive." Nach Elvedis Verbleib könnte Wöber bald mit dem Schweizer und dem Japaner Ko Itakura zusammen verteidigen.
Seoane spürt den Willen der Spieler
Nur mit vereinten Kräften wird Gladbach den Turnaround schaffen. Er spüre "einen großen Willen bei den Spielern, an sich zu arbeiten", gibt sich Seoane zuversichtlich. "Die Mannschaft bekommt Zeit zur Entwicklung, muss aber dabei aufpassen, nicht in eine zu große Abwärtsspirale zu geraten", warnt Irlbacher: "Denn dann stellt sich die Frage: Kann diese Mannschaft Abstiegskampf?"
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